Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 39, 25. September 2013

„Überbevölkerung ist nicht das Problem“

In einem ungewöhnlichen Kommentar hat sich Prof. Erle C. Ellis, Experte für Biogeochemie an der Universität Maryland, am 13. September in der New York Times gegen den modernen Malthusianismus ausgesprochen. Der Beitrag trägt die Überschrift „Überbevölkerung ist nicht das Problem“.

Ellis schreibt darin, die Behauptung, die Nahrungsversorgung der Menschheit überfordere die begrenzten Ressourcen der Erde, „zeugt für ein grundsätzlich falsches Verständnis der Ökologie menschlicher Systeme. Die Bedingungen, die die Existenz der Menschheit ermöglichen, sind nicht natürlich gegeben und waren es auch niemals. Seit vorgeschichtlichen Zeiten setzen menschliche Bevölkerungen Technik ein und bearbeiten Ökosysteme, um eine Bevölkerung zu erhalten, welche die Kapazität unveränderter natürlicher Ökosysteme weit übersteigt.“

Ellis, selbst Experte für langfristige Veränderungen der Landnutzung, zeigt dann im einzelnen eine Abfolge technischer Revolutionen auf, z.B. die Tierhaltung, die Verarbeitung von Fleisch erlegter Tiere sowie die Erzielung größerer Ernteerträge von derselben Landfläche. Eine wachsende Weltbevölkerung vieler Milliarden Menschen könne, so Ellis, leicht ernährt werden, „solange es die notwendigen Investitionen in Infrastruktur und fairen Handel gibt und eine Politik der Armutsbekämpfung und Nahrungsmittelsicherheit betrieben wird“.

Ellis bezieht sich in seinen Argumenten gegen den Hausideologen der Britischen Ostindiengesellschaft, Thomas Malthus, und dessen Behauptung, die Bevölkerung wachse viel schneller als die Nahrungsmittelerzeugung, auf die dänische Landwirtschaftsökonomin Ester Boserup. Es hört sich an wie ein Echo von Henry C. Carey, Wladimir Wernadskij und Lyndon LaRouche, wenn Ellis schriebt: „Die Wissenschaft der menschlichen Versorgung ist von Haus aus eine Sozialwissenschaft. Weder Physik noch Chemie und noch nicht einmal Biologie reichen aus, um zu verstehen, wie es für eine Gattung möglich ist, sowohl ihre eigene Zukunft als auch das Schicksal eines ganzen Planeten zu bestimmen.“

büso


(Sehen Sie dazu auch den neuen BüSo-Film „Eine Vision für die Zukunft“, http://www.bueso.de/film/bueso-vision.)