Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 12, 19. März 2014

Kongreßabgeordnete fordern die Wahrheit über den 11. September

Mehrere US-Abgeordnete und Angehörige der Opfer forderten bei einer Pressekonferenz, die Rolle der saudischen Hintermänner bei den Anschlägen des 11.9. 2001 nicht länger geheimzuhalten.

Auch 13 Jahre nach den Anschlägen des 11. September 2011 werden 28 Seiten des Untersuchungsberichts des US-Kongresses, worin die saudische Unterstützung der Täter beschrieben wird, immer noch von der Regierung Obama unter Verschluß gehalten. Deshalb veranstalteten die Kongreßabgeordneten Walter Jones (Republikaner), Stephen Lynch (Demokrat) und Thomas Massie (Republikaner) sowie Überlebende und Angehörige von Opfern dieses Terroranschlags am 11. März eine Pressekonferenz auf dem Capitol Hill, um die Offenlegung der 28 Seiten zu fordern. Sie setzen sich damit für den Resolutionsantrag im Repräsentantenhaus (HR 428) ein, der Präsident Barack Obama aufruft, die Geheimhaltung der 28 Seiten aufzuheben. Der frühere Senator Bob Graham (Demokrat), einer der Leiter der Untersuchungskommission, der die Geheimhaltung schon immer scharf kritisiert hat, schickte eine Videobotschaft.

Jones eröffnete die Pressekonferenz, die schon im Vorfeld etliche Medienberichte auslöste. Er sagte, wenn ein Kongreßabgeordneter diese 28 Seiten sehen wolle, müsse er „um Erlaubnis bitten, diese Informationen unter Bedingungen der Geheimhaltung lesen zu dürfen. Man schreibt also diesen Brief, und in meinem Fall dauerte es drei oder vier Wochen, bis man antwortete, um mitzuteilen, wir erteilen Ihnen die Genehmigung. Der Leseraum ist bewacht, was verständlich ist, das ist wahrscheinlich sehr notwendig. Und dann, wenn man dorthin geht, um die 28 Seiten zu lesen, dann sitzt jemand neben Ihnen. Sie dürfen keine Notizen machen, man hat also nur, woran man sich erinnert. Und wir dürfen nichts ausplaudern oder kämen jedenfalls als Kongreßmitglied in ernsthafte Schwierigkeiten, wenn wir irgendetwas von den Informationen, die wir gelesen haben, enthüllen würden... Nachdem ich diese 28 Seiten gelesen habe, kann ich ehrlich sagen, daß meiner Meinung nach gar nichts darin steht, was mit der nationalen Sicherheit zu tun hat. Es gibt anderes Problematisches, aber nichts zur nationalen Sicherheit... Deshalb fordern die Angehörigen [der Opfer] zusammen mit Senator Bob Graham schon seit einigen Jahren vom Kongreß, die Geheimhaltung dieser 28 Seiten aufzuheben.“

Nach ihm sprach der Abgeordnete Lynch, der den Antrag HR 428 zusammen mit Jones eingebracht hat. Er betonte: „Es ist wichtig, daran zu erinnern, daß es sich bei diesen 28 Seiten nicht bloß um Schwärzungen handeln, die heutzutage ganz normal sind. Diese 28 Seiten wurden aus dem Bericht ganz herausgenommen. 28 Seiten wurden aus dem Gesamtbericht, der der Öffentlichkeit vorgelegt wurde, entfernt.“

Lynch betonte: „Ich bin fest davon überzeugt, daß diese Seiten Informationen enthalten, die entscheidend sind, um die Anschläge des 11. September und die Umstände, die zu ihnen führten, zu verstehen... Ich denke auch, daß diese 28 Seiten und die Natur dessen, was darin aufgedeckt wird, eine Lehre für unsere zukünftige Außenpolitik sind. Es geht also nicht bloß um den Blick zurück, es geht darum, den Kongreß zu informieren, damit er vernünftige und solide Entscheidungen für die Zukunft trifft. Das wäre von größtem Wert... Ich habe diese klassifizierten Abschnitte letzten Oktober gelesen... und nachdem ich sie gelesen hatte, wurde mir klar, daß wir es den Angehörigen der Opfer und der amerikanischen Öffentlichkeit schuldig sind, darauf hinzuarbeiten, daß diese Seiten zugänglich gemacht werden.“

