Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 39, 24. September 2014

Senator Bob Graham verurteilt saudische Unterstützung für ISIS

Der frühere Leiter der Untersuchungskommission für den 11. September wirft den Saudis vor, ein doppeltes Spiel zu spielen.

Im Umfeld des Jahrestags der Terrorangriffe vom 11. September 2001 hat der ehemalige demokratische US-Senator Bob Graham aus Florida wiederholt der US-Regierung und Präsident Obama persönlich vorgeworfen, im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) in Irak und Syrien nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben. Graham war seitens des Senats Leiter der Kongreßkommission gewesen, die zuerst die Anschläge vom 11. September untersuchte, von deren Bericht aber die Präsidenten Bush und Obama bis heute ein ganzes Kapitel unter Verschluß hielten und halten.

In einem zweiteiligen Interview mit dem lokalen Sender von Fox News in Tampa/Florida am 11. und 12. September machte Graham seine bis dahin eindeutigsten Äußerungen über die Rolle der Saudis im weltweiten Terrorismus. Fox leitete den Bericht folgendermaßen ein: „Während Präsident Obama soeben Saudi-Arabien aufgefordert hat, im Kampf gegen die ISIS-Terroristen zu helfen, und US-Außenminister John Kerry gerade daran arbeitet, in Saudi-Arabien Unterstützung arabischer Diplomaten zu gewinnen, behauptet Graham, daß die saudische Regierung die Terroristen unterstützt.“

In dem Interview warf Graham den Saudis vor, „mit beiden Seiten zu spielen“. Einerseits täten sie so, als würden sie die USA im Kampf gegen ISIS unterstützen, gleichzeitig finanzierten sie aber die Terroristen. „Sie sind die eigentlichen Schöpfer von ISIS und heute die wichtigste Quelle ihrer Finanzierung“, sagte Graham. „Saudi-Arabien hat das Gefühl, daß es fast alles tun kann und ihm nichts passieren wird, weil es von der US-Regierung geschützt, gedeckt wird... Ich denke, das hat Saudi-Arabien ermutigt, den extremsten Elementen des Islam, wie derzeit ISIS im Irak und in Syrien, noch mehr Unterstützung zu geben.“

Graham sagte Fox in dem Interview weiter, es gebe Belege für ein Netzwerk in den Vereinigten Staaten, das Al-Kaida unterstützt hat, und dieses Netzwerk existiere möglicherweise immer noch und unterstütze heute ISIS. Sowohl Präsident Bush als auch Präsident Obama hätten sich geweigert, die 28 geheimgehaltenen Seiten aus dem Bericht seiner Gemeinsamen Untersuchungskommission zu veröffentlichen. „Seit 13 Jahren werden diese Informationen dem amerikanischen Volk vorenthalten“, sagte Graham. Doch bald werde der Geist aus der Flasche sein.

Am 14. September legte Graham in einem Gespräch mit Patrick Cockburn vom Londoner Independent nach und verurteilte erneut die Vertuschung der saudischen Rolle beim 11. September und besonders Obama, der sich trotz seiner Zusagen an die Angehörigen der Opfer weigert, die 28 Seiten freizugeben, in denen die Finanzierung der Attentäter durch saudische Offizielle im Detail dargestellt wird. „Ich bin überzeugt, daß das Versäumnis, die saudischen Aktivitäten und insbesondere ihre Verwicklung in den 11. September ganz ans Licht zu bringen, dazu beiträgt, daß die Saudis weiter Handlungen unternehmen können, die den Vereinigten Staaten schaden - speziell ihre Unterstützung für ISIS.“

Weil die USA sich der Realität der saudischen Mittäterschaft beim 11. September und heute beim Terror der sunnitischen Dschihadisten nicht gestellt hätten, seien die amerikanischen Geheimdienste gegenüber dem Aufkommen von ISIS jahrelang blind gewesen, bis die Gruppierung im Juni Mossul eroberte.

Cockburn weist darauf hin, daß Grahams Kritik an der Saudi-Arabien-Politik der Regierung Obama in einem entscheidenden Moment kommt, „inmitten wachsender Zweifel in den USA an der Weisheit von Präsident Barack Obamas am Mittwoch verkündetem Plan, bei dem amerikanischen Feldzug zur Eindämmung und, wenn möglich, Zurückschlagung von ISIS ... auf die Golfmonarchien als entscheidende Verbündete zu setzen.“ Saudi-Arabien habe sich gerade bereit erklärt, ein Ausbildungslager für „gemäßigte“ syrische Rebellen einzurichten. Graham nannte die saudische Monarchie erneut „eine zentrale Figur bei der Finanzierung von ISIS und extremistischen Gruppen“. Durch ihr Bündnis mit wahabitischen Geistlichen auf der ganzen Welt „unterstützen sie die extremsten Elemente unter den Sunniten“.

Graham sagte gegenüber Cockburn, die Familie Bush habe immer enge persönliche Beziehungen zum saudischen Königreich gehabt, aber er sei immer wieder erstaunt darüber, „daß die Politik der Vertuschung der saudischen Verwicklung [in den 11. September] unter der Regierung Obama fortgesetzt wurde“. Obama habe bei Treffen mit Angehörigen der Opfer versprochen, die Geheimhaltung der 28 Seiten aufzuheben, aber habe das bis heute, sechs Jahre später, immer noch nicht getan. Graham warnte, solange die USA und andere westliche Regierungen diese „finstere Seite“ Saudi-Arabiens tolerierten, werde ihr „Krieg gegen den Terror“ scheitern. Der Aufstieg von ISIS sei nur der jüngste Beweis dafür.

Lyndon LaRouche kommentierte am 13. September Grahams Äußerungen: Graham meine es mit seinen Angriffen ernst, er habe begonnen, viel mehr offen auszusprechen als in der Vergangenheit. Das sei ein Vorbote für zukünftiges Geschehen. Wer sich nur ein bißchen auskenne, der wisse, daß man, um diese Probleme schnell zu lösen, Präsident Obama umgehend absetzen muß, damit er keinen weiteren Schaden anrichten kann. Grahams Äußerungen seien ein guter Aufhänger dafür, ein Amtsenthebungsverfahren gegen Obama einzuleiten.

eir