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Neue Solidarität
Nr. 11, 12. März 2014

Erste Movisol-Konferenz für Glass-Steagall in Neapel

Trennbankensystem. Die LaRouche-Bewegung in Italien (Movisol) präsentierte das Trennbankensystem in der süditalienischen Metropole.

Der italienische Zweig der weltweiten LaRouche-Bewegung, Movisol, veranstaltete am 1. März erstmals eine Konferenz über das Glass-Steagall-Trennbankensystem in Neapel, nachdem in den letzten Monaten bereits mehrere solche Konferenzen in Norditalien stattgefunden hatten. Redner der Konferenz waren die Movisol-Vorsitzende Liliana Gorini, der Movisol-Aktivist Massimo Lodi Rizzini sowie Nicola Oliva, ein Stadtrat der Stadt Prato, der dort vor zwei Jahren eine Resolution zur Unterstützung der Einführung des Glass-Steagall-Systems eingebracht hatte.

Liliana Gorini eröffnete die Konferenz, indem sie Obamas Ausführungen vom Vorabend verurteilte, in denen er Rußland faktisch mit einem Nuklearkrieg gedroht hatte, berichtete über die Verurteilung des Neonazi-Putschs in der Ukraine durch die frühere ukrainische Präsidentschaftskandidatin Natalja Witrenko, die mit ihrem Auftritt im Europäischen Parlament großes Aufsehen erregt hatte, und lud alle Teilnehmer zu einer Konferenz mit Witrenko ein, die drei Tage später, am 4. März, in Florenz stattfand. „Es ist klar, daß die Finanzoligarchie vollkommen in Panik ist, und daß sie bereit ist, einen Dritten Weltkrieg zu provozieren, um ihr System zu retten, obwohl dieses sowieso schon tot ist“, sagte Gorini. „Deshalb ist Glass-Steagall so wichtig, denn es kann die Kriegsgefahr entschärfen, indem es die Finanzoligarchie entmachtet.“

Gorini, die selbst in Neapel geboren wurde, hielt es für notwendig, der Stadt, die derzeit, was Arbeitslosigkeit und Verzweiflung angeht, in Italien führend ist, eine Botschaft der Hoffnung zu übermitteln, und wählte dafür zwei Bezugspunkte: Franklin Roosevelt und seine ersten 100 Tage sowie die „Neapolitanischen Schulen“ der Wirtschaft und der Musik. „Die Oligarchie verbreitet die Vorstellung, daß man nichts tun kann, aber tatsächlich kann man eine ganze Menge tun, um die Krise zu überwinden.“ Sie zeigte eine vom LaRouche-Aktionskomitee LPAC erstellte Karte der US-Bundesstaaten, in denen die Wiedereinführung des Glass-Steagall-Trennbankensystems dank der Mobilisierung „von einfachen Bürgern wie Ihnen - Landwirte, Musiker, Lehrer“ - durch LPAC offizielle Unterstützung gefunden hat, und zitierte Berichte von Lippmann und Schlesinger über den ungeheuren Enthusiasmus der amerikanischen Bevölkerung nach der ursprünglichen Einführung des Glass-Steagall-Gesetzes 1933. „In einer Woche hatte die Nation, die zuvor ihr Vertrauen in alles und jeden vollkommen verloren hatte, ihr Vertrauen in die Regierung zurückgewonnen.“

Dieser Punkt des Vertrauens der Öffentlichkeit, des „fede pubblica“, in die Regierung, war auch der wesentliche Punkt Antonio Genovesis, der 1754 in Neapel den ersten Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften innehatte. Seine „Lehren über die bürgerliche Ökonomie“ wurden in viele Sprachen übersetzt. Genovesi wandte sich gegen die Einstellung von Hobbes, der Mensch sei „des Menschen Wolf“, und schlug statt dessen ein Wirtschaftssystem vor, das auf platonischen Ideen beruhte, auf der Zusammenarbeit im Interesse des Gemeinwohls, und auf der „felicità pubblica“, der „allgemeinen Glückseligkeit“ - ein Ausdruck, der an das „Streben nach Glückseligkeit“ in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung erinnert.

In dieser Zeit war Neapel das Zentrum einer wirtschaftlichen und kulturellen Renaissance, nicht zuletzt dank Cimarosa, Scarlatti und anderen Komponisten der Neapolitanischen Schule. Beides wurde von den Briten zerschlagen, als Lord Acton von Horacio Nelson nach Neapel geschickt wurde. „Die Lord Actons von heute, wie van Rompuy, Barroso, Lady Ashton, tun das gleiche mit ganz Europa, einschließlich Osteuropa, und versuchen, unsere Wirtschaft und unsere Souveränität zu zerstören, und sie tun es immer noch im Interesse des Britischen Empire. Also: entweder sie, oder wir.“ Abschließend zitierte Gorini Lyndon LaRouche, der kürzlich gesagt hatte: „Unsere Mission liegt in der Vorgestaltung der Zukunft, dem wahren Prinzip der Wissenschaft und der klassischen Kompostion in der Kunst. „Es geht nicht darum, was getan werden kann, sondern um das, was getan werden muß.“

Auch Nicola Oliva, der gemeinsam mit dem neuen italienischen Premierminister Renzi die Schulbank gedrückt hat und ihn schon oft in Radiointerviews aufgefordert hat, sich für Glass-Steagall einzusetzen, betonte, daß durch die Mobilisierung der Bürger etwas getan werden kann und muß, um das verkommene Wirtschaftssystem zu ändern, und erwähnte in diesem Zusammenhang, was er selbst in Prato getan hat - beispielsweise eine Konferenz über den Transrapid oder eine Debatte mit Robert Reich, der sich bei dieser Gelegenheit für Glass-Steagall aussprach. Er kündigte eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen über dieses Thema an, die am 8. März in Prato beginnen wird.

Das Publikum - das kleiner war als erhofft, weil am gleichen Tag ein heftiger Regen die neugebaute U-Bahn von Neapel geflutet hatte - hatte viele Fragen. Viele fragten, wie sie helfen könnten, eine Glass-Steagall-Resolution in den Rat ihrer Stadt oder der Region Molise zu bringen. In Salerno, dem Geburtsort Genovesis, ist dies bereits geschehen.

lg