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Neue Solidarität
Nr. 23, 9. Juni 2016

Ein großer Tag für die Schweiz und Europa:
Längster Eisenbahntunnel der Welt eröffnet

Am 1. Juni war der große Tag gekommen: Der Gotthard-Basistunnel, der längste Eisenbahntunnel der Welt, wurde feierlich eingeweiht. Um 12:15 starteten zwei Züge mit jeweils 500 Passagieren an Bord von beiden Seiten zur Fahrt durch den Tunnel, den sie um 12:50 wieder verließen. Es folgten zwei Sonderzüge für die Regierungsvertreter der Schweiz, Italiens, Deutschlands und Frankreichs, die anschließend in Pollegio am südlichen Portal des Tunnels Reden hielten.

Der 57,1 km lange, zweiröhrige Tunnel, der ein Teil des Transeuropäischen Korridors von Rotterdam nach Genua ist, wird seinen regulären Betrieb im Dezember aufnehmen. Er löst den alten Gotthard-Tunnel ab, der zwischen 1872 und 1881 gebaut wurden und derzeit noch genutzt wird, für den die bis zu 1300 t schweren Güterzüge jedoch mit zwei Lokomotiven bespannt werden müssen. Der neue Tunnel hingegen, der 600 m tiefer liegt und für Hochgeschwindigkeitszüge gebaut ist, kann auch von den üblichen Güterzügen mit bis zu 3600 t passiert werden. Geplant ist, daß bis zu 260 Fracht- und 65 Personenzüge täglich mit Geschwindigkeiten von 100 bzw. 200 km/h den Tunnel durchfahren.

Ein technisches Problem, das gelöst werden mußte, ist die Entlüftung, um die Temperaturen im Tunnel, die unter der Felsdecke von bis zu 2300 Metern auf 45°C ansteigen können, zu senken.

Wenn die gesamte Verbindung fertiggestellt ist, wird der Tunnel nicht nur die Fahrtzeit auf dem Korridor Rotterdam-Genua verkürzen, sondern auch die beiden Seidenstraßen-Korridore nördlich und südlich der Alpen miteinander verbinden.

Hollande, Merkel und Renzi rühmten zwar die Bedeutung des Tunnels „für die Einheit Europas“, aber der Gotthard-Basistunnel wurde von der Schweiz ganz allein finanziert. Der dafür geschaffene Fonds wird aus drei Steuern finanziert: 60% kommen aus einer Steuer auf Schwerlastwagen, 10% aus einer Steuer auf Mineralöl, und 30% aus der Mehrwertsteuer. Aus dem so geschaffenen Fonds werden auch die übrigen Elemente der Neuen Eisenbahn-Alpen-Transversale (NEAT) finanziert. Etwa 80% der schweizerischen Bevölkerung war für den Bau des Tunnels - man vergleiche dies mit dem Tunnel am Mont Cenis an der Strecke Turin-Lyon, wo die Arbeiter unter Polizeischutz arbeiten müssen, oder entsprechenden Projekten in Deutschland, wo schon Massenmedien die Frage „Können wir Gotthard?“ stellen und verneinen.

ccc