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Neue Solidarität
Nr. 39, 25. September 2013

Landessenat von Pennsylvania diskutiert
Swap-Verbot für staatliche Einrichtungen

Jack Wagner, früherer Landesrechnungsprüfer von Pennsylvania, forderte bei einer Anhörung, öffentlichen Einrichtungen die Nutzung von Swap-Verträgen zu untersagen.

Der Ausschuß für kommunale Angelegenheiten im Landessenat von Pennsylvania veranstaltete am 9. September eine Anhörung in der Landeshauptstadt Harrisburg, in der darüber debattiert wurde, ob den kommunalen Verwaltungen und Einrichtungen Wetten mit Steuergeldern in Form von Zinsswaps verboten werden sollten. Diese Wettgeschäfte haben sich in den letzten Jahren in den Vereinigten Staaten stark verbreitet und führten dazu, daß Hunderte von Kommunen in den USA (und auch in Europa) zum Teil um Milliardenbeträge betrogen wurden. Eines der markantesten Beispiele für diese Beraubung ist die Stadt Detroit, die aufgrund eines Swapkontrakts, der für die Stadt „schlecht ausging“, bei den großen Banken mit Hunderten von Millionen Dollar in der Kreide steht.

Dem Landessenat von Pennsylvania liegen derzeit zwei Gesetzesanträge vor, die den Kommunen Swapgeschäfte untersagen sollen - S. 903 und S. 904. Sie wurden am 7. Juni 2013 von dem republikanischen Senator Mike Folmer und dem demokratischen Senator Rob Teplitz eingebracht. Folmers Gesetzesvorlage würde als Teil eines Gesetzespakets zur Reform der Kommunalverwaltungen allen Kommunen, Schulverwaltungen und steuererhebenden Einrichtungen in Pennsylvania solche Wettgeschäfte untersagen, während die Vorlage von Teplitz der Stadt Philadelphia und ihrer Schulverwaltung die Nutzung von Swaps verbieten würde.

Kommunen in Pennsylvania und deren Schulverwaltungen wurden besonders stark von fehlgeschlagenen Swapgeschäften getroffen, seit diese 2003 im Bundesstaat zugelassen worden waren. Das Landesministerium für kommunale und wirtschaftliche Entwicklung schätzt, daß die öffentliche Hand aufgrund dieser Finanzpraktiken insgesamt 17 Mrd. Dollar verloren hat.

Keines dieser Schwindelgeschäfte wäre jedoch möglich gewesen, wenn es der Wall Street nicht 1999 gelungen wäre, die Beseitigung des Rooseveltschen Glass-Steagall-Gesetzes durchzudrücken, das den Geschäftsbanken solche Wettgeschäfte untersagt hatte. Das ist auch Senator Folmer klar, der seine unbedingte Unterstützung für die Glass-Steagall-Vorlagen im US-Kongreß erklärt hat. Ein entsprechender Antrag im Abgeordnetenhaus von Pennsylvania (H.R. 73) hat derzeit 42 Unterzeichner.

Ehemaliger Landesrechnungsprüfer berichtet

Zu den Rednern der Anhörung gehörte auch eine der bestinformierten Kapazitäten des Landes für diese Fragen, der frühere Landesrechnungsprüfer Jack Wagner. Wagner war von 2005 bis 2013 der oberste Rechnungsprüfer des Bundesstaats und leitete etliche Untersuchungen betrügerischer Swap-Geschäfte, die zum Teil dazu führten, daß er die skrupellosen Praktiken großer Finanzinstitute, die an diesen Transaktionen beteiligt waren, den zuständigen Strafverfolgungs- und Bankaufsichtsbehörden meldete. Zu den betreffenden Banken gehörten u.a. Wells Fargo, JPMorgan Chase, Deutsche Bank und die Royal Bank of Canada.

Wagner hat während seiner Amtszeit wiederholt auf die Gefahren dieser Finanzinstrumente hingewiesen und gefordert, ihre Nutzung im öffentlichen Sektor zu untersagen. Bei der Anhörung unterstützte er die beiden Gesetzesvorlagen, die die Nutzung solcher Swaps durch Kommunen und kommunale Einrichtungen verbieten würden. Bei der Anhörung sagte Wagner u.a.:

Kein Gewinn

Wagner führte dann eine ganze Reihe weiterer Beispiele von Verlusten an, die verschiedene kommunalen Einrichtungen mit Swaps gemacht haben, darunter die Verwaltung der Häfen am Delaware River, der Schulbezirk von Philadelphia, der Verkehrsverbund für Südost-Pennsylvania und die Autobahn-Kommission von Pennsylvania. Er schloß seine Ausführungen wie folgt:

Nancy Spannaus