Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 28, 10. Juli 2013

Was ist ein echtes Genie?

Nikolaus von Kues, Kepler und Shakespeare

Von Lyndon LaRouche
- Erster Teil -

Die folgende Schrift erschien im englischen Original am 10. Juni 2013; wir veröffentlichen sie in zwei Teilen.

Einleitung

Die Wirtschaftskrise in den USA vom August/September 1971 markierte den Beginn einer wahrhaft revolutionären Phase meines Lebens. In der Zeit nach der Ermordung zunächst Präsident John F. Kennedys und dann seines Bruders Robert, der praktisch schon als Präsidentschaftskandidat feststand, hatten sich die Vereinigten Staaten tief in den Morast des törichten Krieges in Indochina verrannt.

Für den größten Militärdenker jener Zeit, General Douglas MacArthur, war es ein unverzeihlicher Verstoß gegen die vitalen strategischen Interessen der Vereinigten Staaten, diesen sinnlosen Krieg in Indochina anzufangen: Mit dem „Vietnamkrieg“ tappten die USA in eine von den Briten ausgelegte strategische Falle.

Dieser Krieg war von Anfang an sinnlos. Wie jedermann erkennen müßte, ist es durch diesen Krieg und dann eine Reihe späterer Kriege, an denen die USA und andere beteiligt waren, mit der transatlantischen Welt in den seither vergangenen Jahrzehnten bis heute immer weiter bergab gegangen. So inszenierte „dieser Verbrecher“ Tony Blair (als Diener der britischen Königin) als neue Variante des anglo-amerikanischen Wahnsinns in Indochina genauso hinterhältig einen weniger als nutzlosen, langen Krieg im Irak (und noch andere), und seitdem stürzt die Welt schneller und immer schneller moralisch, kulturell und wirtschaftlich in den Abgrund - eine Talfahrt, die sehr bald im Schlund einer weltweiten thermonuklearen Hölle enden kann.

Der thermonukleare Faktor

Genauso wie jeder maßgebliche, kompetente Stratege wußte, daß der amerikanische Atombombenabwurf über einem praktisch bereits besiegten Japan am Ende des Zweiten Weltkriegs strategisch vollkommener Unsinn war, so erkannte auch jeder kompetente US-Stratege (dies gilt natürlich nicht für beschränkte britische Handlanger wie Harry Truman), daß die Vorbereitungen auf einen Atomkrieg gegen Gegner wie die Sowjetunion darauf schließen ließen, daß letztlich schon bald ein imperialer thermonuklearer Krieg gegen diese Ziele beabsichtigt war. Wer die Lage wirklich begriffen hatte, der erkannte die schlichte Wahrheit, daß bei Entwicklungen wie dem Vietnamkrieg ein thermonukleares Ende drohte.

Schon früher, während des Koreakrieges, war General MacArthur gezwungen, sich mit eben diesem Problem neuer, sinnloser Kriege auseinanderzusetzen. Während des Krieges der USA gegen Nordkorea und später als Berater von Präsident John F. Kennedy in strategischen Fragen warnte er diesen persönlich, die USA dürften sich nicht in solche Abenteuer hineinziehen lassen. Tatsächlich waren unsere führenden Patrioten, u.a. im Geheimdienst OSS, im sogenannten „Zweiten Weltkrieg“ und besonders während der letzten Schlachten dieses Krieges bei ihren strategischen Überlegungen immer davon ausgegangen, daß die amerikanische Politik gegen Ende des Krieges von Präsident Franklin Roosevelt bestimmt würde, und nicht von Roosevelts Erzfeinden wie Winston Churchill und Harry Truman, deren Fraktionen sich bereits auf einen Kurs verständigt hatten, der mehr weltweiten Krieg in Gang setzen sollte - und das bis heute.

Das Endergebnis dieser Politik Churchills und des Britischen Empire allgemein ist heute die Hölle auf Erden unter dem weltweiten Empire in seiner aktuellen Form, das der bösartigen anglo-holländischen Tradition der Unmoral folgt. Diese Unmoral, als Gesamtheit betrachtet, verbreitet immer noch ihre Höllenkräfte auf der ganzen Welt.

Fahren wir mit den folgenden, wesentlichen Überlegungen zu diesem Thema fort.

Die Finanzkrise der Wall Street im Sommer 1971,1 bei der nominell die USA im Mittelpunkt standen, diskreditierte eine Zeitlang praktisch alle meine Hauptwidersacher im Bereich der Wirtschaftsprognose. Das sollte noch fast während der gesamten 70er Jahre und noch etwas länger der Fall bleiben. Wie in meiner berühmten Debatte am New Yorker Queens College am 2. Dezember dieses Jahres 1971 und danach deutlich wurde, hatte sich meine Methode der Prognosestellung nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in England und anderswo als außerordentlich erfolgreich erwiesen, solange die Lehren der schmerzlichen Erinnerung an 1971 noch lebendig waren - während die US-Finanzmarktexperten und auch die führenden britischen Ökonomen eindeutig versagt hatten.

