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Neue Solidarität
Nr. 7, 11. Februar 2015

Wie müssen wir denken, um ein neues finsteres Zeitalter zu verhindern?

Von Dennis Small

Dennis Small von LaRouche-Aktionskomitee hielt den folgenden Vortrag mit dem Titel, „Die notwendige Philosophie, um ein neues finsteres Zeitalter zu verhindern“, am 27. Oktober 2014 per Live-Videoschaltung bei der Sinowjew-Lesungs-Konferenz in Moskau.

Ich danke den Organisatoren dieser Konferenz für ihre freundliche Einladung an Herrn Lyndon LaRouche, zu Ihnen zu sprechen, und es ist mir eine Ehre, ihn bei dieser Gelegenheit zu vertreten - besonders, nachdem ich erfahren habe, daß Alexander Sinowjew und Olga Sinowjew Ende der 80er Jahre, als Lyndon LaRouche in den Vereinigten Staaten ein politischer Gefangener des Regimes von Bush senior war - und ich genauso wie er -, eine öffentliche Erklärung zu unserer Unterstützung unterzeichnet haben.

Die Vorträge der heutigen Konferenz haben angesichts der gegenwärtigen, existentiellen Krise, vor der die Menschheit steht, eine besondere Dringlichkeit. Niemals seit der verheerenden Pest des 14. Jahrhunderts, die fast die Hälfte der Bevölkerung Europas dahinraffte, stand die Menschheit so nahe davor, durch eine schlechte Politik, eine sehr schlechte Wirtschaftspolitik und eine sogar noch schlimmere Philosophie und Kultur ihre eigene Vernichtung heraufzubeschwören, weil sie die Lehren ihrer eigenen Geschichte mißachtet. In den Vereinigten Staaten und Europa herrscht heute eine utilitaristische, reduktionistische, aristotelische Weltanschauung, die eher zu Tieren paßt als zu der bewußt schöpferischen menschlichen Gattung.

Genauso wie im Finsteren Zeitalter des 14. Jahrhunderts kann heute nichts geringeres als ein völliger Paradigmenwechsel, hin zu einer neuen, klassischen Renaissance in der Wissenschaft und der Kultur, die Menschheit vor dem Abgrund bewahren.

Während wir hier reden, zerfallen die Strukturen der Zivilisation, besonders im transatlantischen Sektor der Weltwirtschaft. So werden in der Abschlußerklärung der Konferenz zum 30jährigen Bestehen des von Helga Zepp-LaRouche geführten Schiller-Instituts, die vom 18.-19. Oktober 2014 in Frankfurt stattfand, diese existentiellen Gefahren aufgeführt:

Die philosophischen Fragen

Um die zentralen philosophischen Fragen in das richtige Blickfeld zu rücken, möchte ich zunächst zwei Aspekte der gegenwärtigen Ebola-Krise ansprechen, die meistens übersehen werden.

Erstens ist das Wüten der Ebola-Epidemie das Resultat eines bewußten politischen Programms des Britischen Empires und seiner Verbündeten an der Wallstreet für eine massive Entvölkerung der Erde, von heute sieben Milliarden auf weniger als eine Milliarde Menschen. Das haben sie ausdrücklich gesagt, wie etwa der Ehemann der britischen Königin Elisabeth, Prinz Philip, Gründer des radikal malthusianischen World Wildlife Fund (WWF): „In dem Fall, daß ich wiedergeboren sollte, würde ich gerne als tödliches Virus zurückkehren, um etwas zur Lösung der Überbevölkerung beizutragen.“

Das war ein Echo der Haltung des berüchtigten britischen Philosophen Bertrand Russell, der 1952 schrieb: „Der Krieg war in der Hinsicht... bisher enttäuschend, aber vielleicht ist der bakteriologische Krieg wirkungsvoller. Wenn sich in jeder Generation einmal der Schwarze Tod über die Welt ausbreiten könnte, dürften die Überlebenden fröhlich weiterzeugen, ohne die Welt allzu voll werden zu lassen.“

Von Russell, den LaRouche den bösartigsten Menschen des 20. Jahrhunderts genannt hat, ist auch bekannt, daß er einen präventiven Atomkrieg gegen die Sowjetunion forderte und daß er in seinen inkompetenten Principia Mathematica demonstrieren wollte, daß die Physik auf reine Mathematik reduziert werden könne und daß kreatives menschliches Denken nicht wirklich existiere.

Grafiken: LPAC

Abb. 1: LaRouches Tripelkurve, die „Typische Kollapsfunktion“
[rechts]







Abb. 2: Das Wachsen der globalen Finanzblase (in Billiarden Dollar)
[unten]

Prinz Philip und Bertrand Russell geben damit beide die gleiche Einstellung wieder, die Thomas Malthus 1791 so formulierte: Als Mittel gegen Übervölkerung „sollten wir in unseren Städten die Straßen enger machen, mehr Menschen in die Häuser pferchen und uns um die Rückkehr der Pest bemühen“.

Genau das ist heute die Politik des Weltwährungsfonds, der Wall Street und der Londoner City. Die von ihnen erzwungene brutale Austeritätspolitik, mit der versucht wird, das Krebsgeschwür der spekulativen Finanzblase, inzwischen fast zwei Billiarden Dollar, zu retten, ist verantwortlich für die Bedingungen von Hunger, Unterernährung und allgemeinem Verfall der Realwirtschaft, die jene Pandemien ausbrüten, die sich heute von Afrika aus über den Globus ausbreiten.

