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Neue Solidarität
Nr. 44, 29. Oktober 2014

Mit der ganzen Wahrheit über den 11.9. den Weltkrieg stoppen

Eine Bürgerversammlung im New Yorker Stadtteil Harlem verlieh der Forderung Nachdruck, die immer noch unter Verschluß gehaltenen 28 Seiten aus dem Bericht des US-Kongresses über den Terrorangriff vom 11. September 2001 endlich zu veröffentlichen.

Mehr als 100 Personen besuchten am 11. Oktober in Harlem in New York City eine Versammlung mit dem Nachrichtendienstexperten des EIR-Magazins, Jeffrey Steinberg, und mit Terry Strada vom Vorstand der Gruppe „Angehörige der Opfer des 11. September gemeinsam für Gerechtigkeit gegen den Terrorismus“. Das Anliegen der Versammlung war die Forderung, die von den Präsidenten Bush und Obama geheimgehaltenen 28 Seiten des Berichts der Untersuchungskommission des Kongresses über die Anschläge vom 11.9.2001 aus dem Jahr 2002 freizugeben. Das vom Schiller-Institut veranstaltete Treffen war die Folgeveranstaltung einer Konferenz des Schiller-Instituts in New York vom 14. Juni mit dem Titel „Es ist Zeit, eine Welt ohne Krieg zu schaffen“. Am Ende des Harlemer Treffens war die Welt der amerikanischen Politik grundlegend verändert durch Prozesse, die sich mit der Konferenz überlappten - internationale Prozesse, die diese Konferenz verkörperte und auch katalysierte.

Am nächsten Tag erklärte die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, das Treffen in Harlem und die Aktivitäten des früheren US-Senators und Mitvorsitzenden der 9/11-Untersuchungskommission, Bob Graham, zur Erneuerung der Kampagne für die Freigabe der 28 Seiten in den Tagen unmittelbar davor bildeten nun zusammengenommen „die wichtigste Flanke, um den Dritten Weltkrieg zu verhindern“.

Am 9. Oktober gab Graham dem Reporter Brent Bambury im Radiosender CBC ein Interview; es erschien im Internet unter dem Titel „Hat die Zensur des 9/11-Berichts ISIS den Weg geebnet?“ Graham beantwortete die Frage praktisch mit Ja.

Bambury fragte Graham nach einer Äußerung des republikanischen Abgeordneten Thomas Massie, beim Lesen der 28 Seiten habe er „seine gesamte Sicht“ der amerikanischen Militär- und Außenpolitik seit dem 11. September 2001 „geändert“. Graham antwortete: „Ich weiß nicht genau, worauf sich der Abgeordnete Massie mit seiner Aussage über seine veränderte Weltsicht bezog, aber wenn es darum geht, daß Saudi-Arabien eine lange Geschichte der Unterstützung von Gruppen zur Förderung der Ausbreitung des wahabitischen Teils des Islam hat, und daß Saudi-Arabien damit zur Entwicklung und Erweiterung dieser extremen Form des Islam betrug, die jetzt ISIS in Syrien und im Irak zum Ausdruck bringt, dann wäre das eine Veränderung der Weltsicht und eine veränderte Sicht, was das Zurückhalten der Informationen rund um Saudi-Arabien bedeutet.“

Auf eine Frage nach der jüngsten Abstimmung im kanadischen Parlament über die Beteiligung an militärischen Aktionen gegen den Islamischen Staat antwortete Graham: „ISIS ist eine Realität. Das ist brutal, und es besteht die Möglichkeit, daß das durch die offenbar erhebliche Zahl von Kanadiern und US-Amerikanern, die jetzt für ISIS kämpfen, auch Nordamerika erfaßt. Ich denke, wenn man vor zehn Jahren die 28 Seiten veröffentlicht hätte und die Fähigkeit und den Willen Saudi-Arabiens, seine extreme Form des Wahhabismus zu exportieren, gedämpft hätte, und die saudische Finanzierung dieser extremen Organisationen aufgedeckt hätte, dann hätte es vielleicht gar keine Debatte im kanadischen Parlament über einen Krieg geben müssen.“

Am 3. Oktober hatte US-Vizepräsident Joseph Biden in einer Rede an der Harvard-Universität einen Teil der Wahrheit offenbart: „Unser größtes Problem sind unsere Verbündeten. Unsere Verbündeten in der Region waren unser größtes Problem in Syrien. Sie lieferten allen, die gegen Assad kämpfen wollten, Hunderte Millionen Dollar und Tausende Tonnen Waffen. Aber die Leute, die beliefert wurden, waren Al-Nusra und Al-Kaida und die extremistischen Dschihad-Elemente aus anderen Teilen der Welt“, sagte Biden. Er gab auch Saudi-Arabien eine Mitschuld an dieser Politik. „Wir konnten unsere Kollegen nicht überzeugen, die Lieferungen einzustellen“, so Biden.

