|
|
In ihrem Treffen am 4. Februar in Beijing unterzeichneten die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner und Chinas Präsident Xi Jinping eine beeindruckende Serie von Abkommen, die Anlaß zu großem Optimismus für die künftige Zusammenarbeit sind. Fernandez sprach von einem „qualitativen Sprung“ der sog. Umfassenden Strategischen Allianz, die beide Länder im vergangenen Juli gegründet hatten, als Xi im Anschluß an den brasilianischen BRICS-Gipfel nach Argentinien reiste.
Fernandez besuchte China vom 3.-5. Februar mit einer hochkarätigen Delegation aus fünf Ministern (Äußeres, Verteidigung, Finanzen, Planung, Landwirtschaft) und mehr als hundert Wirtschaftsvertretern. Das gemeinsame Kommuniqué zeigt, daß Argentinien sein Bündnis mit den BRICS konsolidiert; dort wird betont, daß beide Staaten entschlossen sind, „weiterhin für die Reform der internationalen Organisationen einzutreten, damit diese die Interessen der Entwicklungsländer widerspiegeln - im Rahmen des breiten Spektrums unserer konvergierenden Interessen und unserer gemeinsamen Ansicht, daß eine gerechtere, fairere und inklusivere Weltordnung notwendig ist“.
Am 4. und 5. Februar wurden insgesamt 22 Abkommen unterzeichnet, und die Bereiche der Kooperation sind sehr vielfältig: Kultur, Kernkraft, Luft- und Raumfahrt, Verkehr, Kommunikation, Verteidigung, Bildung, Landwirtschaft u.a. Die Imperialisten werden besonders darüber verärgert sein, daß dabei viel Wert auf Forschung und Technik gelegt wird. China hilft Argentinien beim Bau und der Finanzierung seiner nächsten beiden Kernreaktoren, Atucha III und IV, und auch in der Raumfahrt sind gemeinsame Vorhaben geplant.
Fernandez’ Reise ist auch eine wichtige Flanke gegen den laufenden Destabilisierungsversuch gegen die Präsidentin, bei dem die London-Wallstreet-Fraktion eine falsche Anklage gegen sie fabriziert hat. Es wird der Anschein erweckt, Fernandez sei in den ungeklärten Tod des Staatsanwalts Alberto Nisman verwickelt, der ihr vorgeworfen hatte, die Rolle des Iran beim Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum AMIA in Buenos Aires 1994 zu vertuschen . (Lesen Sie dazu bitte auch unseren nebenstehenden Bericht.)
Cristina Fernandez selbst formulierte sehr treffend in ihrer Rede vor der Argentinisch-Chinesischen Handelskammer: „Alle Nationen der Welt müssen sich an eine multipolare Welt gewöhnen, an das Auftreten neuer Akteure - neuer Akteure, die die Weltbühne verändern, wo wir auch uns als Protagonisten dieser neuen Zivilisationsphase sehen, die uns allen großes Verständnis abfordert.“
crr