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Neue Solidarität
Nr. 6, 10. Februar 2010

Bernanke geht: Zeit für eine Nationalbank!

Von Lyndon H. LaRouche jr. - Vierter Teil

IV. Was uns erwartet

Das Hauptthema dieses Kapitels ist erneut die Rolle der „dynamis“ im Gegensatz zu dem bösartigen Kult, für den die Symbolfigur Isaac Newton und der in seinem Namen verübte Betrug stehen. Dies betrifft nicht nur physische, sondern auch kulturelle Wirtschaftsprozesse.

Das Schicksal der Welt im unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnt ist zugegebenermaßen im Augenblick ungewiß. Aber wie in allen ihren großen Existenzkrisen muß sich die Menschheit entscheiden: Entweder sie wählt den von mir beschriebenen Ausweg aus einem großen finsteren Zeitalter, oder die globale Gesellschaft wird für ziemlich lange Zeit eine Katastrophe erleben, welche die Vorstellungskraft der jetzt Lebenden übersteigt; die Drohung der Kopenhagener Klimakonferenz ist ein Vorgeschmack darauf.

Im Augenblick besteht noch eine Überlebensoption für die Zivilisation. Ich kämpfe für das einzig mögliche Vorgehen, das (außer einem Wunder) erkennbar den Absturz der Menschheit in ein langes, neues dunkles Zeitalter auf dem gesamten Planeten verhindern kann.

Nur Narren, die ihren eigenen Untergang wollen, werden diese Option nicht gutheißen. Leider sind solche Narren heutzutage da draußen sehr zahlreich! Sie leiden an der Wahnvorstellung, ihr Lebensstil werde sie aller gegenteiligen Anzeichen zum Trotz irgendwie von selbst durch den jetzt hereinbrechenden größten Aberwitz in der gesamten Weltgeschichte der Neuzeit leiten.

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Unsere Welt befindet sich weiterhin im Griff der globalen Zusammenbruchskrise, deren Endphase jetzt naht. Um der Gefahr zu entgehen, müssen wir die Natur dieser Krise wie auch den möglichen Ausweg verstehen, den anzubieten nunmehr meine Ehre ist: Wir müssen die heutzutage üblichen Lehren der praktischen politischen Ökonomie aufgeben und statt dessen einem Ansatz folgen, der sich auf das Konzept der Dynamik stützt, wie es Gottfried Wilhelm Leibniz in das neuzeitliche Europa eingeführt hat. Hierbei müssen zwei Aspekte der Dynamik, wie sie Leibniz definiert hat, berücksichtigt werden: Die physikalische Dynamik, wie Albert Einstein diese Methode auf Johannes Keplers Entdeckung des Gravitationsprinzips anwandte, wie auch die soziale Dynamik, die Percy Bysshe Shelley am Ende seiner Verteidigung der Poesie dargestellt hat. Letztlich muß man aber beides als eins betrachten.

Beschäftigen wir uns zuerst mit einigen grundlegenden Definitionen.

Als Albert Einstein seine Sicht von Johannes Keplers Entdeckung des allgemeinen Gravitationsprinzips in dessen Weltharmonik darstellte, fügte er, wie ich bereits in einem früheren Kapitel betont habe, zwei wichtige, erläuternde Beobachtungen an. Erstens, daß Keplers erfolgreiche, ureigene Entdeckung eines allgemeinen Gravitationsprinzips ein endliches Universum definiert. Zweitens, daß dieses Universum unbegrenzt ist.

Ich habe dazu eine dritte Beobachtung gemacht, daß nämlich das Wissen, das Kepler und Einstein in dieser Frage bewiesen, notwendigerweise subjektiv war; das soll heißen, daß diese beiden Vorstellungen, eines endlichen und eines unbegrenzten Universums, vom menschlichen Geist geschaffen wurden. Zusammengenommen sind beide ein Ausdruck der Fähigkeit des menschlichen Geistes, die Natur des Universums, das er beobachtet und auf das er einwirkt, zu erfassen. Dies ist nicht bloßes Wissen, sondern eine Form des Wirkens, das seinerseits die Haupttriebkraft einer realwirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung darstellt. Die eigentliche Produktivität der menschlichen Gattung liegt nicht im Arm, sondern im Wirken des Geistes.