Der Rest der Wahrheit

Steinberg berichtete in Harlem das, was der Vizepräsident in Harvard weggelassen hatte. Steinberg ist ein Experte auf dem Gebiet, sein Artikel „Prinz Bandar und der 11. September“ (Neue Solidarität 26/2007) beschreibt die saudische Rolle bei der Finanzierung von mindestens zwei der Flugzeugentführer. Er informierte nicht nur im Detail darüber, wie der Kampf für die Freigabe der 28 Seiten fortgeschritten ist, sondern auch über den „Kern des Problems“: Der liege nicht im Verhältnis der Saudis zu den USA („Öl gegen Schutz“), das möglicherweise noch auf den Zweiten Weltkrieg zurückgeht, sondern in der Beziehung der Saudis zu Großbritannien. Steinberg nannte das Geheimnis und den Schlüssel für jede Untersuchung des internationalen Terrorismus heute: Das seit 1985 laufende, geheime Öl-gegen-Waffen-Geschäft „Al-Jamamah“ zwischen dem britischen Rüstungskonzern BAE und Saudi-Arabien, das mindestens 100 Mrd. $ Schwarzgeld eingebracht hat, die für verschiedene illegale Operationen einschließlich Terrorismus verwendet werden. Prinz Bandar bin Sultan, langjähriger saudischer Botschafter in Washington, vermittelte 1985 persönlich das Al-Jamamah-Geschäft, nahm mindestens 2 Mrd.$ Schmiergelder und ist über sein Konto bei der Washingtoner Riggs Bank persönlich in die Finanzierung von zwei Tätern des 11. September verwickelt. Bandar, selbst ein erfahrener Pilot, wurde seit seinen Teenager-Jahren vom britischen Geheimdienst ausgebildet.

Dies ist äußerst wichtig, um zu verstehen, warum die 28 Seiten heute noch eine andere Bedeutung haben. Alle diejenigen, die sich seit Jahren darum bemühen, aufzudecken „was am 11. September 2001 wirklich geschah“, müssen ihre Denkweise quasi umkehren - von der Vergangenheit in die Zukunft. Die inkompetente, abstoßende Entscheidung der Obama-Administration, ausgerechnet die Saudis sogenannte „gemäßigte“ Söldner für den Kampf gegen ISIS ausbilden zu lassen, würde tatsächlich als Landesverrat entlarvt, sobald das amerikanische Volk und die Weltöffentlichkeit die 28 Seiten kennen. „Es geht nicht um strategische Ereignisse, die vor dreizehneinhalb Jahren geschahen. Wir sprechen über Ereignisse, die noch nicht passiert sind und die schreckliche Folgen haben werden, wenn man sie nicht verhindert“, sagte Steinberg.

Der dramatischste Moment des Harlemer Treffens ereignete sich in der Diskussion mit dem Publikum. Ein Fragesteller lieferte wertvolle Einblicke in die ebenso inkompetenten wie gewissenlosen Machenschaften bestimmter Elemente des amerikanischen Geheimdienstes in Südwestasien, wollte dann aber die Bedeutung der 28 Seiten herunterspielen: „Es passiert so viel mehr, daß die 28 Seiten wirklich kein besonders wichtiger Teil davon sind.“

Terry Strada rannte förmlich zum Podium, um das zurechtzurücken. „Entschuldigen Sie, aber ich glaube nicht, daß diese Aussage einen Applaus verdient. Sich hinzustellen und zu sagen, daß die Geldgeber keine Rolle spielen - ,Und wenn es Saudi-Arabien ist, na und?’ - Das ist alles andere als egal, denn wenn man den Geldhahn zudreht, dann gibt es keinen 11.September, dann gibt es keine Terroranschläge und keine ISIS. Man muß die Leute fassen, die diese Terrororganisationen aufbauen. Und stellen Sie sich nicht vor mich hin und sagen, es spielt keine Rolle, denn das tut es sehr wohl!“

Einige im Publikum wurden an dem Punkt nervös und versuchten abzuwiegeln: „So war das ja gar nicht gemeint“, aber die Wahrheit war heraus: Viele Amerikaner haben Angst davor, was in den 28 Seiten steht - und Angst davor, was mit ihnen geschehen wird, wenn sie die Veröffentlichung fordern.

