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Neue Solidarität
Nr. 39, 25. September 2013

Die Zukunft wird ganz anders werden:
Die Käseglocke über Deutschland wird platzen!

Von Helga Zepp-LaRouche

Historiker werden einmal den Bundestagswahlkampf 2013 in Deutschland als das extremste Beispiel dafür bewerten, wie ein von der Geschichte prinzipiell schon abgehalftertes Establishment skrupellos versucht hat, jegliche Realität aus der öffentlichen Debatte herauszuhalten, um den eigenen Machterhalt nicht zu gefährden. Denn es mußte befürchten, daß die politische Lage gekippt wäre, wenn die Wähler begriffen hätten, worum es wirklich ging. Ironischerweise machte es deshalb auch keinen grundsätzlichen Unterschied, welche Koalition ans Ruder kam, weil keine Kombination mental in der Lage war, die Grenzen des postdemokratischen Aquariums zu sprengen, zu dem die Bundesrepublik Deutschland verkommen war.

Da es keinen Zweifel gibt, daß alle führenden Vertreter dieser Parteien sehr wohl wußten, daß die von der EU und der Finanzelite anvisierten drakonischen Maßnahmen den Lebensstandard der Bevölkerung kürzen und in vielen Fällen sogar ihr Leben verkürzen werden, handelt es sich um eine bewußte Täuschung, um Betrug am Wähler. Denn schon sehr bald nach der Wahl wird im Zusammenhang mit dem Ende des Fiskaljahres klar werden, daß nicht nur Griechenland ein neues Rettungspaket braucht. Der eskalierende ökonomische Kollaps aller südeuropäischen Länder wird das Scheitern des Euro-Experiments ans Tageslicht bringen und alles deutet darauf hin, daß sehr bald die Desintegration des gesamten transatlantischen Finanzsystems ansteht, weil nicht eine einzelne Bank, sondern das ganze System der „Too-big-to-fail“-Banken, die angeblich zu groß sind, um sie pleite gehen zu lassen, unterzugehen droht.

Für diesen Fall laufen die Vorbereitungen der Fed, der EZB, der Bank of England, der EU-Kommission, des FSB, der BIZ und der Finanzministerien auf Hochtouren, das sogenannte „Bail-in“, auch Zypern-Blaupause genannt, umzusetzen. Dabei sollen, genau wie dies in Zypern seit März diesen Jahres geschehen ist, die Konteninhaber der Banken - in Detroit traf es die städtischen Pensionsfonds - zur Kasse gebeten und nach einer die Banken und Derivatwetten begünstigenden Gläubigerhierarchie ein Großteil ihrer Anlagen enteignet werden. Wenn diese Pläne zum Tragen kommen, wird dies auf eine kalte Enteignung der Bevölkerung hinauslaufen, die die Realwirtschaft und den Lebensstandard der Bevölkerung radikal reduzieren wird.

Der himmelschreiende Skandal besteht darin, daß die Pläne für die geplante Enteignung der Bürger von allen bisher im Bundestag vertretenen Parteien aus dem Wahlkampf herausgehalten wurden. Die Protagonisten des Bail-in haben lediglich auf „internen“ Treffen - wie z.B. der frühere Chefvolkswirt der Deutschen Bank Thomas Mayer und der hessische Finanzminister Thomas Schäfer bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Wiesbaden - den inneren Kreis auf die Linie eingestimmt, daß die Zypern-Methode „alternativlos“ sei. Nur wenn Aktivisten der BüSo das Thema in Wahlveranstaltungen anderer Parteien aufbrachten, wurden der kommende Crash und die Absicht, Zockerschulden auf das Vermögen der Bürger abzuwälzen, dem ungläubigen Publikum präsentiert. Völlig zynisch - und der Beweis, daß die geplante Enteignung eine abgekartete Sache ist - war dagegen die witzelnde Bemerkung in der Heute-Show, daß eine kommende Große Koalition nach den Wahlen unsere Konten in den „Zypern-Urlaub“ schicken wird.

Fed-Chef „Helikopter-Ben“ Bernanke wagte es dann auch nicht, beim jüngsten Offenmarkttreffen der Fed die Politik der wunderbaren (hyperinflationären) Geldvermehrung zurückzufahren, wohl wissend, daß ohne permanente Zufuhr praktisch grenzenloser Liquidität der Kollaps augenblicklich ausgelöst worden wäre. Die Verfechter der Hochrisikospekulation der Globalisierung verhalten sich längst wie Junkies, die ohne den nächsten Schuß nicht mehr können.

Aber noch ein weiteres Kartenhaus wird in Deutschland einstürzen: das von der ganzen Welt verlachte Modell der Energiewende, bei dem der Ausstieg aus der Kernkraft Hals über Kopf beschlossen wurde, ohne auch nur annähernd ein praktikables Konzept für eine wirtschaftliche Alternative konzipiert zu haben. Institute und Gutachter im Auftrag der Bundesregierung drängen jetzt auf ein sogenanntes Prämienmodell nach dem Vorbild des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), einer Art Abwrackprämie für die Heizungsmodernisierung, die noch teurer als die Ökostromförderung zu werden droht. Die den Grünen nahestehende Heinrich-Böll-Stiftung weiß auch schon, wer das bezahlen soll: Ein Umlagesystem soll die Kosten auf alle Kunden abwälzen. Die mittelständischen Unternehmen, die es können, versuchen ihre Betriebe ins Ausland auszulagern, vielen anderen droht die baldige Insolvenz.

