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Neue Solidarität
Nr. 37, 11. September 2013

Fortschritt für NRW!

Von Toni Kästner

Als führendes Industrie- und Forschungszentrum Europas braucht NRW Programme, die diesem Status gerecht werden. Daher sehen wir NRW als Motor für Deutschland, Europa und die Welt, der dazu beitragen kann, die jetzige Krise zu überwinden, indem wir einen qualitativen Sprung nach vorn machen. Denn wenn wir hier neue Technologien, Wissenschaft, Bildung und Produktion nach vorn bringen können, werden auch wieder richtige physische Werte geschaffen, die der Gesellschaft langfristigen Wohlstand sichern.

NRW hat europaweit die größte Dichte an Hochschul- und Forschungseinrichtungen: 69 Hochschulen, 12 Max-Planck-Institute, 11 Fraunhofer-Institute, 3 Großforschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, 10 Institute der Leibniz-Gemeinschaft und mehr als 100 weitere Forschungsinstitute. Also mit anderen Worten 205 Einrichtungen, die sich der Zukunft der Menschheit widmen können und dadurch in der Lage wären, ein signifikanter Motor für den Aufbau Europas und der Welt zu sein, nachdem die Finanz- und Wirtschaftskrise gelöst ist.

Weiterhin befinden sich in NRW im Weltmaßstab bedeutende Zentren für die Entwicklung von Stahl und anderen metallischen Werkstoffen. Aber auch der Maschinenbau in NRW sollte hier nicht vergessen werden, denn in vielen Bereichen ist er technologisch führend, und die daraus resultierenden neuen Entwicklungen sind Impulsgeber für viele weitere Entwicklungen, z.B. im Bereich nicht mechanischer Fertigungsverfahren. Zu guter Letzt hat NRW auch hohe Kompetenzen im Bereich der Metallurgie, Materialwissenschaften und Produktion, was es dazu prädestiniert, eine Vorreiterrolle in der Welt in diesen Bereichen einzunehmen.

Doch scheinbar verstehen unsere Bundes- und Landesregierung die Bedeutung NRWs nicht und lassen diese Tatsache selbst in ihren Fortschrittsstrategien deutlich werden – so beispielsweise in der im Juli vorgelegten Fortschrittsstrategie der rot-grünen Landesregierung, denn dort folgert man nicht etwa, wie anzunehmen wäre und wie es die BüSo seit Jahren fordert, daß NRW sein unglaubliches Potential nutzt, um für Deutschland und die Welt Spitzentechnologien hervorzubringen und ein wichtiger Partner beim Aufbau zu sein, sondern man fordert ein post-industrielles NRW mit grüner Wissenschaft.

Wirklicher Fortschritt

Wirklicher Fortschritt für NRW würde bedeuten, daß wir die einzigartigen Grundvoraussetzungen in NRW dazu nutzen, um Projekte einzuleiten und umzusetzen, die in der Lage sind, die gesamte Gesellschaft wieder auf die Beine zu bringen. Das klingt zunächst einmal sehr ambitioniert, wird aber bei genauerer Betrachtung völlig ersichtlich. Die oben genannten Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle, denn die hohe Infrastrukturdichte sowie die ungeheuerliche Dichte an Forschungseinrichtung zusammen mit einem großen Aufkommen an Produktion sind der perfekte Nährboden, um Großprojekte zu entwerfen, Durchbrüche in der Wissenschaft zu erzeugen und beides anschließend umzusetzen.

So könnte man im kerntechnischen Bereich die noch vorhandenen Kompetenzen in Jülich und Umgebung, Aachen und dem Ruhrgebiet dazu nutzen, um eine Renaissance der Kerntechnik einzuleiten. Dabei geht es nicht nur um den Bau und die Entwicklung von hochmodernen und inhärent sicheren Kernkraftwerken, sondern auch um die Nutzbarmachung der Transmutation, zur Erzeugung von Brennstäben, in der Brütertechnologie und als Neutronenquelle sowie die kommerzielle Nutzbarmachung der Kernfusion.

Anschließend werden wir mit den neuerworbenen Kenntnissen in der Plasmaphysik in der Lage sein, in den Bereich der Isotopenwirtschaft vorzudringen, in der wir mehr und mehr dazu übergehen werden, beliebig Molekular- und Atomverbindungen zu schaffen, um neue Materialien zu entwickeln und in der Energiefrage weiter voranzuschreiten hin zur Materie-Antimaterie-Reaktion, die bereits erfolgreich im JPL (Jet Propulsion Laboratory) vollzogen wurde und klar zu erkennen gab, daß wir Wege finden müssen, ausreichend Antimaterie herzustellen, um diese Energiequelle auch kommerziell nutzbar zu machen. Dies ist keine Utopie, sondern der derzeitige Stand der Physik und Technik, der uns in NRW ein sicheres und ausbaufähiges Standbein bieten könnte.

Bei dieser Entwicklung würden als Nebenprodukte neue Techniken in der Produktion entwickelt werden. So würden u.a. nichtmechanische Fertigungsverfahren weiter verfeinert sowie Durchbrüche bei der Nanotechnologie und Werkstofferzeugung gemacht werden, was dann wiederum weitere Potentiale freischalten würde.

Bei der hohen Dichte der einzelnen Prozesse auf der Fläche des Nordrhein-Westfalens könnte fast alles gleichzeitig umgesetzt werden, was wir uns vornehmen, und somit viele Arbeitsplätze schaffen und Reichtum für die Bevölkerung erzeugen. Das alles könnte auch sehr schnell geschehen, da hier raum- und zeitnah alle Prozesse, wie Ausbildung, Forschung, Entwicklung, Produktion und gesellschaftliche Umsetzung miteinander verbunden werden können.

