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Neue Solidarität
Nr. 51, 16. Dezember 2009

Kopenhagen: das Verbrechen des Herrn Sarkozy

Frankreich. Auch der französische Staatspräsident ist voll auf den Zug der Klimalügen aufgesprungen. Der Präsident der französischen LaRouche-Bewegung „Solidarité et Progrès“, Jacques Cheminade, prangert dies in der folgenden öffentlichen Erklärung an.

Die offensichtliche Hyperaktivität des Herrn Sarkozy in Hinblick auf den Klimagipfel in Kopenhagen ist mehr als ein Fehler, sie ist ein Verbrechen an der Zukunft der Menschheit. Die Tatsache, daß er sich dessen nicht ganz bewußt ist und daß er nicht der einzige ist, der dieses Verbrechen begeht, macht es nicht weniger schlimm. Er sammelt Frankreich unter der Fahne einer Politik, die darauf abzielt, den Planeten zu entvölkern, sowie eines ungeheuerlichen Finanzschwindels, dem Handel mit Kohlenstoff-Emissionsrechten. In einem Moment der Geschichte, in dem große Finanzmächte der Londoner City und der Wall Street mit dem spekulieren, was wir atmen und was wir essen, ja sogar - durch Verbriefung von Lebensversicherungen - mit unserem Leben selbst, in einem solchen Moment entscheidet Frankreich sich für eine neue „Kollaboration“. Das ist moralisch, wirtschaftlich und politisch völlig inakzeptabel.

Die Beschränkung der Geburtenzahl wird schon ganz offen als „Lösung“ für eine Bedrohung des Erdklimas propagiert, die nur zu dem Zweck erfunden wurde, eine malthusianische Politik zu rechtfertigen. Dieses Monstrum kam irgendwie im Umfeld von Margaret Thatcher ins Leben, und die Enthüllungen über die gefälschten Daten der britischen Klimaforschungsstelle CRU, worauf der Bericht des Weltklimarats IPCC beruht, beweisen diesen Schwindel. Auf der Grundlage dieses Schwindels fordert nun der UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) eine sogenannte „Regulierung der Demographie“. Die Wahrheit hinter diesem Etikett ist, daß jegliche Beschränkung der Kohlendioxid-Emissionen unsere Möglichkeiten verringert, die Menschheit künftig zu ernähren und zu entwickeln, und daß deshalb die Tragfähigkeit der Erde rasch auf weniger als zwei Milliarden Menschen schrumpfen würde. Genau das ist auch ausdrücklich der Wunsch von Leuten wie Jonathan Porritt oder Paul Ehrlich und das gemeinsame Ziel von Gordon Brown und Barack Obama. Es ist nicht hinzunehmen, wenn wir Franzosen bei diesem Kreuzzug gegen die Menschen und Nationen der Welt auch noch versuchen, eine Führungsrolle zu übernehmen.

Ein anderer Aspekt der verheerenden Entscheidungen von Sarkozy und Umweltminister Borloo ist, daß sie damit die Spekulation der Wall Street und der Londoner City fördern, obwohl sie sonst immer behaupten, sie wollten sie strenger regulieren. Großbanken wie HSBC, Goldman Sachs, Citigroup oder Morgan Stanley beteiligen sich an einer Flut „ökologischer“ Firmengründungen, um eine Blase der Kohlendioxid-Kredite zu schaffen. Auf diese Weise wird das Recht zur Umweltverschmutzung zum Spekulationsobjekt an der Chicagoer Klimabörse und in Europa. In Paris wird der Emissionsrechte-Soforthandel über BlueNext abgewickelt, während an der Londoner ECX (an der Al Gore über seine Firma Blood & Gore beteiligt ist) mit Emissionsrechte-Futures gehandelt wird - also noch mehr Spaß und Profit für die Spekulanten. Noch schlimmer, es werden alternative Handelsplattformen (sog. „dark pools“) geschaffen, die völlig undurchsichtig und unreguliert sind, um Emissionsrechte für Treibhausgase zu handeln, ganz zu schweigen vom „außerbilanzlichen Handel“ und der Erfindung neuer Finanzderivate auf der Grundlage dieser Geschäfte, mit der schon bald zu rechnen ist, wenn nichts dagegen unternommen wird.

Es ist wahr, daß unsere Wirtschaftsministerin Christine Lagarde und der neue EU-Kommissar für den Binnenmarkt und die Finanzdienstleistungen, Michel Barnier, „Regulierungen“ und europäische Aufsichtsbehörden vorschlagen wollen. Aber das vielleicht ehrliche Ziel, das Laster zu regulieren oder zu beaufsichtigen, ohne jedoch das gesamte System hinter dem Laster in Frage zu stellen, schafft noch keine Tugend.