Betrachtet man die geschichtliche Entwicklung bis heute, so hat es seitdem weder in den USA noch (beispielsweise) in Europa eine realwirtschaftliche Erholung pro Kopf gegeben. Genau von dieser Frage hängt heute das Schicksal der Welt ab. Alles, was man als „Zivilisation“ bezeichnen kann, könnte sehr plötzlich enden, vor allem im transatlantischen Gebiet - wenn es nicht ziemlich abrupt zu dringend notwendigen Veränderungen kommt. Unterdessen stürzt das transatlantische Gebiet bereits immer rascher in einen schweren, langanhaltenden Zusammenbruch, mit der Aussicht auf ein großes, finsteres Zeitalter.

Wie also soll es mit dieser kranken Welt weitergehen?

Die möglichen Optionen

Beispielsweise war die Finanzkrise, die während des Sommers 1971 ausbrach, eindeutig die Folge einer durchgehend inkompetenten Praxis der Wirtschaftsvorhersage, wie sie viele führende amerikanische und britische Ökonomen akzeptierten, die sich seither aber auch auf die meisten US-Präsidenten in ihrem von Finanzpanik bestimmten Verhalten auswirkte. Doch das war noch keineswegs alles. Fast die gesamte zweite Hälfte der 80er Jahre ging es so weiter bis hin zu den bisher schlimmsten Fällen in den letzten 16 Jahren - praktisch eine ganze Generation erbärmlich gescheiterter US-Präsidenten, mit George Bush senior - der faktisch ein britischer Lakai war -, sowie den späteren Präsidentschaften von George W. Bush jun. und Barack Obama. So erlebten die Vereinigten Staaten, und das ist eine schlichte Tatsache, immer rascher einen politischen, wirtschaftlichen und intellektuellen Verfall, bis hin zum allgemeinen Zusammenbruch heute. Dieser Kollaps offenbart die schlimmste finanzielle und realwirtschaftliche ebenso wie moralische Degeneration in der jüngeren Geschichte der USA.

Wenn die gegenwärtigen politischen Trends sich bis zu ihrem derzeit wahrscheinlichen Ende weiter fortsetzen sollten, ist vom heutigen Standpunkt absehbar, daß die aktuellen Wirtschaftssysteme der Menschheit wahrscheinlich sehr bald einer schnellen Zerstörung anheimfallen werden.2 Die unmittelbarste Gefahr besteht darin, daß diese Katastrophe in ein jetzt drohendes, globales, hyperinflationäres Wirtschaftsdesaster umschlägt. Sollte sich diese Katastrophe fortsetzen, träfe sie uns sehr bald mit voller Wucht, entweder in Form eines immer rascheren, hyperinflationären realwirtschaftlichen Zusammenbruchs oder in Form der sich zuspitzenden Gefahr eines thermonuklearen Weltkrieges. Ein solcher Krieg ist schon jetzt eine immer wahrscheinlichere Perspektive und könnte bald zur Gewißheit werden.

Es ist und bleibt historisch nachprüfbar, daß ich mich seit meiner ersten wichtigen, öffentlichen volkswirtschaftlichen Prognose, die ich [Ende der 50er Jahre] in meiner Funktion als Führungskraft einer großen Beratungsfirma erstellte, in keiner der von mir veröffentlichten mittel- bis langfristigen Vorhersagen falsch gelegen habe. Meine wichtigsten Erfolge in dieser Hinsicht lagen hauptsächlich darin, aufzuzeigen, daß die führenden monetaristischen Institutionen und anderen Wirtschaftsprognostiker in den USA und Europa damals 1971 und leider auch deren Nachfolger heute durchgehend inkompetent waren.3 Der richtige Schluß aus all diesen Erfahrungen ist nicht mehr und nicht weniger als die grundlegende Wahrheit, die lautet: Die weltweit dominierenden (d.h. anglo-amerikanischen) Finanzinstitutionen des transatlantischen Bereichs und ihre Helfershelfer sind seit dem Tod von Präsident Franklin D. Roosevelt völlig inkompetent. Das gilt auch heute noch, da unter der Politik der transatlantischen Mächte wirtschaftlich nichts mehr so sehr zunimmt wie der bereits jetzt größte hyperinflationäre monetaristische Kollaps der Neuzeit.

Der Ursprung der neuzeitlichen Wissenschaft

Gegen Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre beschäftigte ich mich mit zwei sehr wichtigen und eng verwandten Themen, die für die historischen Prozesse dieser Zeit von Bedeutung waren. Ich verfolgte einerseits die wichtigen Fortschritte der Kernfusion, verarbeitete aber auch rückwirkend die damals für mich neuen Erkenntnisse, die das größte Genie seiner Epoche vor langer Zeit vorgelegt hatte - eben jener Nikolaus von Kues, der bei der Einleitung der größten aller heute bekannten - gewöhnlich leider kurzen - Renaissanceperioden die Hauptfigur war. Alle grundlegenden Fortschritte seit der sogenannten „Goldenen Renaissance“ basierten auf den Früchten eines Vermächtnisses, das ursprünglich auf diese Renaissance zurückgeht, und Cusanus hat sich als ausschlaggebender persönlicher Faktor bei diesen Errungenschaften erwiesen.

Das Ergebnis?

Ich erläutere das bisher Gesagte, das erneut zusammengefaßt wie folgt zu betrachten ist.

