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Neue Solidarität
Nr. 45, 4. November 2015

Noch ein Krankenhaus der Ärzte ohne Grenzen bombardiert

Am Abend des 26. Oktober bombardierte Saudi-Arabien ein Krankenhaus im Osten des Jemen. Die zerstörte Einrichtung wurde ebenso wie das jüngst von US-Truppen angegriffene Krankenhaus im afghanischen Kundus von der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ (Médecins Sans Frontieres, MSF) betrieben, die den neuerlichen Angriff verurteilte. Er war der jüngste einer ganzen Reihe von Aktionen der Saudis gegen zivile Ziele - weitere Gesundheitszentren und soziale Einrichtungen - in ihrem inzwischen siebenmonatigen Krieg im Jemen.

Der Landesdirektor der MSF im Jemen, Hassan Boucemine, erklärte gegenüber Reuters: „Unser Krankenhaus in der Provinz Saada wurde mehrfach getroffen. Zum Glück war der Operationssaal leer, als er getroffen wurde, und die Mitarbeiter mit Menschen in der Notaufnahme beschäftigt. Sie hatten gerade noch Zeit, wegzulaufen, als eine weitere Rakete die Geburtenabteilung traf. Es kann ein Fehler gewesen sein, aber Tatsache ist, daß es ein Kriegsverbrechen war. Es gibt keinen Grund, ein Krankenhaus anzugreifen. Wir haben [der Koalition] vor etwa zwei Wochen unsere GPS-Koordinaten mitgeteilt.“

Lyndon LaRouche kommentierte den Angriff: „Das ist ein weiterer Beleg dafür, daß der Angriff von Kundus Absicht war, und daß er von Obama kam. Das war kein Fehler.“ Inzwischen sind nämlich noch weitere Hinweise darauf bekannt geworden, daß das MSF-Krankenhaus in Kundus vorsätzlich bombardiert wurde.

Associated Press berichtete unter Berufung auf zwei Personen, die den Tagesbericht eines hochrangigen Offiziers der 3. Sondereinsatzgruppe der „Green Berets“ (Sondereinsatzkräfte der US-Armee) vom 2. Oktober gesehen hatten, über das Geschehen vor dem Bombardement. Demnach habe der Offizier geschrieben: „MSF meldet, daß sie Personal im Traumazentrum haben“, aber dort seien auch feindliche Kombattanten. AP weiter: „Die Koordinaten des Krankenhauses seien an ,alle befreundeten Kräfte’ geschickt worden, berichtete der Offizier, und zu den US-Zielen für den kommenden Tag gehöre, ,das Traumazentrum von feindlichen Kräften zu säubern’, während die Green Berets den afghanischen Truppen halfen, Kundus von den Taliban zurückzuerobern.“

AP berichtet weiter, daß die Ärzte ohne Grenzen nach Aussage ihres Pressesprechers Tim Shenk einige Tage zuvor von einem Washingtoner Vertreter mit der Frage kontaktiert worden seien, ob sich in dem Krankenhaus „eine große Gruppe von Talibankämpfern befinde... Wir antworteten, das sei nicht der Fall. Wir erklärten auch, daß wir gegenüber beiden Seiten des Konflikts die Notwendigkeit sehr klar gemacht haben, die medizinischen Strukturen zu respektieren.“

AP zieht daraus den offensichtlichen Schluß: „Zusammengenommen werfen diese Enthüllungen die Frage auf, ob die US-Streitkräfte wissentlich ein im Betrieb befindliches Krankenhaus angriffen - was ein Verstoß gegen das internationale Kriegsrecht wäre.“

Sprecher des Pentagon „mauern“ in Bezug auf alle Aspekte dieser Greueltat. Am 26. Oktober erklärte Capt. Jeff Davis, der US-Bericht über zivile Opfer werde sich „verzögern“. Major Roger Cabiness verweigerte die Antwort auf eine Anfrage von AP, ob die US-Streitkräfte bewußt das MSF-Krankenhaus in Kundus angegriffen hätten, und sagte, es sei „noch zu früh, um irgendwelche Schlüsse zu ziehen“, bevor die offiziellen Untersuchungen der USA abgeschlossen seien.

eir