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Neue Solidarität
Nr. 17, 27. April 2016

Aus Wissenschaft und Technik

Rußlands Wostotschnij-Kosmodrom ist einsatzbereit

Rußlands stellv. Premierminister Dmitrij Rogosin hat am 19. April bekanntgegeben, daß der neue russische Weltraumbahnhof, das Wostotschnij-Kosmodrom im Fernen Osten, jetzt für Raketenstarts bereit ist. Dies ist ein wichtiger Meilenstein, nachdem das Großprojekt sich durch technische und andere Probleme jahrelang verzögert und verteuert hatte. Bislang wurden die russischen Raketen immer noch auf dem ehemals sowjetischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet, dieser soll nach und nach durch Wostotschnij ersetzt werden.

Der erste Start ist für den 27. April vorgesehen: Eine Sojus-2.1-Rakete wird den von der Staatlichen Weltraumuniversität Samara entwickelten Satelliten Aist-2D in seine Umlaufbahn tragen. Der Satellit soll mit einem Sonnenwindsensor und einem Gammastrahlenzähler das Umfeld der Erde im Weltraum beobachten. Außerdem wird das normale Entweichen vorhandener Gase aus dem Satelliten beobachtet, was voraussichtlich zwei bis drei Wochen dauern wird. Nach etwa drei bis vier Monaten in der Umlaufbahn „können die Instrumente anfangen, die Wirkung der solaren Aktivität und Strahlung zu messen“, zitiert Sputnik Igor Pijakow vom Institut für Weltraumtechnik.

Die Ingenieure wollen auch untersuchen, wie das Umfeld im Weltraum auf die in kleinen Raumfahrzeugen verwendeten Werkstoffe wirkt, um die Kosten für die Entwicklung und Erprobung neuer Werkstoffe zu senken. Die Daten aus den Experimenten will man für einen neuen Simulator auf der Erde nutzen, der für Materialtests das Umfeld im Weltraum nachahmt.

Die Sojus-2.1-Rakete wird auch den Satelliten Lomonossow ins All bringen, der mit optischen Kameras und speziellen Detektoren Gammastrahlen-Ausbrüche studieren wird. Der Satellit wurde von der Moskauer Staatsuniversität M.W. Lomonossow gebaut, mit dem Ziel, hochenergetische kosmische Strahlung zu untersuchen.

* * *

Briten regen sich über afrikanische Raumfahrt auf

Die Sonntagsausgabe der Londoner Boulevardzeitung Daily Mail vom 16./17. April beschwert sich über „afrikanische Nationen, die Milliarden Pfund an britischer Hilfe erhalten, um Armut und Hunger zu bekämpfen“, aber „gewaltige Summen“ ausgeben, um Raketen in den Weltraum zu starten und astronomische Forschungen zu betreiben. Die Überschrift lautet: „Verrückt! Auf welchem Planeten leben die?“

In dem Artikel der Mail on Sunday werden verschiedene Raumfahrtaktivitäten in Afrika „aufgedeckt“, als handele es sich um Skandale oder Verbrechen:

Diese Tatsachen „unterstreichen das Tempo der Veränderungen in Afrika“, heißt es in der Mail - ähnlich sei es früher mit Indien gegangen, das noch britische Entwicklungshilfe erhielt, als es ein großes Weltraumprogramm entwickelte, das auch eine Mission zum Mars vorsah. Eine Sprecherin der Londoner Regierung versicherte jedoch, es seien keine britischen Hilfsgelder ausgegeben worden, um Entwicklungsländern dabei zu helfen, „Menschen in den Weltraum zu bringen“.

Im Kontrast zu dieser fortschrittsfeindlichen Haltung berichtete Channels Television am 18. April, die chinesische Regierung werde 700 Stipendien vergeben und Fachwissen zur Verfügung stellen, um 1000 nigerianische Raumfahrtingenieure auszubilden. Minister Onu erklärte vor Journalisten, China habe angeboten, auf eigene Kosten eine Bodenstation in Nigeria aufzubauen. Diese Station „wird nigerianische Wissenschaftler in die Lage versetzen, Daten von allen chinesischen Satelliten zu sammeln.“ Und die nigerianische Regierung stelle Mittel für eine Montage- und Testanlage bereit, um bald schon eigene Satelliten bauen zu können.