Ich beginne die folgende Darstellung mit einem ersten Verweis auf den Unterschied zwischen dem menschlichen Geist an sich im Unterschied zum „bloßen menschlichen Gehirn“. Nikolaus von Kues, sein Anhänger Johannes Kepler und der reife William Shakespeare eignen sich besonders gut zur Verdeutlichung der prinzipiellen Betrachtungen, die ich auf den folgenden Seiten anstellen werde.

Die allgemeinen politischen Fehler, auf die ich hier verwiesen habe, sind erkennbar seit dem Tod von US-Präsident Franklin Roosevelt oder seit der Ermordung von Präsident John F. Kennedy (im November 1963) und seines Bruders, des Präsidentschaftskandidaten Robert Kennedy, wenig später (am 6. Juni 1968). Diese Morde lasten seither auf Amerika wie ein Fluch. Tatsächlich muß man sagen, die Vereinigten Staaten haben sich über die gesamten seither vergangenen Jahre selbst verflucht.

Über Wirtschaftsprognosen

Ich hege von meiner Seite keinerlei Zweifel, dazu die richtige langfristige Prognose abgegeben zu haben.

Wenn z.B. wir unsere Aufmerksamkeit nochmals Douglas MacArthur zuwenden: Seit dem Beginn des Krieges der Vereinigten Staaten in Indochina, gegen den sich Präsident John F. Kennedy zusammen mit seinem großen damaligen, strategischen Berater General Douglas MacArthur vehement gesträubt hatte, war die Folge der Ermordung Präsident Kennedys (und der Verlust des heroischen MacArthur kurz danach) ein abrupter, tiefer und bis heute jahrzehntelang anhaltender Niedergang der amerikanischen Volkswirtschaft. Dieser Trend war in seinen Folgen für die amerikanische Kultur damals bedeutender, dies hat sich aber ebenfalls bis heute fortgesetzt. Jede gegenteilige Meinung hierüber wäre ganz einfach töricht. Das „Vertuschen“ der Hintergründe des Mordes an Präsident John F. Kennedy von offizieller Seite war und bleibt die Ursache der wirtschaftlichen Systemkrisen, die seither weltweit immer wieder auftraten; das wiederum bewirkte den anhaltenden Niedergang der US-Wirtschaft seit diesem systematischen „Vertuschen“.

Jede sachkundige Bemühung, den langfristigen Niedergang der Weltwirtschaft zu verstehen, sollte am besten damit beginnen, daß man sich das gemeinsame Muster der britisch beherrschten, maßgeblichen Volkswirtschaften der transatlantischen Welt vergegenwärtigt. Die Abfolge der Ereignisse, die die Ursachen des eigentlichen Zusammenbruchs hervorriefen, ist eindeutig beabsichtigt, entweder geplant oder absichtlich fahrlässig. Immer wieder war bewußter Betrug im großen Maßstab die Hauptursache der wiederholten wirtschaftlichen Einbrüche seit Präsident Franklin Roosevelts zu frühem Tod. Diese Tatsache läßt sich in der Geschichte häufig nachweisen, das Römische Reich ist dafür das geeignetste Beispiel.

Dazu betrachte man das immer noch wichtige historische Beispiel des wirtschaftlichen Absturzes der USA unter dem Machteinfluß des widerlichen Halunken Präsident Andrew Jackson. Jackson war tatsächlich ein Handlanger der Briten, wie sich geschichtlich belegen läßt, sein persönlicher Hang zu faktischem Landesverrat sticht als ein typisches Beispiel hervor. Die Wurzeln dieses typischen, beispielhaften Falls liegen im untergegangenen Römischen Reich und im Modell des Britischen Empire, dessen Geburt auf die Dynastie des („widerlichen“) Wilhelm von Oranien zurückgeht; dieses Empire dauert bis heute fort als das am engsten vernetzte, beherrschende Element des transatlantischen Raums und darüber hinaus und als der wichtigste Ursprung wiederholten Verrats an unseren Vereinigten Staaten.

Dieses globale Muster ist heute der eigentliche Ursprung der Torheit - sei sie vorsätzlich oder grob fahrlässig - praktisch aller Länder auf der Erde, darunter neben anderen in Betracht kommenden Nationen auch Rußland. Dazu kommt es, wenn man akzeptiert, was sich „euphemistisch“ als Glauben an den Monetarismus bezeichnen läßt - der törichte Glaube an „die Macht des Geldes“ als Wertmaßstab. Jede wirklich kompetente Regierung eines Landes würde, so wie Alexander Hamilton, alle Formen des „Monetarismus“ ächten, wie er gewöhnlich vorherrscht und wie er auch jetzt wieder drauf und dran ist, die Vereinigten Staaten und ihre politischen Institutionen mit Hilfe dieser Institutionen selbst zu ruinieren. Geld als solches hat keinen Eigenwert - das wußten Präsident George Washington und sein wichtigster wirtschaftspolitischer Kopf, Alexander Hamilton, und haben es absolut überzeugend demonstriert. Das gleiche gilt für John Quincy Adams genauso wie für die entsprechenden Kreise um Präsident Abraham Lincoln und einige andere, insbesondere für den außergewöhnlichen Präsidenten Franklin Roosevelt. Leider waren viele andere hochrangige Repräsentanten der USA in der Geschichte von sehr viel niedrigerem intellektuellen und moralischen Rang.

I. Der menschliche Geist

Von hier an in diesem Bericht ist es ganz entscheidend, sich über die besondere Bedeutung dessen klar zu sein, was wir jetzt als weiteres Thema ansprechen wollen. Um das Vorhaben anzupacken, das wir fortan verfolgen wollen, muß man an die Wissenschaft diese entscheidende, tatsächlich revolutionäre Frage richten: „Was ist beispielsweise ein zuverlässiger Beweis für den Unterschied zwischen dem menschlichen Geist und dem bloßen Gehirn eines Menschen oder einer niederen Kategorie von Lebewesen?“ Dazu muß man betonen, daß ein Urteilsvermögen, welches sich nur auf irgendwelche Funktionen des biologischen Gehirns im „konventionellen“ Sinne beschränkt, von einer relativ niedrigeren Qualität ist.

In meiner Antwort auf diese Frage beschreibe ich den Unterschied so: Der Beweis dafür, daß ein tatsächlich lebendig wirkendes Prinzip, das den Geist eines Menschen definiert, qualitativ überlegene, authentische Entdeckungen hervorbringen kann, sind diejenigen Entdeckungen, die ontologisch anders sind als rein konventionelle, bereits vorher existierende Entdeckungen. Dabei sind jedoch nicht nur solche tatsächlichen Entdeckungen von echten universellen Prinzipien zu bedenken. Aus denselben Gründen sollte man die untergeordnete Einrichtung „die arglose Überbewertung des Gehirns als solchem“ nennen. Letzteres ist als Betrachtungsgegenstand von der ontologisch unterschiedenen, höheren Realität des „tatsächlichen menschlichen Geistes“ im allgemeinen auszuschließen.4 Man sollte beides als deutlich getrennte, aber interaktive, höhere bzw. niedrigere Kategorien wahrnehmen, die miteinander in einem Konflikt stehen, wie ich jetzt zeigen werde.

Ein Beispiel: Auch William Shakespeare hat auf seine Weise in bezug auf solches menschliches Wissen sehr richtig argumentiert.5

Wirklich ursprüngliche Entdeckungen gültiger physikalischer (oder vergleichbarer) Prinzipien, etwa im Fall sorgfältig ausgewählter Beispiele bei Max Planck und Albert Einstein, waren häufig Lösungen für Probleme im Zusammenhang mit bestimmten universellen Prinzipien. Diese Prinzipien waren an sich große Errungenschaften, trotzdem sind für die Besten unter uns wichtige Fragen im Zusammenhang mit diesen Errungenschaften immer noch weitgehend ungelöst. Wie ich in der weiteren Erörterung erläutern werde, brauchen wir meiner Meinung nach einen weit anspruchsvolleren Maßstab für Auflösungen dieser anscheinend kategorischen Widersprüche. Das sind Lösungen, die es im Wissen zuvor nicht gegeben hat, bis eine ganz besondere, eigenständige Entdeckung auftaucht. Die vorangegangenen Entdeckungen erweisen sich dann zu diesem Zeitpunkt als überholt, wenn die Entdeckung einer neuen, ursprünglichen Konzeption eines tatsächlich bewiesenen, relativ neuen Wirkprinzips vorgelegt wird.

Eine solche Lösung, auf die ich mich gerade bezogen habe, tritt nach bester heutiger Beweislage nur in den qualitativ höheren Fakultäten des menschlichen Geistes auf, die selten wirklich verstanden werden. Ich werde in einzelnen Schichten und Schritten die wichtigsten Belege dafür aufzeigen, daß der Irrglaube an die „Sinnesgewißheit“ die Wurzel aller gängigen falschen Vorstellungen der Menschheit ist, die als Gewißheit gelten. Diese Erkenntnis ist alt und dennoch selten; die aufeinander folgenden Entdeckungen des Nikolaus von Kues und seines Gefolgsmannes Johannes Kepler bieten uns jedoch Anhaltspunkte für ein klares Verständnis, welch ein törichter systemischer Fehler in dem Glauben an eine „selbstevidente“ „Sinneswahrnehmung“ steckt. Ich möchte nun in diesem Kapitel und seiner Fortsetzung Schritt für Schritt weiter auf diesen Unterschied eingehen. Wie Sie selbst nach genauerem Nachdenken herausfinden sollten, ist dies im wesentlich bereits als definierte Tatsache beweisbar - ich werde das wesentliche dazu später in diesem Kapitel erläutern. Weitere relevante Präzisierungen folgen danach.

Meine Aussage erfordert offensichtlich mehr als nur eine einfache Erläuterung. Ich werde die Argumentation im weiteren Verlauf dieses Kapitels fortschreitend vorstellen. Zunächst möchte ich dazu folgendes erklären.

