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Neue Solidarität
Nr. 51, 17. Dezember 2014

„Das neoliberale Paradigma ist eine Sackgasse“

Auszüge aus einem unveröffentlichten Manuskript des damaligen äthiopischen Ministerpräsidenten Meles Zenawi (1955-2012) aus dem Jahr 2006 mit dem Titel „Entwicklung Afrikas: Sackgassen und Neuanfänge“.

Aus der Einleitung: „Die politische und wirtschaftliche Renaissance Afrikas ist eine Frage, die auch weiterhin Afrikaner wie Nichtafrikaner gleichermaßen beschäftigt. Es wurden verschiedene Methoden vorgeschlagen, wie eine solche Renaissance erreicht werden kann. Die meisten dieser Vorschläge sind Variationen des vorherrschenden neoliberalen Paradigmas der Entwicklung. Mein Argument ist, daß das neoliberale Paradigma eine Sackgasse ist, daß es unfähig ist, eine Renaissance Afrikas herbeizuführen, und daß ein fundamentaler Paradigmenwechsel notwendig ist, um eine afrikanische Renaissance herbeizuführen...

Die gesellschaftliche Entwicklung ist wesentlich für die wirtschaftliche Entwicklung, und diese gesellschaftliche Entwicklung kann nicht allein durch Marktmechanismen erreicht werden.“

Aus Kapitel 6: „Die Wirtschaftstheorie hat gezeigt, daß die Entwicklungsländer in verschiedenen Teufelskreisen und Armutsfallen gefangen sind, die nur durch Maßnahmen des Staates beseitigt werden können. Die Theorie des Entwicklungsstaates vervollständigt das alternative Paradigma, indem sie zeigt, welche Staatsformen in die Wirtschaft eingreifen können, um das Wachstum zu beschleunigen und gleichzeitig die sozial verheerenden, nach Profiten strebenden Aktivitäten zu begrenzen.“

Aus Kapitel 7: „Die erfolgreichsten Entwicklungserfahrungen wurden nicht durch einen Nachtwächterstaat herbeigeführt, der sich darauf beschränkt, die persönlichen Eigentumsrechte zu schützen und die Einhaltung von Verträgen durchzusetzen [d.h. das westliche Modell des Freihandels]. Sie wurden herbeigeführt durch einige der interventionistischsten Regierungen, die im Rahmen der Marktwirtschaft aufgetreten sind.“ (Auch wenn Zenawi in diesem Zusammenhang die Vereinigten Staaten nicht erwähnt, ist die Regierung von US-Präsident Franklin Delano Roosevelt ein hervorragendes Beispiel.)

In Kapitel 10 „Überwindung des Versagens der Märkte“ spricht Zenawi über die Rolle der Regierung bei der Bereitstellung von Kredit und dem Schutz der Binnenwirtschaft in den beiden Ländern, die er studierte:

In Kapitel 17 „Ergebnis der Wirtschaftsreformen“ beleuchtet er das Versagen des Neoliberalismus beim Aufbau der für die Entwicklung notwendigen Infrastruktur, insbesondere im Landwirtschaftssektor: