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Neue Solidarität
Nr. 34-35, 22. August 2012

Rußland baut die arktische Infrastruktur aus

Wie Verkehrsminister Maxim Sokolow Anfang August ankündigte, plant Rußland den Bau eines neuen Hafens am Nördlichen Seeweg bei Sabetta am Ob-Busen, um die Erschließung der umfangreichen Erdgasvorkommen im Bereich der Jamal-Halbinsel voranzutreiben. Rußlands zweitgrößtes Energieunternehmen Novatek AG, das die Erdgasfelder erschließen soll, ist an dem Projekt beteiligt. Der Hafen wird über eine große Gasverflüssigungsanlage mit einer Kapazität von über 30 Mio.t pro Jahr verfügen.

Gleichzeitig hat der Sekretär des Russischen Sicherheitsrates, Nikolaj Patruschew, die Einrichtung von 10 Not- und Flugrettungszentren entlang des Nördlichen Seewegs angekündigt. Beginnen soll dies 2012 mit dem Bau eines Zentrums in Dudinka bei Norilsk am Jenissei, 2013 folgt ein weiteres Zentrum in Murmansk auf der Halbinsel Kola. Drei der Rettungsstationen sind in Tschukotka und am Anadyr im fernöstlichen Teil der Route geplant, die anderen sieben bei Archangelsk und Narjan Mar im westlichen Teil sowie in Tiksi an der Lenamündung. 974 Mitarbeiter werden in den Komplexen stationiert sein, davon 590 in der Land- und Seerettung und 384 in Luftrettungseinheiten.

Dies ist erst der Anfang der Erschließung der arktischen Regionen, wie sie die Regierung Putin plant. Große Infrastrukturprojekte, der Bau von Bahnstrecken und die Anschaffung neuer Eisbrecher und Allwetterfahrzeuge werden folgen. Dies hat Präsident Putin jüngst bei einer Vorstandstagung der Russischen Geographischen Gesellschaft am 6. August hervorgehoben. Dabei unterstrich er die Bedeutung der Beseitigung von Altlasten aus der sowjetischen militärischen Nutzung von Franz-Josef-Land und verwies auf die Ergebnisse einer arktischen Expedition, die wichtige Daten zur verbesserten Wettervorhersage für den kommenden Winter gesammelt hat.

Wie der Leiter des russischen Dienstes für Hydrometeorologie, Alexander Frolow, ausführte, wurden mit dieser Expedition Forschungen wiederaufgenommen, die länger als ein Jahrzehnt unterbrochen waren. Dazu gehörten Messungen von Temperatur, Salzgehalt und Wettercharakteristiken in der Barentssee. Die Expedition habe 130 Wassermeßstationen errichtet und mehr als 8000 Proben von Wasser, Erde, Luft und Bioressourcen gesammelt. Putin forderte, solche Expeditionen künftig jährlich durchzuführen.