Wirkliche originale Entdeckungen in der Naturwissenschaft, wie die Entdeckungen des Kardinals Nikolaus von Kues in seiner De Docta Ignorantia, werden besser faßlich durch Johannes Keplers eigene ausführliche Darstellung und Rechtfertigung seiner eigentlichen Absicht bei der Vorstellung der stellvertretenden Hypothese oder auch darin, wie die gleiche Absicht in den verwandten Funktionen der Metapher in der klassischen Kunst zum Ausdruck kommt. Die gewöhnliche, verbreitete, aber irrige Deutung von Keplers Ausführungen ist vom Prinzip her falsch.

Es ist entscheidend, zu erkennen, daß man die geistige Funktion der menschlichen Sinneswahrnehmung nicht als „selbstevident“ behandeln darf. Zur Orientierung hierüber sollten wir uns mit der Frage einer wahren Metapher beschäftigen.

Als explizites Beispiel für die Metapher verwende man die Dramen William Shakespeares, etwa König Heinrich der Fünfte, wo er beispielhaft den Chorus als wichtiges Prinzip einführt. Oder, in ähnlicher Weise, das genau gleiche formale ontologische Prinzip der klassischen Komposition als zentraler Aspekt in Friedrich Schillers Wallenstein-Trilogie sowie einige Jahrhunderte später in Wilhelm Furtwänglers außerordentlicher Errungenschaft, seiner berühmten Aufführung von Franz Schuberts 9. Sinfonie aus der Nachkriegszeit. Das Prinzip zeichnet alle großen Entdeckungen aus, die in der Wissenschaft und/oder in der Komposition und Aufführung großer klassischer Kunst zum Ausdruck gelangen. Solche ureigenen Entdeckungen und vergleichbare Aufführungen machen den Unterschied zwischen echter Schöpfung und bloßen inneren Windungen der Deduktion aus.

Der zusätzliche Schluß, den die eben dargestellten Beobachtungen erforderlich machen, ist von der Art, die man als noetische Erzeugung der tatsächlichen Entdeckung neuer physikalischer Prinzipien oder vergleichbarer Errungenschaften in der klassischen Kunst betrachten sollte, woraus die strenge Anwendung des Begriffs schöpferische (d.h. usprüngliche) Entdeckung deutlich wird: Die Pflanze ist abgestorben, aber die Ableger für die schon erschaffene Zukunft gedeihen noch.6 Eine solche Allegorie verdeutlicht, was den menschlichen Geist von der Lebenswelt der Tiere, aber auch von grundlegend gestörten menschlichen Meinungssystemen wesentlich abhebt.

Damit habe ich das Grundsätzliche des Falls beschrieben. Nun gebe ich die folgende Erläuterung.

Diese Besonderheit des menschlichen Geistes, die ihn von der Welt niederer Lebewesen unterscheidet, bildet die Wurzel von Wissenschaft und Geschichte der neuzeitlichen europäischen Zivilisation. Man muß sie in dem schöpferischen Impuls entdecken, der offenbar die beste Qualität unseres derzeitigen Wissens ausdrückt: Ich meine jene bekannte Eigenschaft, die die jetzt lebende menschliche Gattung von allen anderen heute bekannten Lebewesen abhebt.

Dieselbe Eigenschaft verleiht dem menschlichen Geist die Fähigkeit zur Wahl seiner in ihm angelegten schöpferischen Möglichkeiten. Dies geschieht beim Menschen als Gattung von Individuen dann, wenn es sich erweist, daß wir die Chance genutzt haben, sozusagen qualitativ ein Individuum einer Art neuer Gattung zu werden (verglichen mit den „statischen“ Prinzipien relativ niedrigerer, „früherer“ Zustände einer Gattung von Lebewesen), und zwar in unseren persönlichen Eigenschaften, nicht als Teil einer Veränderung der Gattung insgesamt. D.h. dies ist eine zutiefst noetische Qualität der Entwicklung bzw. Selbstentwicklung der menschlichen Persönlichkeit. Wenn es erfolgreich gelingt, eine neue Gattung funktionaler Individualität zu verkörpern, ist dies ein Zustand der „schöpferischen Persönlichkeit“.7

Zur Verteidigung des bis hierher Dargestellten ist zu betonen: Jeder einzelne Mensch sollte in sich selbst danach suchen, welchen sinnvollen Beitrag er zu der ständig wachsenden Palette von Möglichkeiten zur Bereicherung der menschlichen Gattung in ihrer ontologisch fruchtbaren, erweiterten Gesamtheit leisten kann.

Einige Erläuterungen

Wie ich bereits bei früheren Gelegenheiten hervorgehoben habe, ist keine kompetente Einsicht in die Bedeutung fortgeschrittener Erkenntnisse über den Raum unseres Sonnensystems möglich, ohne einen bestimmten Umstand zu begreifen, der bereits geschichtlichen Größen wie Johannes Kepler und William Shakespeare bekannt war. Ich meine das von Kepler entdeckte Prinzip der stellvertretenden Hypothese8 und das verwandte Arbeitsprinzip seines Zeitgenossen William Shakespeare in Form des Chorus, das er in seinem König Heinrich der Fünfte erstmals „experimentell“ der Öffentlichkeit vorführte.