Sagen wir es ganz direkt: Wenn ein Gauner die Öffentlichkeit irreführen will, lenkt er die Aufmerksamkeit seiner Opfer auf etwas Unwichtiges, während er etwas anderes tut. Der ganze „Klimazirkus“ zielt nur darauf ab, Kulturpessimismus in Bezug auf unser Menschenbild zu erzeugen und den Menschen in die Nähe von Raubtieren zu rücken, um von dem großen Schwindel eines monetaristischen Finanzsystems abzulenken, das den Charakter des Menschen verdirbt, indem es den Finanzinstituten absolute Macht gibt. Die Nationen schützen diese Finanzinstitute vor dem Bankrott, weil ihr Bankrott unvermeidlich auch die Nationen selbst ruinieren würde, und der Gewinner wäre jene imperiale Finanzordnung, die durch das von London aus operierende Machtkonglomerat vertreten wird.

Diesem Konglomerat von Interessen hat sich Nicolas Sarkozy freiwillig oder unfreiwillig unterworfen, als er am jüngsten Commonwealth-Gipfel auf Trinidad und Tobago teilnahm, denn der Commonwealth ist die imperiale Struktur, die dieses Konglomerat schützt. Während die englische Königin verkündete, der Klimawandel verschaffe dem Commonwealth die Gelegenheit, die Führung der Welt zu übernehmen und damit seine Daseinsberechtigung auch über seine Grenzen hinaus zu beweisen, erklärte Sarkozy, wie stolz er darauf sei, als erster Präsident der französischen Republik zum Gipfeltreffen dieser Institution eingeladen worden zu sein.

Sarkozy setzt die Nationen der südlichen Hemisphäre unter Druck, dem „Klima-Ultimatum“ Prinz Philips und seines World Wildlife Fund nachzugeben, und befürwortet eine „Welt-Umwelt-Behörde“ als einen „ersten Schritt in Richtung einer Reform zur Stärkung der Weltregierung“.

Gleichzeitig fordert der Verhaltensökonom und französische Nobelpreis-Anwärter Jean Tirole beinahe offiziell die „Schaffung eines Weltsystems für den Handel mit Verschmutzungsrechten“ und die Schaffung einer „Weltregierung“ durch den „baldigen Einsatz eines Satellitensystems, das in der Lage ist, die Treibhausgas-Emissionen in jedem Land zu überwachen“.

Entvölkerung, mehr Möglichkeiten für wahnsinnige Finanzspekulationen, Beseitigung der nationalen Souveränität: Es ist Zeit, daß Herr Sarkozy sich fragt: cui bono - wer profitiert von diesem Verbrechen? Das gleiche gilt für die Vorsitzende der Sozialistischen Partei, Martine Aubry, die eine „globale Regierung... mit einer Welt-Umwelt-Organisation inklusive der rechtlichen Befugnis, Entscheidungen durchzusetzen“ fordert.

Der französische grüne Guru Nicolas Hulot spricht in seinem Film Das Titanic-Syndrom aus, was andere bloß andeuten: „Die Tage der Welt, wie wir sie kennen, sind gezählt... Wenn wir, reich oder arm, nicht sofort unser Verhalten ändern, damit es uns ,mit weniger besser geht’, und die Ökologie ins Zentrum unserer individuellen und kollektiven Entscheidungen stellen, dann werden wir unvermeidlich untergehen.“ Da heißt es „reich oder arm“, als wären wir alle schuld. Mit einem solchen bewußten Erzeugen von Schuldgefühlen sollen die Verbrechen der Spekulanten und der Kasinowirtschaft, die tatsächlich die Welt in den Ruin treiben, vertuscht werden. Herr Sarkozy und auch diejenigen, die sich „links“ geben, sind aufgefordert, sich von dieser kriminellen Ideologie sofort zu distanzieren, deren Konsequenzen aufzudecken und eine Strategie zum Rückzug aus dem herrschenden Weltwährungssystem zu organisieren, hin zu einer Ordnung des Staatskredits und des öffentlichen Sektors, die der Menschheit wieder eine Zukunft bietet. Wir brauchen jetzt den Mut, durch das Licht der Wahrheit die Mystiker bloßzustellen.

Jacques Cheminade

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Internetseite der Solidarité et Progrès
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