Dabei spielen dann auch andere Bereiche wie die Infrastruktur eine große Rolle, und auch da hat NRW viel zu bieten, denn an der Ruhruniversität in Bochum wurden bereits in der Vergangenheit bahnbrechende Magnetschwebebahnkonzepte für die verschiedensten Anwendungsbereiche entwickelt.

Zum Beispiel der CargoCap, eine unterirdische Gütertransportinfrastruktur, die ein riesiges Verkehrsaufkommen bewältigen kann. Gerade heute hat NRW mit dem großen Güterverkehr zu kämpfen, und man spricht davon, daß die Grenzen der Leistungsfähigkeit der Infrastruktur erreicht sind. Doch für den CargoCap sind das gerade mal die unteren Grenzbedingungen, an denen eine solche Infrastruktur Sinn macht, also mit anderen Worten: die Grenzen von heute sind die Grundlast von morgen.

Doch das ist nicht alles, auch der Personenverkehr könnte mittels Magnetschwebetechnik revolutioniert werden, denn die Bahnen könnten zunächst mit der in Bochum entwickelten Technik ihre Schienen vollautomatisch von selbst bauen, die fertige Bahn wäre dann leiser, fährt nur mit Strom, ist weniger Wartungsintensiv, sicherer und kann durch höhere Fahrfrequenzen mehr Menschen bequemer in kürzerer Zeit von A nach B bringen. Wer will da noch Auto fahren? Damit könnte NRW auch eine Vorreiterrolle in Europa übernehmen und sich einen neuen Exportschlager sichern.

Gleichzeitig würde der Ausbau internationaler Infrastrukturkorridore, wie es die BüSo vorschlägt, NRW zu einem wichtigen Partner für internationale Zusammenarbeit machen und auf Jahrzehnte hin Arbeitsplätze in der Region sichern. Solche Projekte würden sogar den interkulturellen Dialog fördern und so aktiv zu Konfliktlösungen und Kriegsvermeidung beitragen.

Gleichzeitig wird aber auch die Schiffahrt in NRW wieder aufblühen, denn durch gut ausgebaute Schiffahrtswege und Binnenhäfen an den Produktionsstandorten können auch riesige Bauteile leicht verschifft werden. Diese Bauteile könnten Reaktorgehäuse für die Kernspaltung und Kernfusion sein, aber genau so gut könnten es Raketentriebwerke, Shuttles und Teile für die ISS sein.

Daß dies nicht so abwegig ist, wie es zunächst scheinen mag, liegt daran, das NRW auch eine große Infrastruktur bezüglich der Raumfahrt hat, die man bei einer veränderten zukunftsorientierten Politik beinahe beliebig ausbauen könnte. Deutschland ist bereits heute das führende Land im Bereich der Weltraummedizin, und so sollte es niemand verwundern, daß NRW einige wichtige Institute diesbezüglich aufzuweisen hat. Wenn wir es richtig anstellen, könnten dort in den kommenden Jahren große Durchbrüche gemacht werden, was das Heilen von bis jetzt unheilbaren Krankheiten angeht, aber im allgemeinen wird aus diesen Institutionen auch ein besseres Verständnis der Biologie erwachsen.

Dieser Prozeß würde wiederum in vielen anderen Bereichen Früchte tragen und zu neuen Medikamenten, Behandlungsarten und medizinischen Apparaturen für Diagnose, Operationen etc. führen. Das europäische Trainingszentrum für Astronauten befindet sich ebenfalls in NRW und kann sowohl als Ergänzung zum eben gesagten wie auch als eigenständige Institution betrachtet werden. Dort kann dann neben dem Training auch neues getestet werden, und aus diesem Prozeß heraus würden wichtige Anregungen entstehen, die wiederum direkt in den Wissenschafts- und Produktionsapparat gelangen und weitere Früchte tragen können.

Die Materialforschung in NRW spielt dabei ebenfalls eine große Rolle für die Zukunft, so könnten vor Ort Nanostrukturen, selbstheilende Polymere, neue Textilien, Metalle und vieles mehr produziert und sofort in größere Projekte, wie der Raumfahrt eingebunden werden.

Alles in allem läßt sich an diesen wenigen Beispielen klar erkennen, welches Potential in NRW verborgen liegt – wenn wir es zu nutzen wissen. Was uns dabei allerdings im Weg steht, ist nicht Geld, sondern die grüne Ideologie. Überwinden wir diese Ideologie, können wir auch die Finanz- und Wirtschaftskrise lösen, weil wir in der Lage sind, unsere Zukunft positiv zu formulieren, denn wenn wir wissen, wo wir hin wollen, können wir auch die Gegenwart verändern. Wenn wir die Entscheidung treffen, die oben genannten Projekte umzusetzen, dann werden wir auch Mittel und Wege finden, ein Finanzsystem zu schaffen, das nicht sich selbst dient, sondern dieser Neuorientierung gerecht wird und staatliche produktive Kreditschöpfung als ein Mittel zur Umsetzung dieser Ziele zu nutzen weiß. Denn diese Kredite würden genutzt werden, die oben genannten Prozesse in Gang zu bringen, und dadurch wesentlich mehr Wert schaffen als zuvor in Form des Kredits zur Verfügung gestellt wurde und somit sicherstellen, daß der vergebene Kredit nicht inflationär ist.

Aber wie gesagt, dies erfordert ein Umdenken in der Politik, und den ersten Schritt dazu können wir jetzt machen, also helfen sie uns mit!