Das alles ist eine Frage der Dynamik, wie Leibniz die heutige Verwendung dieses Begriffs definierte. Die gleiche Bedeutung von Dynamik hat auch Shelley im Schlußabsatz seiner Verteidigung der Poesie ausgedrückt. In diesem Schlußteil seines Werkes leistete Shelley einen entscheidenden Beitrag zu dem Verständnis, was allgemein als Dynamik des subjektiven Universums Gottes und des Menschen erkannt werden sollte.

Um die vor uns liegende Aufgabe zu verdeutlichen, habe ich Dostojewskis Geschichte vom „Großinquisitor“ als Beispiel dafür herangezogen, welcher Herausforderung wir auf der subjektiven Seite der Dynamik nachkommen müssen. Dostojewski zeichnet dort eine einflußreiche Weltsicht, welche derjenigen des humanistischen Optimismus, mit dem Shelley seine Verteidigung der Poesie beschließt, genau entgegengesetzt ist - ein Kontrast, der die Frage klären hilft, welche Alternative sich uns heute bietet.

Leibniz definiert den zentralen Begriff der Dynamik bezogen auf eine Art physikalische Raumzeit, eine Sicht, die den willkürlichen, euklidischen Annahmen von René Descartes vollkommen zuwiderläuft. Die physikalische Raumzeit hat einen aktiven Grundcharakter, ein universelles Prinzip der geringsten Wirkung. Auch Kepler, der sich auf Nikolaus von Kues bezieht und auf dessen Werk sich wiederum Leibniz bezieht, definierte schon ein aktives Prinzip der Raumzeit und keine Bewegung im leeren Raum. Albert Einstein erkannte die Schlußfolgerungen aus Keplers endlicher physikalischer Raumzeit und sah die anti-entropische Richtung eines unbegrenzten Universums, gewissermaßen in Übereinstimmung mit Leibniz’ Dynamik.

Welche Ironien sich auch hinter Dostojewskis berühmter Geschichte vom „Großinquisitor“ für die heutige Zeit versteckt halten mögen, meine Sicht der noch vorhandenen Optionen für die Menschheit bietet uns die einzige vernünftige Lösung, die derzeit für die Welt verfügbar ist.

Die besondere Gültigkeit meiner Wirtschaftsprognosen wurde vor allem seit den Entwicklungen von August bis Dezember 1971 immer wieder bewiesen, doch die Welt bewegt sich seit damals immer mehr in die gleiche Richtung hin zum Chaos. Dies wurde praktisch durch Entwicklungen im Zusammenhang mit der Politik der Regierung von US-Präsident Richard Nixon signalisiert, und von August 1971 bis nach Oktober 1987 haben sich die Zustände immer weiter verschlechtert. Blickt man auf diesen Prozeß zurück, wie er sich seit der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy entfaltete, so haben die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich seither die Welt, ausgehend von der transatlantischen Staatengemeinschaft, auf einen Pfad des wirtschaftlichen und späteren kulturellen Scheiterns geführt. Die handfesten wirtschaftlichen Beweise für diesen langen Abstieg zum immer schlimmeren seit dieser Zeit sind über jeden vernünftigen faktischen Einwand erhaben.

Wenn ich persönlich auf die jetzt mehr als 87 Jahre seit meiner Geburt zurückblicke und über die Geschichte seit den zwanziger Jahren und dann den Jahren der Regierung von US-Präsident Franklin D. Roosevelt nachdenke, so zeigen mir die historischen Tatsachen seit dem schicksalhaften 12. April 1945 - Präsident Roosevelts Tod -, daß die Richtung der Weltgeschichte, im Sinne einer globalen Dynamik, seither von gewissen „anglo-amerikanischen“ monetaristischen Interessen mit London im Mittelpunkt bestimmt wurde und heute noch bestimmt wird. Untersucht man die Trends, insbesondere die realwirtschaftlichen Trends seit der Ermordung Kennedys, so zeigt sich in der Moral wie in der Ökonomie generell ein rückläufiges Muster.

An diesen Tatsachen oder den realwirtschaftlichen und sonstigen globalen Trends, den sie ausdrücken, sollte eigentlich nichts Geheimnisvolles sein. Die Welt und ganz besonders die transatlantische Welt ist von einem Prozeß der sogenannten „kreativen Zerstörung“ erfaßt, wie er sich am drastischsten in der so dreist betriebenen „kreativen Zerstörung“ unter dem britischen Premierminister Harold Wilson ausdrückte. Der Trend setzte nach dem Tod Franklin Roosevelts ein und festigte sich noch deutlicher nach der Ermordung Präsident Kennedys und dem beschleunigten Wirtschaftskollaps im Vereinigten Königreich von Harold Wilson wie auch in den USA unter den katalytischen Folgewirkungen der Warren-Kommission.

