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Neue Solidarität
Nr. 16-17, 16. April 2014

Li Keqiang: Weltraumforschung ist unsere Verantwortung gegenüber der Menschheit

In einem Interview mit der Chefredakteurin des Wissenschaftsmagazins Science, Marcia McNutt, das am 3. April veröffentlicht wurde, ging Chinas Premierminister Li Keqiang auf die Bedeutung des chinesischen Weltraumprogramms ein. „In letzter Analyse haben Chinas bemannte Weltraummissionen und die Mondsonden einen doppelten Zweck“, sagte Li, und erläuterte:

„Erstens, den Ursprung des Universums und das Mysterium des menschlichen Lebens zu erforschen, und zweitens, den äußeren Weltraum friedlich zu nutzen. China ist ein großes Land mit 1,3 Milliarden Menschen. Wir betrachten unsere Bemühungen zur Erforschung des Ursprungs und der Mysterien des Universums und des Lebens als unsere Verantwortung als großes Land gegenüber der Menschheit. Und die friedliche Nutzung des äußeren Weltraums trägt zur Entwicklung Chinas bei. Chinas bemanntes Weltraumprogramm ist bis auf die Stufe des Baus einer Weltraumstation fortgeschritten und wird Schritt für Schritt weiter vorangehen. Unsere Mondsonde hat eine weiche Landung auf dem Mond durchgeführt und hat relevante Informationen zurückgesandt.

Als nächstes werden wir eine automatisierte Mission starten, um Gesteinsproben vom Mond zur weiteren Untersuchung auf die Erde zu holen. Zur Frage der Gewichtung der bemannten Weltraumaktivitäten und der Untersuchung des Weltraums durch Roboter: Die Roboter sind meiner Meinung nach eine Fortsetzung der Intelligenz und des Körpers des Menschen, eine Verlängerung, die keine Grenzen hat, wenn man sie richtig gestaltet. Die Entwicklung der Weltraumwissenschaften muß also zum großen Teil auf den Einsatz von Robotern setzen, auch bei der automatisierten Mission zur Rückholung von Mondproben zur Erde und bei der Erforschung des tieferen Weltraums.

Zu einem gewissen Grade ist die Erforschung des Weltraums ein Test der Stärke und sogar der Grenzen des menschlichen Lebens. Daher ist sie wichtig für den Fortschritt der Lebenswissenschaften. Da das menschliche Leben kostbar ist, werden wir mit Untersuchungen durch Roboter beginnen, bevor wir die bemannte Weltraumforschung nach und nach ausweiten. Der Weltraum ist viel zu unbekannt. Wir müssen Risiken eingehen, aber nicht auf Kosten von Menschenleben, wenn die Bedingungen dafür noch nicht reif sind. Das gute ist, daß die Menschheit Roboter erfunden hat.“

Auf den Klimawandel angesprochen, antwortete Li: „Sie fragten, wie hoch der Anteil des BIP ist, den China ausgeben sollte, um etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Da es noch keine Einigkeit in Bezug auf die Ursachen des Klimawandels gibt, fällt es mir schwer, dazu eine bestimmte Zahl zu nennen. Aber eines ist sicher: Um eine Modernisierung zu realisieren, müssen die Entwicklungsländer die Herausforderungen der Umwelt und der Ressourcen meistern, vor denen die gesamte Menschheit steht. Diese Herausforderungen hängen mit dem Klimawandel zusammen und sind eine dringende Aufgabe für uns. China ist entschlossen, die Modernisierung zu erreichen, aber es gibt keine Beispiele aus der Vergangenheit in der Geschichte der Menschheit, denen wir folgen könnten, wie wir die Modernisierung auf eine energiesparende und umweltfreundliche Weise erreichen können.“


Anmerkung

1. Den Bericht über das Interview finden Sie auf der Internetseite von Science unter http://www.sciencemag.org/content/early/2014/04/02/science.1251293.full.pdf? sid=2975d895-0206-4693-93f7-769bbb2a2110