Pädagogisch ist Heinrich der Fünfte für unseren unmittelbaren Zweck hier der geeignetere Bezugspunkt, da er wie alle echten klassischen Kompositionen ein praktisches und allgemeines Grundprinzip menschlicher Psychologie ausdrückt. Das gleiche Verhältnis zum Fortschritt wie in der von Shakespeare dem Chorus zugewiesenen Rolle gilt auch für Friedrich Schillers Wallenstein-Trilogie oder für Johann Sebastian Bachs Präludien und Fugen (dem Wohltemperierten Klavier) sowie für Wilhelm Furtwänglers besondere Leistung bei seiner höchst einsichtsvollen Aufführung von Schuberts Neunter Sinfonie nach dem Zweiten Weltkrieg.

Der Unterschied zwischen Wahrheit und „Sinnesgewißheit“ liegt darin, daß Prozesse der Sinneswahrnehmung nur Launen jener unbegründeten Annahmen sind, die in Wirklichkeit, wie Shakespeare in König Heinrich der Fünfte zeigt, nicht das sprichwörtliche „Wahre“ sind, sondern lediglich dessen Schatten in der Sinneswahrnehmung. Man beginnt erst dann, den Unterschied zu verstehen, wenn man erkennt, daß Sinneswahrnehmung eben nur Sinneswahrnehmung ist, so wie Johannes Kepler dies von der De Docta Ignoratia des Nikolaus von Kues aufgriff und so wie William Shakespeare bewußt vorführte, was die Bedeutung bloßer Sinneswahrnehmung im Gegensatz zur Wirkursache ist. Wahrheit erfährt man nicht durch bloße Sinneswahrnehmung, sondern durch die Erkenntnis, daß die Sinne unzuverlässig sind, also den „Faktor“ der Gewißheit der Sinnes-Ungewißheit - so wie Kepler seine stellvertretende Hypothese definiert und so wie Shakespeare das universelle Prinzip der Sinnes-Ungewißheit hervorhebt und mit seinem Chorus für den Effekt die gleiche Absicht erfüllt.

Wahre Wissenschaft und wahre klassische Kunst sind der höchsten bekannten Kategorie wahrer schöpferischer Wissenschaft gemein. Das ist die praktische Bedeutung des Begriffs „klassische künstlerische Komposition in der Naturwissenschaft wie auch in der Kunst“.

„Anders gesagt“, der Glaube an die buchstäbliche „Sinnesgewißheit“ ist lediglich der Schatten dessen, was sie tatsächlich nicht ist. Um zu der tatsächlichen Wahrheit einer Sache zu gelangen, darf man sich nicht auf die Sinneswahrnehmung verlassen, sondern muß erkennen, daß die Sinneswahrnehmung in Wirklichkeit nicht die Erkenntnis des Wahrheitsorgans, sondern nur der Schatten des Ereignisses ist.

Man muß die menschliche Sinneswahrnehmung genauso behandeln wie Kepler es tat, der mit dem entwickelten und erklärten Prinzip der stellvertretenden Hypothese Cusas De Docta Ignorantia folgte. Oder man betrachte den Ursprung von J.S. Bachs Absicht bei seiner Reihe von Präludien und Fugen: Das Prinzip der Metapher hat die gleiche Bedeutung wie Bachs Methode. Alle wirklich kompetenten Ausdrucksformen der Absichten klassischer Komponisten sind ähnlich zu verstehen: das wesentliche ist die Absicht oder Bedeutung, die der wahrhaft klassische Komponist oder ausführende Künstler vermittelt. So fehlt es bei Franz Liszt und seinen Nachfolgern nicht nur an einer echten kompositorischen Absicht, die der Rede wert wäre; sie entscheiden sich für eine „wörtliche“ Absicht als Ersatz für eine Realität, die als solche nur an demselben „Ort“ existiert wie die ableitbaren Absichten von Cusa, Kepler, Shakespeare u.a. Die Wahrheit, die sich im willentlichen menschlichen Handeln ausdrückt, liegt immer in der Motivation, dem motivierenden Beweggrund. Hoffentlich erkennen die Gerichte unseres Justizwesens endlich den grundsätzlichen Fehler bei der heute gewöhnlich bevorzugten Art der Beweisaufnahme. Der Beweis ist potentiell klar, sogar absolut klar, wenn man das eben Gesagte anerkennt und dann entsprechend umkehrt, so daß der Täter selbst zum Beweis und oft zum Eingeständnis des Verbrechens wird.

Wie die beiden Reihen von Bachs Präludien und Fugen des Wohltemperierten Klaviers praktisch demonstrieren, läßt sich die von Bach beabsichtigte Bedeutung nur durch eine Aufführung definieren, die Bachs Absicht folgt, und nicht durch eine selektive, scheinbar notengetreue Interpretation einer gedruckten Partitur, wie originalgetreu diese auch sein mag. Das Prinzipielle meiner Argumentation zum Verständnis von Bachs Werken, was die Wiedergabe der tatsächlichen Absicht betrifft, läßt sich gut erkennen, wenn man über das transzendente, wahre schöpferische Genie von Wilhelm Furtwänglers bis heute einzigartiger Aufführung (selbst unter seinen eigenen Leistungen) von Schuberts Neunter Sinfonie nach dem Zweiten Weltkrieg nachdenkt. Diese ganz besonders Darbietung der Furtwänglerschen Dirigierkunst rangiert als beste Definition für den Bereich des Prinzips der klassischen Musik überhaupt.

