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Neue Solidarität
Nr. 46, 14. November 2012

Französische Forschungsministerin:
„Erforschung des Mars hat hohe Priorität“

Unter der Überschrift „Frankreich stellt sich hinter die Marserkundung“ brachte das Wochenmagazins Ciel et espace (Himmel und Weltraum) in seiner jüngste Ausgabe ein Interview mit der französischen Ministerin für höhere Bildung und Forschung, Geneviève Fioraso, die federführend für französische Raumfahrtpolitik ist.

Seit dem Beginn von de Gaulles Fünfter Republik habe Frankreich, das heute rund 20% (800 Millionen Euro) zum Gesamthaushalt der Europäischen Raumfahrt-Agentur (ESA) von 4 Mrd. Euro beisteuert, der Erkundung des Weltalls eine hohe Priorität gegeben, erklärte Fioraso. Das werde bestätigt durch die Tatsache, daß Frankreich Anfang 2012 die ESA gebeten hat, zu prüfen, ob das ehrgeizige EXOMars-Programm, dessen erste Missionen, einen Orbiter (EXO-Mars Trace Gas Orbiter) und ein stationäres Landemodul (EXOMars Entry, Descent, and Landing Demonstrator Module) zum Mars zu senden, in Übereinstimmung mit dem ursprünglichen Zeitrahmen durchgeführt werden kann. Die Antwort der ESA lautete: Ja.

Auf die Frage, ob Frankreich das EXOMars-Programm der ESA unterstützen wird, das jetzt aufgrund der Entscheidung Präsident Obamas, die Beteiligung der NASA einzustellen, in Partnerschaft mit der russischen Weltraum-Agentur Roskosmos entwickelt wird, erwiderte Fioraso: „Die Erkundung des Mars ist eine der Hauptprioritäten der französischen und europäischen Wissenschaft. Das EXOMars-Programm ist ihr derzeitiger Ausdruck. Das Programm durchlief stürmische Ereignisse, denn über das ursprüngliche Programm wurde auf der Ministerkonferenz der ESA-Mitgliedsländer im Jahr 2005 entschieden, das als rein europäische Mission angefangen hat, dann zu einer ESA-NASA Zusammenarbeit wurde, um dann eine ESA-russische Mission zu werden. All das mit einer konstanten Steigerung der Kosten. Dennoch, unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Bedeutung dieser Mission und um des Geistes der Solidarität willen, geht Frankreich zur ESA-Ministerkonferenz mit der Absicht seinen Programm-Beitrag beizubehalten“. Wird Frankreich seinen Beitrag erhöhen? „Es scheint schwierig für Frankreich zu sein, seinen Beitrag am Programm zu erhöhen“, sagt Fioraso.

Nach heutigem Stand werden die Kosten für EXOMars auf lächerliche 1,2 Mrd. Euro geschätzt. Es wurden bereits 850 Millionen für das Programm im Jahr 2008 zugesagt. Franco Bonacina, der Pressesprecher des Generaldirektors der ESA, sagte, die Agentur arbeite hart daran, die zusätzliche Unterstützung zu finden, aber es bleibt ungewiß, ob das Ministertreffen in Neapel am 20. und 21. November das Programm annehmen wird.

Bill Nye, der Vorsitzende der Planetaren Gesellschaft, nahm am internationalen astronautischen Kongreß teil, der vor einigen Wochen ebenfalls in Neapel stattgefunden hat. Als er von der Veranstaltung zurückkam, bemerkte er: „Am ersten Tag hatten die Vorsitzenden und die Stellvertreter auf dem Podium Platz genommen, um Fragen vom Publikum entgegenzunehmen. Als ich Jean-Jacques Dordain (EAS), Charley Bolden (NASA) und Sergej Sawliew (Roskosmos) zuhörte, hatte ich das Gefühl, jeder von ihnen will eine Rover-Mission zum Mars im Jahr 2018, d.h. das EXOMars-Raumschiff, aber keiner ist bereit, dafür zu zahlen. Für uns, die wir Antworten auf grundlegende Fragen suchen, ist das eine Einbuße. Die Vorsitzenden der Marserkundungsabteilungen der NASA, ESA und von Roskosmos erwähnten einer nach dem anderen den engeren haushaltspolitischen Spielraum, vor dem sie stehen. Die Ausnahme war Yafong Hu, der chinesische Vertreter. Er sprach, als ob sein Programm gut finanziert und auf dem richtigen Weg sei. Wie immer, denke ich, gibt es einen starken Zusammenhang zwischen Investitionen im All und dem wirtschaftlichen Erfolg eines Landes - und nicht anders herum.“

kav