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Neue Solidarität
Nr. 30, 23. Juli 2014

Neue Bankenkrise: die Tripelkurve - was sonst?

Die Krise der größten portugiesischen Bank, Banco de Espirito Santo (BES), hat erneut Angst vor einem globalen finanziellen Flächenbrand ausgelöst. Der eigentliche Hintergrund ist jedoch, daß das ganze System zusammenbricht, BES ist nur die Spitze des Eisbergs.

Bild: EIR/Lyndon LaRouche
Lyndon LaRouches „Typische Kollapsfunktion“

Die beste Erklärung für diesen Kollaps liefert Lyndon LaRouches berühmte „Tripelkurve“ (Typische Kollapsfunktion, siehe Abbildung), die das Wachstum von Finanz- und Geldtiteln mit der Realwirtschaft vergleicht. Die obere Kurve, die Finanzwirtschaft, ist heute noch weit stärker inflationiert als 2007 kurz vor dem Ausbruch der Weltfinanzkrise.

Sogar die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) warnt vor „gefährlichen Schuldenblasen“, was sie mit Zahlen aus ihrem Vierteljahresbericht April-Juni 2014 untermauert. Die Derivatverpflichtungen nehmen rasant zu, aufs Jahr gerechnet um fast 20%, und haben jetzt nach der offiziellen Schätzung der BIZ einen Nennwert von 714 Billionen (!)  Dollar.

Gegen diese Blase steht eine Realwirtschaft, die sich in einer Abwärtsspirale befindet. In großen Volkswirtschaften der Eurozone sank die Industrieproduktion im Mai drastisch: Deutschland -1,8%, Frankreich -1,7%, Italien -1,2%, Niederlande -1,9%.

Gleichzeitig schrumpft die Kreditvergabe der Banken in Europa und in Japan, auch in den USA nimmt sie kaum zu. Und sage und schreibe 40% der verbliebenen Kreditvergabe sind heute „fremdfinanzierte Kredite“ an bereits überschuldete Unternehmen, mit erleichterten oder sogar ohne Rückzahlungsbedingungen, und weitere 15% dienen der Ausgabe von „Ramschanleihen“. Außerdem steht auch die Blase der minderwertigen Kredite für Autokäufe in den USA vor dem Platzen.

Die Krise von BES ist also kein Einzelfall, auch wenn dort offenbar kriminelle Machenschaften des Managements hinzukommen. Nur eine Woche zuvor war eine Bankenkrise in Bulgarien ausgebrochen, die nur durch einen Sonderkredit der EU in einer Höhe von 5% des BIP des Landes beruhigt werden konnte.

Die EU dürfte Portugal nun zu einer Bail-in-Rettung der BES zwingen. Die Bilanz von BES entspricht mit 93 Mrd.$ der Hälfte von Portugals BIP. Der Regierung fehlt für eine Rettungsaktion das Geld, also wird sie die Troika um einen Kredit aus dem Rettungsfonds ESM bitten. Auch in anderen Ländern werden ähnliche Eingriffe vorbereitet, wie der Fall Hypo Alpe Adria in Österreich und die jüngsten Entscheidungen der deutschen Regierung zeigen.

Aber auch Bail-in-Enteignungen können das System nicht retten - das ist nur mit einer sofortigen, strikten Bankentrennung möglich.

eir