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Neue Solidarität
Nr. 33, 12. August 2015

Weil Hillary in den Umfragen zurückfällt, wird nun Joe Biden ins Spiel gebracht

Anfang August wurde plötzlich Vizepräsident Joe Bidens Name als vom Parteivorstand der Demokratischen Partei (Democratic National Committee, DNC) abgesegneter „alternativer“ Kandidat in den Massenmedien kolportiert, für den Fall, daß Hillary Clintons Wahlkampf weiterhin schwächelt. Die New York Times startete eine sorgfältig inszenierte politische Werbekampagne, begleitet von einer bizarren Kolumne Maureen Dowds, in der sie, ohne dafür irgendwelche Quellen zu nennen, behauptet, Beau Biden, der Sohn des Vizepräsidenten, habe auf seinem Sterbebett seinen Vater gebeten, sich um die Präsidentschaft zu bewerben. Beau Biden, der Justizminister von Delaware gewesen war, starb vor einigen Monaten an einem Krebsleiden.

Nach Angaben mehrerer Insider der Demokratischen Partei wurde Bidens Name ins Spiel gebracht, weil Hillary Clinton in den jüngsten Umfragen immer weiter zurückgefallen ist – 57% der befragten Wähler erklärten, daß sie ihr nicht trauen. Einem Bericht zufolge fürchten die Wall Street und das Weiße Haus, daß bei einem Ausfall Hillarys der frühere Gouverneur von Maryland Martin O’Malley - ein entschiedener Unterstützer des Glass-Steagall-Trennbankensystems, den die Wall Street (deshalb) zu ihrem „öffentlichen Feind Nr. 1“ erklärt hat – die Führung im Rennen um die Präsidentschaft übernehmen würde.

Diesen Insidern zufolge beharren Präsident Obamas Beraterin Valerie Jarrett und Michelle Obama darauf, daß „die Clintons“ um jeden Preis daran gehindert werden müßten, ins Weiße Haus zurückzukehren. Die New York Post schrieb vor kurzem, Jarrett habe jüngst an die New York Times die Meldung „durchsickern“ lassen, daß das Justizministerium und das FBI Strafermittlungen gegen Hillary Clinton eingeleitet hätten, weil sie in E-Mails Geheiminformationen weitergegeben habe. Der Bericht erwies sich als stark übertrieben, aber er löste eine Welle negativer Berichterstattung über Frau Clinton aus.

Ein weiterer Insider aus dem Umfeld des DNC berichtete, die Biden-Operation sei schon seit Monaten vorbereitet worden und an dem Punkt aktiviert worden, als fraglich wurde, ob Hillary Clinton angesichts der Skandale um ihre E-Mails, um Bengasi und eine Reihe weiterer Dinge tatsächlich die Präsidentschaftsnominierung gewinnen kann. Biden werde als ein akzeptabler Kandidat betrachtet, bei dem man sicher sein könne, daß er sich an die Agenda des DNC halten werde.

Tatsächlich ist die Idee, Biden als Rückfall-Option ins Spiel zu bringen, ebenso absurd wie Maureen Dowds rührselige Kolumne über die Vorgeschichte dieser Option. Denn Hillary Clintons größte Schwäche als Kandidatin war schon immer ihre Kapitulation gegenüber Präsident Obama - von dem Moment an, als sie sich bereiterklärte, Außenministerin zu werden, anstatt ihre Position im Senat als mächtiges Gegengewicht zu Obama zu behalten. Biden leidet sogar noch mehr als Clinton unter dem Ruf, ein Jasager Obamas zu sein. Tatsächlich hat Obamas Team niemals auf Bidens Ratschläge gehört, und er wird möglicherweise als der schwächste und einflußloseste Vizepräsident der letzten Jahrzehnte in die Geschichte eingehen.

JS