Wendet man die vollkommen bestätigte Funktion meiner „Dreifachkurve“ an, so zeigt sich, daß die amerikanische Wirtschaft eine lange Welle des realen Niedergangs erlebt hat, der erstmals klar zum Vorschein trat, als Mitte der sechziger Jahre die langfristigen Investitionen in die grundlegende wirtschaftliche Infrastruktur zu schrumpfen begannen.

Diese noch andauernde Niedergangsphase besonders in der transatlantischen Wirtschaft seit Mitte der sechziger Jahre war keine spontane Folge irgendwelcher besonderer willkürlicher Eingriffe, sondern Ausdruck eines im wesentlichen durchgehenden Trends in der transatlantischen Politik unter der politisch-ökonomischen Dominanz der Wall Street und Londons, seit unter Präsident Harry Truman und Winston Churchill nach Präsident Franklin Roosevelts Tod diese Richtung eingeschlagen wurde. Anders gesagt, wir haben es mit etwas zu tun, was man beschönigend global mächtige, politische Kräfte nennt, wie das Establishment der Finanzwelt von London und New York, das auf die amerikanische Wirtschaftskrise vom Sommer 2007 mit „Rettungspaketen“ besonders für die sprichwörtlichen „40 Räuber“ in London und Manhattan reagierte.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist der entscheidende Punkt, der hervorgehoben werden muß, daß nur eine Ablösung der jetzigen politischen Führung, die von den derzeit noch tonangebenden Finanzinteressen beherrscht wird, es möglich machen würde, die politische Ausrichtung vor allem in der transatlantischen Gemeinschaft so zu verändern, daß die Zivilisation vor der unmittelbaren Gefahr eines plötzlichen, kettenreaktionsartigen Absturzes der weltweiten Wirtschafts- und Sozialsysteme in ein „langes neues finsteres Zeitalter“ gerettet werden kann.

Alle anderen derzeit sichtbaren Optionen, die dem widersprechen, was ich als dringend erforderlichen Lösungsweg für die hereinbrechende Weltwirtschafts- und -finanzkrise beschrieben habe, haben sich jetzt schon als wertlos erwiesen.

Die verfügbare Lösung

Im Verlauf dieses Jahres (2009) hat eine noch kleine, aber bedeutsame und wachsende Zahl prominenter Denker aus aller Welt die einzigartige Qualität meiner langerprobten Methode längerfristiger Wirtschaftsprognose erkannt. Ich meine die Methode der sogenannten „Dreifachkurve“, ein Konzept, das ich entwickelt habe, um die Dynamik der Wirtschaftskrise unter dem derzeitigen Weltwährungssystem so effektiv und anschaulich wie möglich darzustellen.

Faktisch haben sich alle anderen volkswirtschaftlichen Sichtweisen, die der meinigen widersprechen, wiederholt als klägliche Fehlschläge erwiesen. Stellt man noch frühere entsprechende Erfahrungen in Rechnung, so zeigte sich die Überlegenheit meiner Vorhersagemethode sogar schon in meiner berühmten Debatte mit dem international bekannten Keynesianer Prof. Abba Lerner am New Yorker Queens College am 2. Dezember 1971, also vor fast zwei Generationen.

Die Bedeutung dieser Tatsache für den Zweck des vorliegenden Berichtes liegt darin, daß „wirtschaftlicher Wert“ Ausdruck einer spezifischen, unverwechselbaren Besonderheit der menschlichen Persönlichkeit gegenüber dem Tier ist. Die Art, wie wir mit der Menschheit umgehen, und der richtige Wertbegriff, der die Menschheit ontologisch unverwechselbar kennzeichnen sollte, bilden den Ausgangspunkt für jede vernünftige Vorstellung über die Weltwirtschaft als solche wie auch für die Wertbegriffe, die grundsätzlich mit der Idee von Wirtschaft in Verbindung gebracht werden sollten.

