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Neue Solidarität
Nr. 40, 3. Oktober 2012

Obamas Drohnenkrieg terrorisiert pakistanische Bevölkerung

„Leben unter ständiger Bedrohung: Tod, Verstümmelung und Trauma von Zivilisten durch den Einsatz amerikanischer Drohnen in Pakistan“ ist der Titel einer gemeinsamen Studie der Rechtsfakultäten der Universitäten Stanford und New York. In dem 165-seitigen Bericht kommen die Autoren zu dem Schluß, daß der Drohnenkrieg überwiegend Zivilisten trifft und ein Kriegsverbrechen darstellt. Die Studie basiert auf der Befragung von 130 Zeugen, darunter 69 Personen aus Nord-Wasiristan im Grenzgebiet zu Afghanistan, die entweder selbst bei einem Drohnenangriff verletzt wurden, Familienangehörigen verloren haben oder Zeuge eines Angriffs waren.

Als George W. Bush aus dem Amt schied, hatten die USA im Zeitraum zwischen 2002 und 2008 etwa 45-52 Drohnenattacken durchgeführt. Unter Obamas persönlicher Anordnung waren es in den letzten dreieinhalb Jahren dagegen fast 300 Attacken. Da es keine verläßlichen Opferzahlen gibt, stützt sich die Studie auf Schätzungen des Bureau of Investigative Journalism (BIJ), das für die Zeit von Mitte 2004 bis Mitte 2012 mit 2562 bis 3325 Toten rechnet, von denen die große Mehrheit seit Obamas Amtsantritt getötet wurde. Nach Angaben des BIJ waren darunter definitiv 474 bis 881 Zivilisten, davon 176 Kinder. Aber die Dokumentation von Massentötungen, die in dem Bericht enthalten sind, zeigen einen viel höheren Anteil von ermordeten Zivilisten. Es wird auch aufgezeigt, daß die Anzahl von getöteten „militanten Anführern“ sehr gering war, nach einigen Schätzungen sogar nur etwa 2 Prozent der Opfer ausmachten.

Aber die nackten Zahlen geben keinen Einblick in den wirklichen Horror, den die Gesamtbevölkerung zu erleiden hat. „Die von Drohnen abgefeuerten Raketen töten und verstümmeln auf verschiedene Weisen, darunter Verbrennung, Schrapnell und Erzeugung von Druckwellen, die innere Organe zerfetzen. Diejenigen, die solch einen Angriff überleben, erleiden entstellende Verbrennungen und Schrapnellwunden, Amputationen oder den Verlust von Augenlicht und Gehör.“

Eine Fallstudie behandelt die Bombardierung einer großen Versammlung (Jirga) von Gemeindevertretern und Stammesältesten, um Streitigkeiten um ein Bergwerk beizulegen. Auch vier Mitglieder der Taliban, ohne deren Teilnahme eine Schlichtung nicht zustande kommen konnte, waren anwesend. Das Treffen war von der Regierung genehmigt und auch die Armee war zuvor in Kenntnis gesetzt worden. Nichtsdestoweniger wurde die Versammlung von mehreren Raketen getroffen. 42 Teilnehmer starben und Dutzende wurden verletzt. Ein Zeuge erinnerte sich: „Alles war zerstört. Es lagen Teile - Leichenteile - herum. Überall war Blut.“ Es war für die Angehörigen nicht möglich, die Opfer zu identifizieren. Bis zum heutigen Tag, so der Bericht, behaupten die Sprecher amerikanischer Behörden, alle Opfer seien Aufständische gewesen.

Es sei inzwischen an der Tagesordnung, daß Verletzte oft Stunden auf Hilfe warten müssen, da die amerikanischen Streitkräfte immer wieder Angriffe kurz hintereinander durchführten, um auch noch die Helfer zu töten. „Die Praxis der amerikanischen Streitkräfte, ein Gebiet in kurzer Folge mehrmals mit Drohnen zu bombardieren, um diejenigen, die erste Hilfe leisten, auch zu töten, hat dazu geführt, daß sich Anwohner und humanitäre Organisationen nicht mehr trauen, den Verletzten zu Hilfe zu kommen.“ Viele Rechtsexperten sind der Meinung, daß der Angriff auf Helfer ein Kriegsverbrechen darstellt.

In einem Kapitel, das die geistig-emotionalen Auswirkungen untersucht, wird der Schrecken eines Lebens unter ständiger Drohnenbeobachtung dargestellt, unter der permanenten Gefahr eines nicht vorherzusehenden Angriffs. Ein Zeuge: „Kinder, Erwachsene, Frauen wimmern und schreien vor Angst, wenn sie nur das Geräusch einer Drohne hören.“ Ein anderer: „Sie sind immer über uns und man weiß nie, wann sie angreifen und uns bombardieren.“

Das alles wird von Friedensnobelpreisträger Obama in wöchentlichen Sitzungen, jeden Dienstag, veranlaßt, wobei er aus einer Geheimdienstliste auswählt, wer als nächstes ohne Anklage und Verfahren hingerichtet werden soll - dem gleichen Obama, der sich gerade vor die UN-Vollversammlung stellte und den versammelten Staatschefs predigte, gegen den Einsatz von Gewalt Stellung zu beziehen.

eir