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Neue Solidarität
Nr. 16, 15. April 2015

Für eine Welt des Gleichgewichts und der Harmonie

S.E. Syed Hasan Javed, der Botschafter Pakistans in Deutschland, hat den folgenden Beitrag für die Veranstaltung „Die Neue Seidenstraße: Beginn einer weltweiten Renaissance“ des Schiller-Instituts am 28. März in Berlin eingereicht. In seinem Vortrag selbst hat der Botschafter spontan viele weitere Gedanken hinzugefügt. Ein Video seiner auf Englisch gehaltenen Rede finden Sie auf der Internetseite des Schiller-Instituts: http://newparadigm.schillerinstitute.com/de/

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich möchte dem Schiller-Institut gratulieren und danken, eine Debatte über ein so tiefgreifendes Thema angestoßen zu haben. Schon seit dem Altertum, noch vor der Geburt Christi, war Pakistan eine Brücke zwischen Europa und China entlang der alten Seidenstraße - vor mehr als 1500 Jahren, lange bevor Amerika von den Europäern entdeckt und kolonisiert wurde. Der muslimische Admiral Zheng He von der chinesischen Ming-Dynastie fuhr zwischen 1420 und 1426 n.Chr. mit großen Schiffen voll beladen mit Seide und anderen Waren um die ganze Welt bis zu den karibischen Inseln und dem amerikanischen Kontinent. Die eingeborenen Amerikaner standen somit über die maritime Seidenstraße mit China in Verbindung. Die Chinesen kolonisierten die Amerikas nicht, noch erhoben sie Ansprüche, obgleich sie vor den Europäern dort waren.

Unter dem Kuschan-Reich siedelten sich Europäer, die als Soldaten und Kommandeure des makedonischen Generals Alexander dienten, im Königreich Gandhara an, heirateten die dortigen Frauen und konvertierten zum Buddhismus. Über Gandhara und Persien verbanden sie China mit Rom. Unter den Handelswaren, die aus Gandhara nach Europa exportiert wurden, befanden sich auch Kupfer- und Messinggegenstände.

Die Erkenntnis, daß es mit den globalen Entwicklungen derzeit nicht zum Besten bestellt ist, möge der erste Schritt in einer 1000 Kilometer langen Reise zu ihrer Lösung sein, aber es gibt keine Garantie auf Erfolg, noch kann man zukünftige Erschütterungen oder Rückschläge ausschließen. Die „Neue Seidenstraße“ und die Maritime Seidenstraße des 21. Jahrhunderts versprechen, eine Welt des Gleichgewichts und der Harmonie zu verkörpern. Sollte dieses Ziel erreicht werden, würde der Beitrag Berlins für die menschliche Zivilisation alles übersteigen, was die Welt von anderen Weltmetropolen wie New York, Genf, Brüssel oder London gesehen hat. Deutschland hatte stets mehr als seinen Anteil an globalen Denkern, Philosophen und Wissenschaftlern.

Das globale Gleichgewicht ist gestört. Deswegen muß in der Weltgesellschaft zuallererst wieder „Vertrauen“ hergestellt werden. Das größte Versagen des globalen Systems war der Verlust an Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Die internationalen globalen und finanziellen Einrichtungen haben ihr Vertrauen verspielt. Theoretisch denke ich mir als Zukunftsbeobachter, daß die Welt nur gerettet und eine Wiederholung des Kalten Krieges verhindert werden kann, wenn wir eine gemeinsame europäische, afrikanische, und asiatische Sicherheits- und Wohlstandssphäre einrichten.

Ich danke Ihnen.