Fortdauernde Bedrohung

Das hat seinen Grund. Salon Magazin Online veröffentlichte am 13. Oktober unter dem Titel „Dick Cheney will, daß Sie große Angst haben“ einen Bericht über ein kriecherisches Interview des Neokonservativen William Kristol mit dem früheren Vizepräsidenten. Kristol ist Mitgründer des „Projekts für das Neue Amerikanische Jahrhundert“ und ein Befürworter der Strategie von „permanenter Revolution und permanentem Krieg“ - einem wichtigen Teil der Allianz der Bush-Administration mit den Saudis, der Vertuschung des 11. September und der seither angewandten Polizeistaatsmethoden.

In diesem Interview warnte Cheney: „Wir sind in einer sehr gefährlichen Zeit, ich halte sie für noch bedrohlicher als die Zeit vor dem 11.September... Ich denke, der 11. September wird sich als nicht annähernd so schlimm erweisen wie der nächste Massenvernichtungsangriff gegen die Vereinigten Staaten, der, falls er kommt, viel mörderischer sein wird als nur mit Flugzeugen.“

Noch ominöser ist, was Cheney in einem Interview mit Hugh Hewitt am 24. Juni über eine „eingeschmuggelte Atombombe“ andeutete, die irgendwo außerhalb von Washington gezündet werden könnte, was eine Militärregierung in den Vereinigten Staaten notwendig machen würde. Hier der Wortlaut:

Die russische Reaktion

All das ist Rußland nicht entgangen. Ausgehend von der Erkenntnis, daß man angesichts einer immer verrückteren Politik der Regierung Obama in irgendeiner Form der Vernunft Geltung verschaffen muß, versucht Rußland, den Entwicklungsprozeß der BRICS-Gruppe so zu festigen, daß die „neue, inklusive Sicherheitsarchitektur für die Welt“ entsteht, von der Helga Zepp-LaRouche gesprochen hat.

Wenjamin Popow, ehemaliger russischer Botschafter bei der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) und heute Direktor des Zentrums für Partnerschaft der Kulturen an der Moskauer Staatsuniversität für Internationale Beziehungen (MGIMO), sagte in einem Interview mit RIA Novosti: „Gemeinsame Bemühungen der internationalen Gemeinschaft und großer Mächte der Welt können den Weg für den Sieg über den Islamischen Staat (IS) ebnen, und jede andere Strategie ist sinnlos... Wir können dieses Übel nur durch kollektive Anstrengungen besiegen. Was bisher geschieht, ist alles eher nur Fassade... Die gemeinsamen Bemühungen müssen vor allem Syrien und den Iran einschließen, aber auch Rußland, China, Indien, die anderen BRICS usw. Aber im Moment ist die Welt nach anderen Prinzipien gespalten.“

Die amerikanischen Bürger sind aufgerufen, ihrem Land „zu Hilfe zu eilen“, gegen den verfassungsfeindlichen Putsch, der seit dem 11. September 2001 faktisch Realität ist - einen Putsch ausländischer Mächte unter Komplizenschaft einer verräterischen Fraktion in den Vereinigten Staaten. Mit der Freigabe der 28 Seiten beginnt der Sieg über diesen Putsch, ob das Dick Cheney und seinem politischen Zwilling, dem „Möchtegern-Präsidenten“ Barack Obama, nun gefällt oder nicht.

Dennis Speed


Anmerkung

1. Am 21. Juni 2007 lieferte Lyndon LaRouche einen Webcast zum Thema „BAE: Das weltweit größte lose Ende“, Details dieser Angelegenheit. Eine Abschrift ist verfügbar: EIR 29. Juni 2007 http://www.larouchepub.com/eiw/public/2007/eirv34n26-20070629/eirv34n26-20070629.pdf

Für ein ausführlicheres Dossier der Vertuschung siehe „Bust die London-Riyadh Global Terror Axis“, 19. August 2013, http://www.larouchepub.com/special_report/2013/bust_the_london-riyadh_global_terror_axis.pdf