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Neue Solidarität
Nr. 9, 25. Februar 2015

Amerika braucht einen Kurswechsel:
Zurück zur Tradition Lincolns und Roosevelts

Zu einer Konferenz des Schiller-Instituts im New Yorker Stadtteil Manhattan kamen besonders viele junge und neue Gäste.

150 Personen besuchten die jüngste Konferenz des Schiller-Instituts in Manhattan am 14. Februar. Darunter waren 28 junge Gäste und etwa 50, die zum erstenmal an einer Veranstaltung der LaRouche-Bewegung teilnahmen, was die erfolgreiche Arbeit der New Yorker Aktivisten in den Wochen davor zeigt.

Der Moderator Dennis Speed beschrieb bei der Vorstellung der Hauptrednerin Helga Zepp-LaRouche den 40jährigen Kampf von Lyndon und Helga LaRouche, der heute die BRICS und das Potential zur Überwindung der Kriegsgefahr ermöglichte.

Helga Zepp-LaRouche begann ihre Rede in Anspielung an John F. Kennedys „Ich bin ein Berliner“ mit den Worten „Ich bin eine New Yorkerin“. Nach diesem heiteren Beginn schilderte sie jedoch gleich eindringlich die ernste Weltlage. Die menschliche Zivilisation stehe weiterhin am Rande einer Katastrophe, sowohl wegen der Gefahr eines thermonuklearen Weltkriegs als auch wegen des drohenden Zusammenbruchs des Weltfinanzsystems.

Ihr strategischer Überblick hatte drei Teile. Zunächst beschrieb sie detailliert das von der „Normandie-Gruppe“ (Deutschland, Frankreich, Rußland, Ukraine) ausgehandelte Minsker Abkommen, das in dieser Nacht in Kraft trat. Diese Diplomatie sei zwar ein Beleg für eine bessere Zusammenarbeit, bleibe aber sehr anfällig. Ihre Einschätzung beruhe nicht auf Hörensagen - für Amerikaner ist die Ukraine weit weg -, sondern sie habe sich gerade zwei Wochen lang in Europa intensiv mit der Lage beschäftigt. Merkel und Hollande seien deshalb plötzlich aktiv geworden, weil sie erkannten, daß eine amerikanische Bewaffnung der ukrainischen Armee eine militärische Auseinandersetzung mit Rußland auslösen würde, die in einem Atomkrieg enden kann.

Sie zitierte verschiedene Warnungen vor einer solchen Entwicklung, u.a. einen aktuellen Artikel aus dem Spiegel. Die Wurzel der Kriegsgefahr liege vor allem in zwei großen Lügen in Verbindung mit dem Putsch in Kiew: 1. das Leugnen des Nazi-Elements der Kiewer Verbündeten der Regierung Obama und 2. die gigantische Kampagne zur Verteufelung Präsident Putins.

Zepp-LaRouche erläuterte die historischen Hintergründe, wie die enorme Opferbereitschaft der Russen im Zweiten Weltkrieg und die gebrochenen Versprechen des Westens an Gorbatschow 1989-90. Sie beschrieb Putins Verhalten in der Periode nach dem 11. September 2001 bis zu seiner großen Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007, als er sich um eine verstärkte Zusammenarbeit Rußlands mit Europa und den USA bemühte. Sie machte sich über die im Westen oft wiederholte Behauptung lustig, Putin sei ein böser Diktator. In Rußland sehe man diese Kampagne mit Verachtung, dort gebe es sogar schon eine erfolgreiche Ladenkette mit dem Namen „Putin-Versteher“.

Im dritten Teil ihres strategischen Überblicks befaßte sie sich mit Griechenland und der kriminellen Schuldenpolitik der westlichen Banken. Papst Johannes Paul II. habe diese westlichen Finanzmethoden treffend als „Strukturen der Sünde“ verurteilt.

Zepp-LaRouche nahm kein Blatt vor den Mund, was neokonservative Kanäle wie das „Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert“ (PNAC) betrifft, die skrupellos Nazis benutzten, solange es nur „unsere Nazis“ sind, und die Menschenverachtung Kiews oder der Banken ohne irgendwelche moralische Bedenken hinnähmen.

Zum Schluß beschrieb sie, was notwendig ist, um dieses Übel zu besiegen. Dazu müsse man einen neuen Maßstab für die Menschheit setzen, wofür das Humboldtsche Bildungssystem beispielhaft sei. Sie stellte dar, was die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Entwicklung der Menschheit sind und wie Friedrich Schiller die Qualität des „Erhabenen“ darstellte. Nur der moralisch gebildete Mensch könne wirklich frei sein. Das Gefühl des Schönen und Erhabenen erhebe den Menschen über die Macht der Natur, weil die sinnlichen Instinkte die Vernunft nicht mehr beherrschen können. Nur wenn der Menschen für das Schöne und Erhabene gleichermaßen empfänglich sei, sei er Bürger der Natur, ohne ihr Sklave zu sein.

Im Anschluß wurde ein Videofilm vorgespielt, der anhand einer historischen Montage mit Bildern von General Douglas MacArthur, John F. Kennedy, de Gaulle, Lyndon LaRouche und Präsident Reagan die historische Entscheidung (und das 70 Jahre überspannende Werk LaRouches) deutlich machte: entweder thermonuklearer Krieg oder thermonukleare Fusion und SDI, d.h. Entwicklung als Grundlage für Frieden.

Ben Deniston sprach danach über die Strategische Verteidigung der Erde (SDE) als Fortsetzung der Bemühungen, die thermonukleare Konfrontation zu überwinden und statt dessen für die gemeinsamen Ziele der Menschheit zusammenzuarbeiten. Das Kernfusionszeitalter sei ein natürlicher Teil der schöpferischen Entwicklung der Menschheit, und die Menschheit müsse die Politik imperialer Konflikte hinter sich lassen.

Aus Griechenland wurde eine Videobotschaft des bekannten Euro-Kritikers Professor Theodore Katsanevas vorgeführt, die Sie in dieser Ausgabe im Wortlaut nachlesen können.

Als letzter Redner befaßte sich Phil Rubinstein mit Alexander Hamiltons Wirtschaftskonzept, in dem die Arbeitsproduktivität, d.h. die Kreativität der Gesellschaft im Mittelpunkt steht. LaRouche verkörpere heute dieses Konzept, und nur damit könnten die Vereinigten Staaten die heutige Krise lösen. Rubinstein erinnerte an positive Beispiele aus der amerikanischen Geschichte, wie die Präsidenten Lincoln und Franklin Roosevelt. Hamilton und Lincoln verkörperten das Erhabene, weil ihre Identität in ihrem Beitrag zur ganzen Menschheit lag. Daran müßten die Vereinigten Staaten heute anknüpfen.

eir