Zu Furtwänglers hervorragender damaliger Leistung ist zu sagen, daß seither selbst vielversprechende Talente durchweg nicht fähig waren, sich in einer Weise auszudrücken, wie es Furtwängler in dieser wunderbaren Schubert-Aufführung gelang; offenbar ist etwas Vergleichbares in der Musik bisher nicht mehr erreicht worden. Man darf für diesen Umstand weniger das klassische Kompositions- und Aufführungsprinzip verantwortlich machen, vielmehr war Furtwängler der letzte Dirigent, der sich über die Schwächen selbst jener relativ Besten erheben konnte, die sich nicht in der Lage sahen, die wissenschaftliche Herausforderung der Entdeckung von Prinzipien anzunehmen. Dagegen war das, was Furtwängler in dieser herrlichen Aufführung vollbrachte, historisch gesehen eine Art „Schwanengesang“ musikalischer Kreativität für fast ein ganzes Jahrhundert. Die heute lebenden Generationen tragen das Erbe der Zeit von Präsident Harry S Truman; im Gegensatz zu denen, die sich noch an Furtwängler oder an Franklin Roosevelt erinnern, lebt die heutige Generation dagegen moralisch in einem praktisch toten, neuen finsteren Zeitalter.

Tatsächlich wagte es seit der Zeit von Truman und Churchill oder seit der Zeit des früheren britischen Premierministers zum Wegwerfen, Tony Blair, niemand mehr, sich gegen die Dekadenz seiner Zeit aufzulehnen, die man an der Art des Betruges und des Über-Leichen-Gehens sieht, wie Blair sie mit seinen Verbindungen als völlig schamloser, wirklich Meister teuflischer Bosheit weiterhin ausübt und wie sie jetzt im britisch beherrschten Kabinett von US-Präsident Barack Obama vorherrscht. Die Sache der Vernunft wird in der transatlantischen Nationengemeinschaft nicht mehr gepflegt. Die Möchtegern-Neros bzw. die Aspiranten auf ihre Nachfolge waren in den jüngsten Zeiten am sichtbarsten in den tonangebenden transatlantischen Nationen und ihrem Umfeld.

Es ist zu hoffen, daß sich mehr führende Persönlichkeiten in der amerikanischen Regierung zu Wort melden, um ihre verlorene Ehre wiederzugewinnen.

Über die Kreativität des Menschen

Ich habe bisher in meinen Ausführungen das Thema der menschlichen Kreativität nur indirekt angesprochen.

Die sich entfaltenden Gegenstände, die ich hier sozusagen „im Werden“ präsentiere, haben einen Aspekt, der zum Verständnis meines Themas besonders hilfreich ist. Ich meine, daß es nämlich unumgänglich ist, zunächst einmal die Tatsache anzuerkennen, daß die Vorstellung einer bloß geometrischen Form der Existenz im Universum kein Triumph der Wissenschaft, sondern im Gegenteil eine Krankheit ist. Um diese besondere Frage möglichst effektiv zu klären, reicht die von mir schon erwähnte Erkenntnis, daß das Universum keinen reduktionistischen Einbildungen gehorcht, bei denen Arithmetik den Anspruch eines Prinzips erhebt. Die Existenz liegt für uns immer in einer bestimmten Art der Vorwärtsbewegung, die mit dem Begriff des Lebens übereinstimmt, ob sie nun tatsächlich einen äußeren Anschein von Leben hat oder nicht. Diese klassische Erkenntnis läßt sich auch besonders elegant so ausdrücken: Nichts ist beständig außer dem Wandel. Das Leben, wenn wir es richtig verstehen, ist etwas, das mit dem übergeordneten universellen Prinzip des Heraklit übereinstimmt: Aufeinander folgende Ebenen des Fortschritts im permanenten Wandel, insbesondere was das Universum betrifft, wie wir es in unserer Erfahrung kennen.

Die Grundlage der Existenz ist selbst ein solcher Widerhall eines Prinzips hinter dem Prinzip des Lebens. Die Idee des Lebens beruht also nicht auf einem Gewöhnungszustand der Eintönigkeit im „immer Gleichen“, sondern auf Veränderung. Das Universum, wie wir es erfahren, ist von dieser prinzipiellen Vorstellung einer Ordnung des „ständigen Wandels“ keineswegs unabhängig. Das Leben, insbesondere menschliches Leben, und ganz besonders schöpferische Zustände der eigenständigen Weiterentwicklung menschlichen Lebens, ist bei unserem jetzigen Wissensstand der übergeordnete Bezugspunkt für alles; zumindest alles, was unsere Existenz betrifft.

