Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 13, 28. März 2012

Rußland will seine Weltrauminfrastruktur wiederherstellen

Anfang März präsentierte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos der Regierung eine Reihe sehr ehrgeiziger Empfehlungen zur Wiederbelebung der russischen Weltraumforschung und Modernisierung der Luftfahrttechnik. Die Studie mit dem Titel „Strategie zur Entwicklung der russischen Raumfahrt“ bis 2030 war nach dem Fehlschlag des Forschungssatelliten Phobos-Grunt im November 2011, der den Marsmond Phobos untersuchen sollte, in Auftrag gegeben worden. Ein Grund für den Fehlschlag beim Verlassen der Erdumlaufbahn war der Abbau der russischen Luft- und Raumfahrtindustrie im Zuge der IWF-Schocktherapie der neunziger Jahre, der immer noch nicht überwunden ist.

Eine der neuen Empfehlungen ist die Verbesserung der russischen Start- und Trägerkapazitäten durch die lange aufgeschobene Fertigstellung der Schwerlastrakete Angara als Nachfolger der Raketentypen Sojus und Proton, die schon seit den sechziger Jahren im Einsatz sind. 2018 soll das neue Wostotschnij-Kosmodrom in Rußlands Fernem Osten fertiggestellt sein und als Weltraumbahnhof dienen. Darüber hinaus wird eine neue Weltraumkapsel für sechs statt drei Kosmonauten vorgeschlagen, um die Sojus-Kapseln zu ersetzen, die auch schon seit den sechziger Jahren im Einsatz sind.

Mehrere Roboterlandungen sollen der Vorbereitung bemannter Mondlandungen dienen. Diese Robotermissionen könnten Gesteinsproben sammeln, Mondbasen und möglicherweise auch eine Raumstation in einer Mondumlaufbahn errichten. Nach dem Plan ist bis 2020 „die Durchführung einer bemannten Umrundung des Mondes zu Testzwecken“ und bis 2030 „die Landung von Kosmonauten auf seiner Oberfläche und die Rückkehr zur Erde“ vorgesehen.

Weiter heißt es in den Plänen, in 18 Jahren sei eine bemannte Marsmission technisch möglich. Zuvor jedoch will man in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern „ein Netz unbemannter Forschungseinrichtungen“ auf dem Mars aufbauen. Unbemannte Forschungssatelliten werden für Jupiter und Venus vorgeschlagen.

Als Zielsetzung nennt Roskosmos „die Sicherstellung des Weltniveaus der russischen Weltraumindustrie und die Festigung ihrer Position unter den drei führenden Weltraummächten“.

Auch China betreibt ein spannendes Weltraumprogramm. Die nächste chinesische Mondsonde Chang’e-3 hat vor kurzem die Produktionsphase erreicht und soll im nächsten Jahr gestartet werden. Die beiden ersten, höchst erfolgreichen chinesischen Missionen zum Erdtrabanten waren Mondorbiter gewesen. Die nächste ist ein großer Schritt vorwärts, sie umfaßt ein kleines Geländefahrzeug und damit Chinas erste weiche Landung auf einem fremden Himmelskörper. Zur darauffolgenden Phase des Mondprogramms gehören ein Landefahrzeug, das Gesteinsproben einsammeln kann, und ein Raumschiff, um diese Proben zur Erde zurückzubringen. Auch bemannte Mondmissionen sind Gegenstand von Studien, allerdings nennen die chinesischen Verantwortlichen dafür bisher noch keinen Termin.

eir