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Es gibt keine Anzeichen dafür, daß sich an der saudischen und jordanischen Unterstützung für die Dschihadisten, die u.a. an Destabilisierung in Syrien und Irak beteiligt sind, etwas ändern wird, auch wenn nach dem Herrscherwechsel in Saudi-Arabien und dem Schock in Jordanien über den brutalen Mord der ISIS-Terroristen an dem jordanischen Piloten Muath Al-Kasasbeh darüber spekuliert wird.
Der Grund dafür ist einfach: Die Strategie, islamistische Terroristen zu benutzen, um unerwünschte Regierungen zu stürzen, ist eine fixe anglo-amerikanische Politik. Entschieden wird in London und Washington, Ausführende sind die saudischen und jordanischen Monarchien, die im letzten Jahrhundert vom Britischen Empire eingesetzt wurden.
Die schnellen personellen Veränderungen in Riad unter dem neuen König, Salman ibn Abdul-Asis, nach dem Tod seines Halbbruders König Abdullah Ende Januar sind nicht mehr als ein Stühlerücken im Kabinett. Prinz Bandar wurde als Chef des Nationalen Sicherheitsrats abgelöst, weil er zunehmend als Mann hinter dem 11. September enthüllt wurde. Aber König Salman ist selbst in die Finanzierung und Steuerung derselben Terrorgruppen verwickelt. Die Politik ist institutionell, nicht individuell. Das heutige Saudi-Arabien ruht auf vier Säulen: 1. Treue zum Britischen Empire, 2. Schutz durch die USA, 3. ein Bündnis des Hauses Saud, der wahabitischen Geistlichkeit und einiger mächtiger Stämme, 4. enorme Erdölvorkommen. Nichts davon hat sich geändert.
Die großen Ankündigungen von Racheaktionen Jordaniens gegen ISIS sollen nur die nach dem Mord an Al-Kasasbeh aufgewühlte jordanische Öffentlichkeit beruhigen. Jordanien ist seit 2011 eine logistische Basis für die Rekrutierung der Dschihadisten, Ausbildung und Einschleusung von Material und Kämpfern nach Syrien für den von den USA, Großbritannien und der EU geforderten und unterstützten Regimewechselversuch. Diese Aktivitäten wurden über die saudische Botschaft in Amman von Prinz Salman bin Sultan, dem jüngeren Bruder Bandars und Vizechef des Nationalen Sicherheitsrats, koordiniert.
Die jordanische Regierung hat sogar gerade den geistigen Führer des jordanischen Zweigs von Al-Kaida, Abu Mohammad Al-Makdisi, der für Rekrutierung und Leitung der Al-Kaida-Führung in Irak und Syrien zuständig war, aus dem Gefängnis entlassen. Die absurde Rechtfertigung war, daß Al-Kaida als „Gegengift“ gegen ISIS benutzt werden soll, weil Al-Makdisi und Al-Kaidas Terrorgruppe Jabhatul-Nusra in Syrien seit zwei Jahren einen theologischen und realen Krieg gegen ISIS führen.
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