Deutschland steht in mehrerer Hinsicht vor dem GAU. Der Erfolg von Frau Merkel, es mit ihrer „asymmetrischen Demobilisierung“ der Bevölkerung geschafft zu haben, jegliche Realität zugunsten der von PR-Experten ausgesuchten Scheindebatten aus dem Wahlkampf herausgehalten zu haben, droht sich tragisch zu rächen, wenn der Teil der Bevölkerung, dem es noch gut geht, sehr bald aus dem von den Medien unterstützen Wolkenkuckucksheim auf den harten Boden des Zusammenbruchs herabstürzen wird. Ein wachsender anderer Teil der Menschen in unserem Land weiß jedoch längst, daß sie buchstäblich verraten und verkauft werden - von Hartz-4 und Ein-Euro-Jobs bis zur Rentenkürzung und geplanten Enteignung.

Aber die Krise Deutschlands hat eine noch viel tiefer gehende Dimension. Der NSA-Skandal hat es noch einmal schmerzlich ins Bewußtsein gerufen: Wir sind keine souveräne Nation, und - was damit eng zusammenhängt - ein immer größerer Teil der Bevölkerung schwebt in einem virtuellen, geschichtslosen Vakuum, anscheinend ohne jeglichen Bezug zu den kulturellen Wurzeln, von denen Jüngere oft nicht einmal den Namen kennen. Die Verhaltensmodifikation durch den „Kongreß für kulturelle Freiheit“, eine gigantische CIA-Operation nach dem Zweiten Weltkrieg zur Veränderung der axiomatischen Basis des Bewußtseins der Deutschen mit den Mitteln der Sozialtechnik, hat ganze Arbeit geleistet: Nur noch relativ wenige identifizieren sich heute mit der besten Epoche der deutschen Geschichte, der deutschen Klassik, oder mit der doch eigentlich enorm langen Liste von bahnbrechenden Wissenschaftlern und Erfindern, die zusammengenommen eigentlich Deutschland einen der ersten Plätze unter den Nationen dieses Planeten einräumen würde.

Der Mangel eines kollektiven Gefühls einer nationalen Identität, verstärkt durch ein immer tiefer gewordenes Mißtrauen in die Politik, deren Vertreter als Vollzugsbeamte der Finanzoligarchie gesehen werden, hat einen gefährlichen Zustand der politischen Ohnmacht erzeugt, der wiederum die Flucht in geistloses Konsumdenken und eine vermeintliche Spaßgesellschaft befördert. Mit anderen Worten, die Identität der deutschen Gesellschaft ist extrem brüchig, und in dem Augenblick, in dem der Boden herausfällt und weder der Schnickschnack der technischen Spielzeuge noch die Illusion der Brückenurlaube die innere Leere übertünchen helfen, droht eine Implosion mit unabsehbaren Konsequenzen.

Doch es gibt Hoffnung. Präsident Obamas Stern und der der ganzen Kriegsfraktion in den USA und Großbritannien ist im Sinken begriffen, die Stimmen mehren sich, die wie der ehemalige CIA-Analyst Philip Giraldi das Amtsenthebungsverfahren gegen Obama fordern, weil die Geheimdienste unter seinem Kommando mit erklärten Feinden der USA, nämlich von Saudi-Arabien finanzierten Al-Kaida-Gruppierungen, zusammenarbeiten. Die Wahrheit über die wirklichen Sponsoren des Terrorismus, vor allem die ominöse Rolle von Saudi-Arabiens Geheimdienstchef und früherem Botschafter in Washington, Prinz Bandar bin Sultan, dringt selbst schon in die Spalten des Wall Street Journal, und um so mehr verstärkt sich der Wille im Kongreß, mit den verräterischen Elementen in den eigenen Reihen aufzuräumen. Die Realität wird sich durchsetzen, auch wenn die deutschen Medien sich aufführen wie seinerzeit der Schwarze Kanal der DDR.

Es gibt auch deshalb Hoffnung, weil sich die Ideen der BüSo durchsetzen, auch wenn das Wahlergebnis eher die Dynamik des postdemokratischen Aquariums widerspiegelt als die strategische Wirklichkeit. Denn der chinesische Premierminister Xi Jingping hat auf der jüngsten Konferenz der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) den Ausbau der Neuen Seidenstraße zwischen China, Zentralasien und vielen Nachbarstaaten auf die Tagesordnung gesetzt, und damit das Programm, das die BüSo seit der Desintegration der Sowjetunion in der Form der Eurasischen Landbrücke entwickelt hat. Für Deutschland wird die Kooperation mit den pazifischen Nationen der Ausweg sein, wenn der Kollaps des transatlantischen Finanzsystems und des Euros sowie das Scheitern der Energiewende klar gemacht haben, daß das postindustrielle, grüne, monetaristische Paradigma ein tragischer Irrweg war.

Die Chancen stehen gut, daß die USA das Glass-Steagall-Trennbankengesetz wieder einführen - dafür spricht unter anderem, daß die sechs großen Wallstreet-Banken still und leise bereits darauf wetten und ihre riskantesten Derivatgeschäfte in Offshore-Märkte auslagern. Wenn dann die zu ihrer republikanischen Tradition zurückgekehrten USA, Rußland, China, Japan, Südkorea, Indien und andere Nationen gemeinsam ein Crash-Programm für die Entwicklung der Kernfusion in Gang setzen und die nächsthöhere ökonomische Plattform verwirklichen, dann hat das souveräne Deutschland, das sich aus dem Klammergriff der EU-Diktatur befreit hat, vernünftige Partner für die Gestaltung unseres Planeten, der kein Aquarium ist, sondern Teil unseres Sonnensystems und unserer Galaxie. (Voyager 1 hat übrigens gerade unser Sonnensystem verlassen und den interstellaren Raum betreten.)

Deutschland kann seine Identität wiederfinden! Wir können wieder das Volk der Dichter, Denker und Erfinder werden!