Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 50, 12. Dezember 2012

Blair gibt zu: London braucht die EU zur globalen Machtausübung

Tony Blair hat die nützliche Gewohnheit, manchmal bezüglich der Pläne des modernen Britischen Empire die Katze aus dem Sack zu lassen. Er war es, der 1999 bei einer Konferenz in Chicago klar und deutlich sagte, die Ära des Westfälischen Friedens, d.h. eines Völkerrechts auf der Grundlage souveräner Nationalstaaten, sei vorbei, und nun beginne die Ära gewaltsamer „Regimewechsel“ auf der ganzen Welt unter dem Vorwand „humanitärer“ Interventionen.

Nun enthüllte Blair am 28. November in einer Rede in London, wozu die Europäische Union aus Sicht des Empires dient. In einer Rede an der britischen Denkfabrik Chatham House (Royal Institute for International Affairs) betonte der ehemalige britische Premier und Wahlkampfberater von US-Präsident Obama, nur durch die Kontrolle über Europa könne Großbritannien seine Stärke als Weltmacht behaupten.

Blair warnte, der Plan des konservativen Premiers David Cameron, die britische Stellung in der EU neu zu verhandeln, ebne den Weg zum Ausstieg aus der EU. Und das wäre „politisch lähmend, wirtschaftlich schädlich und sehr zerstörerisch für Großbritanniens wirkliche langfristige Interessen“. Die Verbindung mit Europa sei entscheidend, wenn Großbritannien „politisch und wirtschaftlich eine Weltmacht bleiben will. Es wäre ein fundamentaler Fehler der Staatskunst, Europa den Rücken zu kehren und sich aus einer entscheidenden Macht- und Einflußposition des 21. Jahrhunderts zu entfernen.“

Trotz der gegenwärtigen Krise sei die Grundlage Europas heute stärker als zu Beginn vor 66 Jahren. „Damals ging es um Frieden. Heute geht es um Macht... Heute geht es um eine Welt, in der die globale Geopolitik ihre größte Veränderung seit Jahrhunderten erlebt.“

Blair weiter: „China ist aufgestiegen, die Wirtschaft öffnet sich und wird sich wahrscheinlich zur größten Volkswirtschaft der Welt entwickeln. Seine Bevölkerung ist dreimal so groß wie die der EU.“ Auch Indien, Brasilien, Indonesien und andere Länder beschreibt er als Konkurrenz und Bedrohung, weil ihre Bevölkerung so groß ist und sie sich wirtschaftlich entwickeln wollen.

Blairs Schlußfolgerung: „Um in dieser neuen Welt Macht auszuüben, braucht man das Gewicht der EU. Das gilt für die Wirtschaft, im Handel, der Verteidigung, Außenpolitik und globalen Herausforderungen wie Klimawandel. Sie gibt uns ein kollektives Gewicht, das wir allein nicht haben.“

Das sei „brutale Realpolitik“, meinte der Büttel der Monarchie. „In einer Welt, in der China und Indien zusammen die 20fache Bevölkerung des Vereinigten Königreichs haben werden, brauchen wir die EU, um unsere nationalen Interessen zu befördern. Mit ihr zählen wir mehr. Ohne sie zählen wir weniger.“

eir