Noch einmal gesagt: Dieser wirtschaftliche Wertbegriff bildet die Grundlage meiner Methode der Wirtschaftsvorhersage, die aus der Rückschau heute gesehen spektakulär erfolgreich war. Diese Methode berücksichtigt insbesondere die schöpferischen Geisteskräfte des menschlichen Individuums, die in keiner anderen heute bekannten Lebensform im Universum vorhanden sind. Diese Werte sind lebenswichtig und sind deshalb in bezug auf ihre Konsequenzen moralische Werte. Sie beziehen sich auch darauf, welche Erfordernisse erfüllt werden müssen, damit sich die dem Menschen angeborenen moralischen Fähigkeiten der Kreativität vermehren, wovon der Produktivitätszuwachs pro Kopf und pro Quadratkilometer und sogar schon die bloße Aufrechterhaltung eines konstanten Produktivitätsniveaus abhängen.

Wahrer Profit

Die Vorstellung, daß wirtschaftlicher Wert durch das Wirken irgendeines finanziellen „Marktes“ angemessen bestimmt würde, hat sich inzwischen als mehr als unsinnig erwiesen.22 Was wir produzieren müssen, sind keine Geldprofite - auch wenn wir sicherlich nichts gegen Gewinnsteigerungen in nützlichen Wirtschaftsbereichen einzuwenden haben -, sondern, richtig neu formuliert: Wir müssen dafür sorgen, daß die relative Kraft der Menschheit pro Kopf und pro Quadratkilometer Landfläche ansteigt. Dieses Ziel erreicht man durch eine ausgewogene Wahl der Produkte und Produktionsmittel, welche die Menschheit in einen Zustand ständig wachsender Produktivkräfte versetzen, was sich beispielsweise daran messen läßt, daß eine wachsende Zahl von Menschen bei steigender Lebensqualität versorgt werden kann.

Wahre Profite sind nur solche Größen, die eine Verbesserung in den Lebensbedingungen und der Existenzfähigkeit der Menschheit bedeuten.

Zu der wissenschaftlichen Methode, die ich als Ökonom verwende, gehört auch ein Verständnis für die Ausgewogenheit verschiedener Teilbereiche, wie sie die folgenden Kategorien darstellen:

1. Die grundlegende wirtschaftliche Infrastruktur als bedeutender Teil gesellschaftlicher Anstrengungen.

2. Die Produktion der Produktionsmittel.

3. Die Produktion der Mittel für den menschlichen Verbrauch.

4. Die Erhaltung und Entwicklung schöpferischer Produktivität auf persönlicher und Gruppenebene in Wissenschaft und klassischer Kunst, etwa durch die Wirkung klassischer Methoden in Kultur und Bildung.

(Im übrigen ist der Wettbewerb unter Produkten für den Zustand der Menschheit insgesamt höchstens von marginaler Bedeutung.)

Die Beziehung unter diesen Kategorien ist systemisch und „organisch“, nicht additiv, auch nicht additiv oder statistisch in Fishers Sinn.

Grundsätzlich ist das Ziel bei dieser Kombination von Bemühungen, die schöpferischen (d.h. noetischen) Fähigkeiten des einzelnen, seine Erkenntniskraft zu verbessern.

Um das insgesamt zu erreichen, ist ein bestimmtes Verhältnis zwischen der Freiheit zur Neuerung und der Steigerung der Arbeitsproduktivkraft pro Kopf und Quadratkilometer erforderlich. Notwendig sind einerseits Entscheidungsfreiheit, aber auch Beschränkungen für völlig willkürliche Vorstellungen von Freiheit, Beschränkungen, die sich aus der Notwendigkeit ergeben, daß die potentielle relative Bevölkerungsdichte sowie die Lebensdauer des einzelnen in der Gesellschaft steigen müssen. Volkswirtschaften definieren sich funktionell als „organische Gestalt von oben nach unten“, im gleichen Sinne, wie ein Mensch nicht als Ansammlung von Einzelteilen leben kann. Alle gegenteiligen Ansichten sind nachweislich eine Illusion, besonders wenn man an den laufenden Zusammenbruch der Weltwirtschaft denkt, allem voran der in der jetzigen Form unter Londons Vorherrschaft todgeweihten transatlantischen Volkswirtschaften.

Ob die eben von mir beschriebenen Ziele verwirklicht werden können, hängt davon ab, daß man die schöpferische Produktivkraft des einzelnen wie der ganzen Gesellschaft erhöht, wobei beide nicht bloß als wechselwirkende, sondern als funktional integrale Teile zu betrachten sind. Insgesamt gilt für die Steigerung der Produktivkraft: Die Absicht der Produktion besteht in der Erhöhung der schöpferischen Erkenntniskräfte der Gesellschaft und jedes ihrer Mitglieder und als Folge davon der Zunahme der Zahl der Individuen und ihrer Lebensqualität.

