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Neue Solidarität
Nr. 20, 19. Mai 2016

Lesung der Landbrückenstudie wird zum nationalen Ereignis in Jemen

Die Serie öffentlicher Lesungen des EIR-Berichtes über die Weltlandbrücke stößt auf große Aufmerksamkeit in den Institutionen und Medien des Landes.

Die Serie öffentlicher Lesungen der arabischen Übersetzung des EIR-Sonderberichts „The New Silk Road Becomes the World Land-Bridge“ („Die Neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke“) hat sich zu einem nationalen Ereignis entwickelt, an dem Minister,  Dichter, Intellektuelle, Vertreter von Universitäten, Unternehmen sowie Bürgergruppen und der meisten bekannten nationalen und internationalen Medien, die in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa präsent sind, teilnehmen. Und während die Invasion des Landes und das anglo-amerikanisch-saudische Bombardement der Hauptstadt unvermindert weitergehen, planen hier Bürger die Zukunft ihres Landes. Die Veranstaltungen werden vom Beratenden Büro für die Koordinierung mit den BRICS organisiert, das von Fuad Al-Ghaffari geleitet wird. In der vergangenen Woche wurden 1000 Exemplare der arabischen Ausgabe der Studie gedruckt, um sie in den Institutionen des Landes und unter den Bürgern zu verbreiten.

Am 10. Mai fand die 8. Lesung statt, die sich mit dem dritten Teil des Berichtes, „China: Seidenstraße für Entwicklung und Frieden“ befaßte. Unter den Teilnehmern und Rednern befand sich auch der amtsführende Kommunikationsminister Muslih Muhsin Al-Azir. Weitere Teilnehmer waren der Vorsitzende des Jemenitischen Zentrums für Strategische Studien und Forschungen, Dr. Abdul-Aziz Al-Muqalih, einer der bekanntesten Dichter und Romanautoren des Landes, und Al-Gharbi Amran, ebenfalls ein bekannter Dichter. Den prominenten Gästen wurden Exemplare der Studie als Geschenk überreicht.

Hussein Askary, Koautor der EIR-Studie und Übersetzer der arabischen Ausgabe, sprach aus Schweden per Videoschaltung zu dem Treffen und erläuterte Chinas Rolle in der Neuen Seidenstraße, die, wie die „Seidenstraßen-Lady“ und Vorsitzende des Schiller-Instituts Helga Zepp-LaRouche (die die EIR-Studie veranlaßt hatte) immer wieder betont, das größte Friedens- und Entwicklungsprojekt der Geschichte sei. Askary berichtet über die historische Rolle des Schiller-Instituts und die chinesischen Bemühungen bei der Entwicklung und der Verwirklichung des Projektes seit den frühen 1990er Jahren, und er erklärte die drei Hauptsäulen der auf Konfuzius beruhenden chinesischen Philosophie, auf die sich das Projekt gründe: Liebe, Harmonie und gegenseitiger Vorteil. Diese Haltung stehe im krassen Gegensatz zur gegenwärtig absolut destruktiven  anglo-amerikanischen Außenpolitik.

Minister Al-Azir ging in seinen Ausführungen auf die historischen Verbindungen zwischen Jemen und China ein, die bis in die vorislamische Zeit zurückreichen, und hob Chinas Unterstützung für das jemenitische Volk und für alle Aspekte seiner Entwicklung seit der republikanischen Revolution am 26. September 1962 hervor. Heute spüre jeder jemenitische Bürger in jeder Stadt des Landes die Wirkung der Beiträge Chinas - insbesondere durch den Bau der Fernstraße Sanaa-Hudaida. Es sei sehr wichtig, die guten Beziehungen zur Volksrepublik China weiter auszubauen. Deshalb könne er die Arbeit des Beratenden Büros für die Koordinierung mit den BRICS zur Verbesserung der Beziehungen zu China und den übrigen BRICS-Staaten nur rühmen.

Am Tag zuvor hatte das Beratende Büro bei eine gemeinsamen Veranstaltung mit dem Zentrum für Strategische Studien der Universität Sanaa ein Protokoll über Zusammenarbeit bezüglich der Neuen-Seidenstraßen-Studie und damit verbundene Forschungen unterzeichnet.

Die bisherigen Lesungen befaßten sich vor allem mit Lyndon LaRouches Ideen zur physischen Wirtschaft, die im zweiten Abschnitt der 370 Seiten umfassenden Studie, „Metrik des Fortschritts“ dargelegt sind. Nach der Verlesung des Abschnitts über die Kernkraft erklärte der stellv. Minister für Elektrizität und Energie, Dr. Hareth Al-Amri, die jemenitische Regierung sollte ihr Kernkraftprogramm wieder aufnehmen, das in den 1990er Jahren eingestellt worden war.

In den jemenitischen Medien wird laufend über diese Lesungen berichtet, und dies hat im ganzen Land Interesse für die Neue Seidenstraße und für die Verbindung des Jemen zum Wirtschaftsgürtel der Seidenstraße und zur Maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts („Ein Gürtel, eine Straße“) geweckt, weil man die Bedeutung dieser Ideen - nicht zuletzt für den Wiederaufbau des Landes nach dem derzeitigen verheerenden Krieg - begriffen hat. In diesem Krieg werden mit britischen und amerikanischen Waffen ausgerüstete saudische Flugzeuge vor allem dazu eingesetzt, die Grundinfrastruktur und die wenige Industrie des Landes zu zerstören, um das Volk vor der Macht des anglo-saudischen Empires auf die Knie zu zwingen. Das hat man aber bisher nicht geschafft.

Die Veranstaltungen werden so zu einer Quelle der Hoffnung für das jemenitische Volk, das einen hohen Preis für diesen satanischen, geopolitisch motivierten Krieg bezahlt. Derzeit laufen in Kuwait unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen Verhandlungen zwischen den in Sanaa ansässigen nationalen Kräften und der von Saudi-Arabien unterstützten Exilregierung. Die Bemühungen von Rußland und China, den Krieg in Syrien zu beenden und das Land wiederaufzubauen, wirken sich auch auf die Gespräche in Kuwait aus: Die verschiedenen Parteien stehen von allen Seiten unter Druck, den Krieg zu beenden und den politischen Prozeß wieder in Gang zu setzen, der schon vor einem Jahr auf gutem Wege war, bis die Saudis ihn im Frühjahr 2015 sabotierten.

Was immer das Ergebnis dieser Verhandlungen sein und welche Regierung letztendlich zustande kommen wird - man wird die Ideen, die in der EIR-Studie dargelegt sind, berücksichtigen müssen. Die Visionen für die Zukunft des Landes, die die Jemeniten in der Auseinandersetzung mit diesen Ideen entwickeln, müssen die Grundlage für den Wiederaufbau des Landes bilden, um den jetzigen und den zukünftigen Generationen Frieden und Entwicklung zu bringen. Auch China und Rußland müssen zu diesen Visionen mit ihrer Unterstützung und ihren Mitteln beitragen, weil das Schicksal des Jemen großen Einfluß darauf haben wird, welchen Weg das Friedensprojekt der Neuen Seidenstraße gehen wird.

hus