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Neue Solidarität
Nr. 5, 29. Januar 2014

Kollaps der Windkraft in Deutschland

Prokon (PROjekte und KONzepte), der größte Betreiber von Windkraft in Deutschland mit 300 Anlagen, darunter auch einige in Polen, hat Insolvenz angemeldet. Das ist das Resultat des fanatischen Umstiegs in die „Erneuerbaren“, bei denen niemals nach den realen Kosten dieser Politik gefragt wurde. Wie die Solarkraft ist die Windkraft unverhältnismäßig teuer, und die Lücke zwischen den Erwartungen der Investoren in Bezug auf hohe Renditen einerseits und der Notwendigkeit ständiger hoher Subventionen, um die hohen Betriebskosten der Windräder auszugleichen, ist auf Dauer nicht zu überbrücken.

Wie andere Unternehmen in dieser „grünen“ Spekulationsbranche versuchte Prokon, diese Lücke durch eine Art Pyramidenspiel zu überbrücken, indem sie die Einzahlungen neuer Investoren dazu nutzten, ihren alten Investoren Dividenden auszuzahlen. Hierzu vergab Prokon sogenannte „Genußscheine“, die anders als reguläre Aktien den Besitzern kein Stimmrecht und damit auch keinerlei Einfluß oder Einblick in die Unternehmenspolitik gewähren. Prokon hat diese Genußscheine nicht einmal, wie es eigentlich üblich ist, an der Börse gehandelt, sondern in Eigenregie verwaltet - ohne Transparenz nach außen, in einer rechtlichen Grauzone operierend, denn strikte Regelungen für diese Art von „Finanzprodukten“ sind erst jetzt, nach dem Prokon-Desaster, im Gespräch. Daß es sich bei solcherlei Projekten um wirklich „windige“ Geschäfte handelt, zeigt schon die Tatsache, daß nicht weniger als drei Viertel aller Mittelstandsinsolvenzen im Öko-Sektor Unternehmen der regenerativen Energien sind. Allein die Insolvenz von Solar Millennium führte zum Verlust von 200 Millionen Euro für die Anleger.

Insgesamt sammelte Prokon 1,4 Mrd. Euro von rund 75.000 Privatanlegern, die durch die hohe Rendite von 7% jährlich angezogen wurden. Gleichzeitig machte Prokon jedoch Nettoverluste von zusammen 210 Mio. Euro. Durch das Aussteigen von Investoren, die es aufgrund von Medienberichten über geplante Kürzungen bei den Subventionen für Windkraftanlagen mit der Angst zu tun bekamen, gingen weitere 280 Mio. Euro verloren, sodaß sich das Unternehmen zu einem dramatischen Appell an seine Investoren veranlaßt sah, zu Prokon zu halten und für das Jahr 2014 eine geringere oder gar den Ausfall der Dividende zu akzeptieren. Ansonsten, warnte das Unternehmen, würde eine Insolvenz unvermeidlich werden - höchstwahrscheinlich schon Ende Januar oder Anfang März. Am 22. Januar war es dann soweit.

Die Probleme von Prokon werden wie die aller anderen Betreiber von „erneuerbaren“ Kraftanlagen in Deutschland noch verstärkt durch die Ankündigung des neuen deutschen Energieministers Sigmar Gabriel vom 17. Januar, er beabsichtige, die Subventionen für die Produzenten „grünen Stroms“ von derzeit 17 Cent/kWh auf 12 Cent/kWh zu senken. Diese Senkung um fast ein Drittel wird zahlreiche weitere Betreiber von Solar- und Windkraftanlagen in die Insolvenz treiben, denn diese Subventionen sind für die Branche unverzichtbar, da sie den Strompreis für die Kunden nicht in dem Maße anheben können, daß sie ihre unrealistisch hohen Dividendenzusagen an ihre Investoren einhalten könnten. Die Windkraftbranche in Deutschland steht kurz vor dem Zusammenbruch.

eir