Das Böse als Farce

Wenn man die Rolle des Produktivitätszuwachses in der Gesellschaft betrachtet, muß man einen Faktor berücksichtigen, der mit dem Inhalt von Aischylos’ berühmter Prometheus-Trilogie zusammenhängt. Der bösartige Herrscher des Olymps, Zeus, ein Vorläufer der heutigen monetaristischen „Umweltschutz“-Tyrannei von London und Washington, verbietet dort den Menschen jedes Wissen über den gezielten Umgang mit dem Feuer; heute soll ein vergleichbares Verbot mit Hilfe des fanatisch betriebenen Klimaschwindels durchgesetzt werden. Eine solche bewußte Verdummung der Masse der Bevölkerung, ein Zustand, der unter Führung des Britischen Empire durch die Aushöhlung der Arbeitsproduktivkraft sowie des Kultur- und Lebensstandards fast überall auf der Erde herbeigeführt wurde, bewirkt eine relative Verrohung im Geistesleben der solchen Zwängen ausgesetzten Bevölkerung.

Speziell hierzu: Der berüchtigte spanische Großinquisitor, den Giuseppe Verdi in seiner Oper Don Carlos auf die Bühne bringt, war im wahren Leben eine Figur des satanischen Bösen, an dessen Bild die späteren Guillotinen der Französischen Revolution erinnerten. Der Großinquisitor, lebende Verkörperung des Bösen, zerstörte die Seelen der Menschen, indem er ihre schöpferische Geistestätigkeit unterdrückte, und diese Verrohung der Menschen wurde noch gesteigert, indem Männer und Frauen als Sklaven oder Leibeigene fast auf den Zustand von Tieren herabgewürdigt wurden. Verständige Menschen denken mit Schauder an diesen Kult des berüchtigten spanischen Großinquisitors, der in der realen Geschichte seine Fortsetzung in der Person des Joseph de Maistre fand, welcher als Abbild des Großinquisitors die Figur des Henkers in Verbindung mit dem Geist der Guillotine aufbrachte.

Man sollte im Großinquisitor auch den Vorläufer der heutigen finanzpolitischen Ideologen Londons und der Wall Street erkennen. Dabei seien folgende Punkte erwähnt.

Die Verweise auf de Maistre in meiner Schrift The Children of Satan (2003) sprechen noch heute für sich. Um dieses Bild der „Kinder des Teufels“ und des im Großinquisitor ausgedrückten Prinzips mit herausragenden Erinnerungen an schreckliche Erfahrungen aus der realen Geschichte zu verbinden, verweist man am passendsten auf die Kreuzigung Jesu Christi und die Verfolgung seiner wichtigsten Apostel wie Petrus und Paulus, die ebenfalls im Namen römischer Kaiser ermordet wurden. Dies war Teil einer ganzen Serie von Morden, die nach biblischer Darstellung mit dem Mord an Johannes dem Täufer unter Herodes begann. Das Gemetzel setzte sich fort mit der Kreuzigung Jesu unter Pontius Pilatus, tatsächlich sogar unter der persönlichen Rechtshoheit des römischen Kaisers Tiberius, der damals seinen Sitz auf der Insel Capri hatte. Dieser Tiberius galt nach den besonderen Bestimmungen des römischen Imperialsystems sogar als Schwiegervater von Pontius Pilatus.

Heute gibt es unter Führung des Briten Prinz Philip einen ähnlichen Angriff auf die Unantastbarkeit des Lebens, wie ihn damals die heidnischen römischen Kaiser gegen die Christen führten. Es ist ein Vorstoß der Komplizen Philips aus vielen Ländern gegen große Teile der Bevölkerung der ganzen Welt. Das ist die Gefahr hinter dem satanischen, wissenschaftsfeindlichen Schwindel der sogenannten „Klimaerwärmung“.

Dieser Schwindel Prinz Philips ist sicher nicht dem antiken byzantinischen Kaiser Julian Apostata anzulasten, den Edward Gibbons als Präzedenzfall anführte; er entspricht jedoch ganz dem Rat, den Gibbon als Autor von Verfall und Untergang des Römischen Reiches Lord Shelburne im Zusammenhang mit diesem Julian gab.