Eine gewisse Politik

Darüber hinaus ist für uns, die das hier von mir dargelegte Thema berücksichtigen, die Fähigkeit des menschlichen Willens, die Entwicklung des von uns möglicherweise zu erfahrenden Universums zu beeinflussen, der Faktor, der das besondere Potential des Menschen leitet - etwas für unser gegenwärtiges Wissen und Handeln zunächst einmal Einzigartiges. Die Tatsache, daß wir fähig sind, die Prinzipien menschlichen Handelns zu verändern, und zeigen können, daß dies der Beweis für mehr oder weniger universelle Transformation des Wachstums und qualitativer Revolutionen in der Entwicklung ist, zwingt uns mit Macht - wenn wir das Gute wollen -, das von uns bewohnte Universum auf bestimmte Weise zu verändern, statt sich der Tradition nur um ihrer selbst willen zu unterwerfen.

Ein solcher, bewußt gewählter Standpunkt für unsere Diskussion verleiht unserer menschlichen Gattung eine Bedeutung, die uns anders nicht in Erfahrung hätte gebracht werden können.

Damit sei unterstrichen, daß wir die wesentlichen Aspekte des von uns bewohnten Universums immer effektiver beherrschen müssen - wir sind Teil eines bestimmenden, aber sich selbst entwickelnden Prinzips, an dem wir gemessen werden und mit dem wir unsererseits messen müssen. Es ist unsere Bestimmung als Menschen und gleichzeitig die Wirkung unserer Verpflichtungen. Es bleibt innerhalb der offenbar ständigen Bewegung eine absolute Größe, an der wir uns messen, wenn wir weise genug sind. Wir können sein, was wir wirklich sind, weil wir fähig sind, den Prozeß zu beherrschen, der unsere sich ständig verändernde Weiterentwicklung steuert. Die besondere Voraussetzung ist, daß die Entwicklung für unser Verständnis „nach oben“ gehen muß - mit anderen Worten, eine Vorbedingung für den Fortbestand der Menschheit ist, daß die „Energieflußdichte“ der noetischen Kräfte und des Wirkens der menschlichen Kreativität immer weiter gesteigert wird. Das ist die im wesentlichen permanente Voraussetzung dafür, daß die Menschheit normal weiterlebt.

Die Tatsachen so auseinanderzusetzen, wie ich es hier gerade getan habe, ist die nützlichste Methode, die Sache unter uns zu präsentieren. So ist das anglo-holländische Empire selbstredend als die tödlichste „grüne“ Bedrohung für den Fortbestand unserer menschlichen Gattung zu betrachten. Wenn es einen Satan gibt, dann ist dieses Empire entweder Satan oder sein Gehilfe.

Mit diesen Erläuterungen ist das in den vorangegangenen Absätzen dieses Kapitels Gesagte ins richtige Licht gerückt.

Wird fortgesetzt


Anmerkungen

1. Die Wall Street war stets eine britische Einrichtung, in der der Verräter Aaron Burr zu Beginn eine führende Rolle gespielt hat, und sie wurde vom Britischen Empire mit der ausdrücklichen Absicht geschaffen, die Vereinigte Staaten zu zerstören. Zu den Leuten, die Burr hochbrachte, gehörte auch der US-Präsident Andrew Jackson.

2. Ich werde auf diese spezielle Frage weiter unten eingehen.

3. Die Bezeichnung „Nachfolger“ ist, wie ich unten klarstellen werde, keine „Beleidigung“, sondern eine einfache wissenschaftliche Feststellung, die eine weitere Abwärtsentwicklung ausdrückt.

4. Das bezieht sich auf die besondere voluntaristische Unterscheidung des menschlichen Geistes von allen anderen lebenden Arten: auf die Fähigkeit, neue, absolut höhere Geisteskräfte im entsprechend entwickelten Denken eines Angehörigen der menschlichen Gattung zu schaffen, so wie Nikolaus von Kues, Kepler, Shakespeare, Gottfried Wilhelm Leibniz, Johann Sebastian Bach, Friedrich Schiller, Carl Friedrich Gauß, Bernhard Riemann, Max Planck, Albert Einstein u.a.

5. Ursprüngliche Entdeckungen in der Kategorie universeller physikalischer Prinzipien sind von Natur aus jedem Versuch, solche Grundprinzipien aus bloßen „Hirnfunktionen“ abzuleiten, systemisch überlegen. Das wird daran sichtbar, daß entsprechende Personen besondere Entwicklungen voraussehen können, die sich nur in der realen Zukunft eines bestimmten Punktes im System ereignet haben können. Deswegen muß man die wesentliche Unterscheidung zwischen dem menschlichen Geist und dem Geist niederer Lebensformen berücksichtigen.

6. Was ein gewisser „britischer Bastard“ einmal als „Neotonie“ bezeichnet hat, kommt in der Menschheitsgeschichte tatsächlich als treibende Kraft vor; sie kann unter diesen Bedingungen aber nie etwas wirklich „Gutes“ bedeuten. Der „Bastard“ kam in dem Fall tatsächlich auf die Welt, fest steht aber, daß mit dieser Methode nichts wirklich Lobenswertes erzeugt wurde.

7. Es ist somit die Absicht, aus einer Menge von Einzelpersonen, die funktionell in der evolutionären Entwicklung solcher Definitionsreihen erfaßt werden, eine systemisch neue Persönlichkeit zu schaffen.

8: Das ursprüngliche Konzept war das von Nikolaus von Kues, wie es Kues in De Docta Ignorantia präsentiert.