Auch der Abgeordnete Thomas Massie hob die Bedeutung des fraglichen Kapitels hervor: „Es gab in den Medien und in der Presse und im kollektiven Bewußtsein der Amerikaner eine Darstellung, was an diesem Tag geschehen ist. Wir müssen entscheiden, wie wir einen weiteren Vorfall von der Art des 11. September verhindern. Aber wie können wir uns an dieser Debatte beteiligen, solange wir nicht das umfassende Bild haben, was tatsächlich geschehen ist - das Bild der Geheimdienste? Wie können wir wissen, was wir tun sollen, um einen neuen 11. September zu verhindern? Und wie können wir wissen, ob nicht einiges, was wir sonst vielleicht unternehmen würden, möglicherweise eine Überreaktion ist?“

Auch Massie beschrieb dann, wie er die 28 Seiten unter Aufsicht gelesen hatte, und sagte dazu: „Aber da ist noch etwas, was einen gewissermaßen schockiert, wenn man das liest. Als ich es las..., mußte ich alle paar Seiten innehalten und das einfach erst einmal absorbieren und versuchen, mein Verständnis der Geschichte der letzten 13 Jahre und der Jahre davor, die dahin führten, neu zu ordnen. Und ich denke, das ganze Land muß dies durchleben. Das wird schwierig und vielleicht auch unangenehm sein, aber es gibt keinen Grund, dem amerikanischen Volk die Wahrheit weiter vorzuenthalten.“

Massie forderte alle Kongreßabgeordneten auf, diese 28 Seiten ebenfalls zu lesen, und schloß mit der Herausforderung „an diejenigen, die diese Seiten weiter geheimhalten wollen: Sie müssen Ihre eigene Pressekonferenz abhalten. Sie müssen die Frage beantworten, warum sie diese 28 Seiten geheimhalten wollen? So schockierend diese 28 Seiten auch sind und so sehr sie mein Verständnis des Geschehens verändert haben, bin ich doch der Meinung, daß es der nationalen Sicherheit nicht schaden kann, sie zu veröffentlichen, und die Angehörigen der Opfer bekämen endlich die Antworten, die sie verdient haben.“

Schließlich sprach noch Terry Strada, die Sprecherin der „Vereinigung der Familien des 11. September für Gerechtigkeit gegen Terrorismus“, deren Ehemann bei dem Anschlag auf das World Trade Center ums Leben kam. Sie beklagte, daß die Mörder nicht bestraft wurden: „Ich meine, daß Mörder nicht ungestraft davon kommen sollten, doch genau das ist hier geschehen. Die Leute, die den 19 Entführern finanzielle, materielle und logistische Unterstützung gaben, wurden überhaupt nicht zur Verantwortung gezogen, obwohl sie genauso verantwortlich sind wie die eigentlichen Entführer. Niemand wurde vor den Augen der Justiz verantwortlich gemacht für den Mord an Tausenden unschuldiger Männer, Frauen und Kinder - ermordet hier in Amerika, in unserem Land, auf unserem eigenen Boden!

Eines der Haupthindernisse... war die zwanghafte Geheimhaltung, mit der die Verantwortlichen für den Mord an unseren Freunden und unserer Familie am 11. September geschützt werden... Meine Kinder und ich haben bei diesem Anschlag Tom verloren, aber die Geheimhaltung, mit der diejenigen, die die Terroristen im Hintergrund unterstützten, geschützt werden, bedroht noch immer alle Amerikaner. Um unserer eigenen Sicherheit willen dürfen wir es nicht zulassen, daß unsere Regierung die wichtigsten Fakten über den schlimmsten Terroranschlag auf amerikanischem Boden geheim hält.“

Im Anschluß an ihre Ausführungen beantworteten die Abgeordneten und Angehörigen der Opfer Fragen der anwesenden Journalisten. Jones kündigte an, daß er eine intensive Kampagne für die Aufhebung der Geheimhaltung führen wird: „Dies ist nur der Anfang. Wir haben Interviews im nationalen Radio gegeben. Es gibt großes Interesse, und Zeitungen haben angerufen. Wir fangen heute an, die Trommeln zu schlagen. Darum geht es bei dieser Pressekonferenz, die Trommeln zu rühren. Und jeder Schlag dieser Trommel sagt: ,Wir wollen die Wahrheit! Wir wollen die Wahrheit!’ Darum geht es hier, und das wird nicht aufhören. Heute ist nicht das Ende unserer Bemühungen, heute ist der Anfang. Und wir werden das gewinnen - für die Angehörigen und für das amerikanische Volk.“

alh