Dabei betrachte man den Fall nicht als Anklage gegen diesen Julian, sondern als den Vorwand für eine Politik, wie sie heutzutage der britische Prinzgemahl Philip vom berüchtigten World Wildlife Fund als Völkermordpläne in Gang gesetzt hat. Dies ist auch ein Widerhall der früheren venezianischen Operation hinter dem in anderer Weise sehr bösartigen Verhalten des englischen Königs Heinrich VIII. Ein noch früheres verwandtes Ereignis war die Vertreibung der Juden aus Spanien durch den Großinquisitor, ein Ereignis, das in Europa die Eskalation der Religionskriege von 1492-1648 auslöste, die außerdem durch die Folgen der Konversion Heinrichs VIII. massiv begünstigt wurde.

Heute besteht ein großangelegter Plan für einen weltweiten Völkermord, mit dem erklärtermaßen Milliarden von Menschen umgebracht werden sollen, eine neue britische Initiative unter Prinz Philip und dem früheren britischen Premierminister Tony Blair. Dieses Verbrechen wird von den Drahtziehern des Kopenhagener Klimagipfels mit schamloser Offenheit betrieben, wobei der einfältige US-Präsident Barack Obama Blairs Sache auch noch seine mörderische Unterstützung zusichert. [Diese Schrift LaRouches erschien kurz vor dem Gipfel - Anmerkung der Redaktion.]

An all dem trifft Julian Apostata keine Schuld. Die Komplizenschaft der an dieser neomalthusianischen Orgie beteiligten Schurken spiegelt auch das Verhalten der Leute wider, die die scheußliche Vertreibung der Juden durch den spanischen Großinquisitor - lange vor Adolf Hitler und seine an de Maistre gemahnenden rituellen Hinrichtungen - in Schutz nehmen. Alle diese Schrecklichkeiten klingen im jetzigen Augenblick der globalen Existenzkrise an. Man fühlt sich an die berüchtigte Figur des satanischen Großinquisitors erinnert, wie sie Dostojewski in Die Brüder Karamasow dargestellt hat.

Ich widme dieses Kapitel meines Berichts deshalb vor allem den Prinzipien klassischer künstlerischer Komposition und dem Versuch, mit Hilfe dieser Prinzipien die kommende Geschichte vorherzusagen, so wie einige zeitgenössische russische Mystiker dies mit oder ohne Erfolg getan haben. Die Wahrheit, der dieser Mystizismus sich zu nähern versucht, gerät mit ihrer wichtigen Bedeutung für Wissenschaft und Politik wie auch Religion erneut in den Blick.

Für ein tieferes Verständnis der Rolle der heutigen britischen Monarchie bei den Plänen für Verbrechen gegen die Menschheit, die wahrscheinlich noch weit größer wären als die des Hitler-Regimes, sollten wir Vorgänge wie die Inquisition der spanischen Habsburger noch einmal neu studieren und mit der Völkermordpolitik der britischen Monarchie und anderer Drahtzieher des Kopenhagen-Gipfels vergleichen.

Denken wir an den unzweifelhaft satanischen, ungeheuer bösartigen Charakter der Forderungen der führenden Vertreter des angeblichen Kampfes gegen die gar nicht existierende „globale Erwärmung“ - etwa das offen erklärte Ziel des britischen Königshauses und seiner Mitläufer, die Weltbevölkerung von derzeit schätzungsweise 6,7 Mrd. Menschen sehr schnell auf drei oder zwei Milliarden oder sogar noch weniger zu reduzieren.

Die Verbindung zwischen dem Übel der alten spanischen Inquisition und den bösartigen Plänen hinter dem Kopenhagen-Gipfel findet sich in jener venezianischen Geldoligarchie, die Europa das mörderische „neue finstere Zeitalter“ des 14. Jahrhunderts und die spanische Inquisition bescherte oder auch im 16. Jahrhundert die Konversion des sexbesessenen englischen Königs Heinrich VIII., die sein Eheberater, der venezianische Agent Francesco Zorzi, veranlaßte. Die venezianischen Machenschaften mit dieser Eheberatung Heinrichs VIII. waren ein entscheidender Auslöser der ausgedehnten Religionskriege, die in der ganzen Zeit zwischen 1492 und 1648 wüteten. Diese Rolle Venedigs damals ist auch entscheidend für das Verständnis, wie und warum die britischen Interessen um den globalen Drogenhandel und Prinz Philips WWF heute Pläne für einen weltweiten imperialistischen Völkermord betreiben.