Betrachten wir LaRouches pädagogische Graphik, die „Tripelkurve“ oder „Typische Kollapsfunktion“, die die heutige Zusammenbruchskrise der Wirtschaft beschreibt (Abbildung 1). Während die finanziellen und monetären Werte hyperbolisch anwachsen, bricht der Produktionsausstoß der realen Wirtschaft ein. An einem bestimmten Punkt stürzt dann in einem Ausbruch von Hyperinflation das ganze System in sich zusammen.

Wie Sie in Abbildung 2 sehen können, ist das Volumen der Finanzaggregate inzwischen tatsächlich auf rund zwei Billiarden Dollar angewachsen. Die derzeitige Politik des transatlantischen Bankensektors macht all das nur noch schlimmer.

Zum zweiten bedeutet die Ebola-Krise, daß wir vor einer Lage stehen, die der große Wladimir Wernadskij sehr gut verstanden hätte: Weil die Menschheit nicht die Entwicklung der Noosphäre durch kreative Entdeckungen und ihre Anwendung weiter vorantreibt, kann die Biosphäre zunehmend von niederen Lebensformen wie dem Ebola-Virus übernommen werden.

Um das rückgängig zu machen, müssen wir die wissenschaftliche und kulturelle Kreativität weltweit wiederbeleben. Das geschieht in der Wirtschaft vor allem durch große Infrastrukturprojekte - wie denen der Neuen Seidenstraße Chinas und LaRouches Weltlandbrücke, einschließlich des Beringstraßentunnels - und die bewußte, massive Erhöhung der Energieflußdichte aller wirtschaftlichen Aktivitäten durch den Sprung auf eine höhere technologische Plattform, insbesondere im Bereich der Energie oder Kraft, vor allem die Kraft der kontrollierten Kernfusion.

Die Kernfusion ist die nächste notwendige Stufe für die Zukunft der Menschheit, und der ideale Brennstoff für die Kernfusion - Helium-3 - ist auf dem Mond reichlich vorhanden. Darin liegt die globalstrategische Bedeutung der Perspektive Chinas und Rußlands für Forschung und Bergbau auf dem Mond und einer entschlossenen Entwicklungspolitik, wie sie sich in den BRICS-Nationen und mit ihnen verbündeten Nationen wie Argentinien und Ägypten zeigt.

Es wird auch notwendig sein, ein neues Weltfinanzsystem zu organisieren, um solche Aktivitäten zu finanzieren. Wir müssen das bankrotte System des IWF ablösen und zu einer Glass-Steagall-Bankentrennung und zu einem Kreditsystem auf der Grundlage der Ideen Alexander Hamiltons zurückkehren, das produktiven Kredit in den für diese Ziele notwendigen Mengen erzeugen kann. Wir müssen die britischen, liberalen Dogmen der Globalisierung und des Freihandels begraben, bevor sie uns begraben.

Die notwendige Änderung

Aber all das ist nur der leichtere Teil. Tatsächlich wurde das finstere Zeitalter des 14. Jahrhunderts nur durch eine Goldene Renaissance des Denkens überwunden, die den Pessimismus der Hedonisten und Flagellanten jener Zeit verdrängte und statt dessen den Optimismus jener wissenschaftlichen Weltsicht verbreitete, die großartige Denker wie Nikolaus von Kues und Johannes Kepler hervorbrachten.

Cusa hat gezeigt, daß der menschlichen Geist nicht von einfachen Sinneswahrnehmungen bestimmt wird, sondern daß er Konzepte bilden kann, die der tatsächlichen Kausalität des physikalischen Universums, dessen Teil der Mensch ist, entsprechen - eine Kausalität, die nicht-linear (oder nicht-mathematisch) und anti-entropisch ist, wie der menschliche Geist selbst. Diese bewußte Kreativität unterscheidet den Menschen von allen niederen Formen des tierischen Lebens und versetzt ihn in die Lage, auf seine eigene Zukunft einzuwirken und sie zu gestalten. Wie Cusa schrieb: „Der Geist ist eine lebende Substanz... Seine Funktion in diesem Körper ist es, ihm Leben zu geben, und deshalb nennt man ihn Seele. Der Geist ist eine wesentliche Form der Kraft.“

Der Mensch ist die einzige Gattung, die immer wieder neue, universelle Naturprinzipien entdeckt und durch diese neuen Ideen die Produktivkraft ihrer Arbeit immer weiter steigert. Für andere, tierische Gattungen existiert eine feste Obergrenze ihrer potentiellen Populationsdichte pro Quadratkilometer, aber für den Menschen gibt es solche „Grenzen des Wachstums“ nicht - den mathematischen Lügen des Club of Rome zum Trotz.

Deshalb ist die entscheidende Wissenschaft, die wir heute wieder meistern müssen, wenn wir ein neues finsteres Zeitalter und ein mögliches Aussterben der Menschheit verhindern wollen, die Wissenschaft des menschlichen Geistes - die Wissenschaft der menschlichen Kreativität als solcher.