Der Religionskrieg von 1492-1648 wurde zwar von zwei verschiedenen Generationen geführt - anfänglich von den älteren, aristotelischen Venezianern und in einer späteren Phase von einer jüngeren unter der liberalen venezianischen Fraktion von Paolo Sarpi. Aber die anhaltenden Differenzen zwischen diesen beiden Fraktionen philosophischer Reduktionisten waren eher eine Frage der Wahl unterschiedlicher Methoden für unterschiedliche Verhältnisse, in Hinsicht auf die gesellschaftlichen Ziele waren die Unterschiede relativ geringfügig.

Die mittelalterliche, venezianische Tradition der Herrschaft über ein monetaristisches, imperialistisches System - die Systeme des antiken, feudalen und anglo-holländischen liberalen Imperialismus - ist im Grunde bis auf den heutigen Tag unverändert geblieben, selbst wenn sich die unmittelbare Strategie und Taktik des Vorgehens in den Einzelheiten der jeweiligen imperialistischen Ausrichtung deutlich voneinander unterscheidet. Das System ist das Prinzip des maritimen Imperialismus, wie ihn das Römische und das Byzantinische Reich verkörperten, ein System europäischer Imperialismen, etwa seit der Zeit des delphischen Horrors des Peloponnesischen Krieges, die sich nacheinander ablösten.

Für die Räubertypen, die diese alte europäische Tradition noch heute verkörpern, war und ist die entscheidende Frage, neue Methoden zu finden, das imperiale monetaristische System, das traditionell ein Seereich des Mittelmeerraumes war, zu erhalten und ausgehend vom Atlantik zu einem Weltreich auszuweiten. Die Methoden ändern sich in wichtigen Details, aber das gemeinsame Ziel, nämlich der monetaristische Imperialismus, bleibt letztlich gleich - vom antiken Delphi bis zu Keynes in der Neuzeit und bis heute.

Die Fragen, die ich bis zu diesem Punkt in diesem Kapitel zur Veranschaulichung dargestellt habe, sollen das notwendige Bild liefern, vor welchem Hintergrund heute der weltweite Kampf für und gegen die Zivilisation ausgetragen wird.

Wenn die Realität mystisch erscheint

Wenn man Männer und Frauen so weit herabwürdigt, daß sie sich eine erzwungene geistige Selbsterniedrigung sogar noch als „unseren Lebensstil“ oder „unsere Heimatkultur“ zu eigen machen, dann bedeutet das, daß ihre natürliche menschliche Neigung zu produktiver schöpferischer Tätigkeit in Naturwissenschaften und klassischer Kunst massiv untergraben, wenn nicht ganz ausgelöscht wird.

Eingangs betonte ich bereits wiederholt die im Sommer diesen Jahres diskutierte Frage, daß einem die Sinneswahrnehmung nur einen Schatten der Realität, nicht aber deren Substanz liefert. Das Wesen von Kreativität liegt in den schöpferischen Geisteskräften - wenn diese nicht der sogenannten „öffentlichen Meinung“ zuliebe unterdrückt sind.

Diese Aussage des Berichts läßt sich aufzeigen, indem man den Unterschied zwischen zwei unserer Sinne betont, etwa dem Hören im Unterschied zum Sehen, die uns verschiedene Eindrücke des Wahrgenommenen liefern. Dieses Mißverhältnis zwischen unseren Sinnesfunktionen kann man mit den Abweichungen zwischen den verschiedenen Abbildern der Zusammensetzung des Phänomens des Krebsnebels vergleichen, die für wissenschaftliche Zwecke erstellt wurden. Die Realität eines Gegenstands der menschlichen Sinne besteht ganz ähnlich aus Widersprüchlichkeiten zwischen den Sinnen oder zwischen verschiedenen Hilfsinstrumenten, die auf den gleichen beobachteten Gegenstand gerichtet sind.

Das Beispiel der taubstummen Helen Keller sollte nach wie vor dazu dienen, die prinzipiell widersprüchliche Natur des gewöhnlichen blinden Vertrauens in die grobe Sinneswahrnehmung zu verdeutlichen. Vom wissenschaftlichen Standpunkt ist nichts im Universum wirklich „selbstevident“.

So hatte ich weiter oben in diesem Bericht bereits die Tatsache betont, daß eine naive populäre Meinung häufig mit falschen Wertvorstellungen verbunden ist, beispielsweise mit schädlichen Auffassungen, die eine Folge konkurrierender Vorstellungen von Schatten und Substanz sind. So werden die Schatten, die von der Realität geworfen werden, aus falscher Sinnesgewißheit heraus mit den eigentlichen Objekten verwechselt. Vieles wird fälschlich so behandelt, als stelle es die reale Welt dar, anstatt es als das zu nehmen, was es ist, nämlich lediglich ein von der Realität geworfener Schatten und nicht deren Substanz.

Wenn man versucht, eine Metapher oder einen ähnlichen Ausdruck der klassischen Kunst bei der Interpretation zu einer „einfachen“, buchstäblichen Bedeutung herabwürdigen, so verbannt man diejenigen Bereiche des Geistes, die den eigentlichen kausalen Wirkfaktor zur Gestaltung der Realität großer historischer Ereignisse bilden, in die düsteren Schatten, die der gewöhnliche naiv-abergläubische Mensch in kindischer Weise als „sinnliche Gewißheit“ annimmt oder lieber gleich als Mystizismus betrachtet. Ich habe oben an mehreren Stellen wie auch in zahlreichen früheren Schriften auf diese Ironie verwiesen.

Dieses verbreitete Fehlurteil, das ich hier beanstandet habe, stellt sich leicht ein, weil dem menschlichen Geist selbst ein biologisches Organ fehlt, mit dessen Hilfe sich die reale Welt direkt wahrnehmen ließe. So sind wir angewiesen auf die Schatten namens Sinneswahrnehmung oder auch „Ironien“ - dafür ist das Konzept der Metapher typisch -, die im wesentlichen ein Abbild von „Instrumentenablesungen“, aber nicht die eigentliche, unsichtbare Realität sind. Wie das Beispiel Helen Keller zeigt, kann ironischerweise selbst ein ganz schwacher Sinnesapparat dazu dienen, den Irrtum des naiven Vertrauens auf die Sinne im allgemeinen offenzulegen.

Wenn das Ergebnis bloßer Sinneswahrnehmung als primär bewertet wird, besteht der Fehler gewöhnlich darin - wie das Beispiel Helen Keller verdeutlicht -, daß Sinneserfahrungen so behandelt werden, als stünden die Sinne in unmittelbarer Eins-zu-Eins-Übereinstimmung mit der Wirklichkeit und wären nicht bloße „Instrumentenablesungen“. Die richtige Alternative dazu ist, die Bündel von Sinneswahrnehmungen als Ausdruck „ontologischer Paradoxe“ zu behandeln. Das ist implizit verkörpert in der klassischen griechischen, voraristotelischen Methode der „Sphärik“ und zeigt sich anschaulich an Keplers Methode, bei seiner Entdeckung und dem Beweis des universellen Gravitationsprinzips die Widersprüchlichkeiten zwischen Gesichts- und Hörsinn zu nutzen.

Als ich in meinen letzten Sommer erschienenen Schriften auf dieses Problem von Illusion und Selbsttäuschung beim einfachen Verlassen auf die Sinne einging, beschrieb ich dem Leser den Gegensatz zwischen der bloßen Sinneswahrnehmung als Erfahrung eines „Typs A“ und dem tatsächlichen, richtigen Erfassen eines Objekts der Sinneswahrnehmung in der Funktion eines „Typs B“, einer Funktion, die ein Ausdruck der kognitiven Geistesfunktionen (Erkenntniskraft) ist.

Ich erläutere dies.


Anmerkungen

22. Die tatsächlich wirtschaftlich profitable Periode von 1945-1963 geht größtenteils auf die vorteilhafte Preispolitik eines „fairen“, nicht aber „freien Handels“ zurück. Die Veränderungen in der Politik, welche nach dem Tod von Präsident John F. Kennedy Platz griffen, vor allem der Krieg in Indochina, brachten den Beginn des Niedergangs, der sich unter den Präsidenten Nixon und Carter weiter verschärfte und als Trend bis heute anhält. „freier Markt“ bedeutet „Flohmarkt“.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Bernanke geht: Zeit für eine Nationalbank! - 4. Teil
- Neue Solidarität 4-5/2010
Bernanke geht: Zeit für eine Nationalbank! - 3. Teil
- Neue Solidarität 3/2010
Bernanke geht: Zeit für eine Nationalbank! - 2. Teil
- Neue Solidarität 2/2010
Bernanke geht: Zeit für eine Nationalbank! - 1. Teil
- Neue Solidarität 1/2010
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- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
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