Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 28, 14. Juli 2016

Griechenlands Premier Tsipras besuchte fünf Tage lang China

Der griechische Premierminister Alexis Tsipras begann am 4. Juli den offiziellen Teil seines fünftägigen Besuchs in China, an der Spitze einer großen Delegation von Ministern und Unternehmern. Anläßlich seines Besuchs sagte er in einem Interview mit Xinhua: „Griechenland dient als Tor zu Europa - zu Land wie zur See.“ Griechenland strebe auf verschiedenen Gebieten eine praktische Zusammenarbeit mit China an und baue auf die Impulswirkung des „Drachenkopf-Projektes“ im Hafen von Piräus. Seine Reise ziele darauf ab, nun auch „den Körper des Drachen aufzubauen“.

Bei allen seinen Treffen lobte Tsipras die Beteiligung der chinesischen Großreederei COSCO am Hafen Piräus als eine Vereinbarung, die beiden Seiten großen Nutzen bringe und den Weg für die strategische Partnerschaft zwischen Griechenland und China bereite. Auch könne China Interesse am Hafen von Thessaloniki als einen wichtigen Zugang zum Balkan haben.

Tsipras hatte ein als sehr herzlich beschriebenes Treffen mit dem chinesischen Premierminister Li Keqiang, dem er sechs Investitionsvorschläge unterbreitete. Dies umfaßte nach dem Bericht der Athens Macedonia News Agency: eine mögliche chinesische Beteiligung an Ausschreibungen für das Frachtzentrum Thriasia und den Kasteli-Flughafen auf Kreta, eine Beteiligung am Bau von Werften in Griechenland, Investitionen in den griechischen Bankensektor, der durch eine zweite Runde der Rekapitalisierung frisch gestärkt ist, die Ausweitung der griechischen Agrar- und Nahrungsmittelexporte nach China, die Schaffung eines griechischen Forschungs- und Entwicklungszentrums, Investitionen in die Touristik-Infrastruktur und die Einrichtung von Direktflügen zwischen Athen und Beijing, sowie die bilaterale Kooperation im Kultur- und Bildungssektor.

Beide Länder unterzeichneten insgesamt neun Abkommen über die bilaterale Zusammenarbeit im Tourismus, in Wissenschaft und Technologie, Investitionen und Kulturprogrammen.

In einer Rede bei einem Unternehmerforum in Beijing betonte Tsipras, Griechenland und China seien durch ihre lange Geschichte verbunden, „da beide in ihren geographischen und historischen Grenzen einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Erbe der Welt geleistet haben... Die Wege der beiden Länder verliefen manchmal parallel, manchmal kreuzten sie sich ganz entscheidend, wobei jedes der Entwicklung des philosophischen Denkens weiterhalf, auch durch ihre Handelsbeziehungen und den kulturellen Austausch, etwa über die legendäre Seidenstraße, die seit 127 n. Chr. durch Griechenland nach Europa führte. China kann sich bei seiner Seidenstraße (ein Gürtel, eine Straße), die uns einander näherbringt, auf Griechenland, ,die Seele des Mittelmeers’, verlassen.“

Am 5. Juli traf Tsipras in der Großen Halle des Volkes mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammen. Tsipras erklärte gegenüber Xi, in den komplexen und schwierigen Zeiten der globalen Wirtschaft und der Krise des Westens biete Chinas Vision von Gürtel und Straße zur Verbindung Asiens mit Europa eine neue Aussicht auf globalen Frieden und Wachstum. Xi betonte in seiner Antwort, daß die beiden Länder ihre Beziehungen zueinander nach dem Piräus-Geschäft auf eine neue Ebene anheben werden. Er bewundere Tsipras Entschlossenheit, die griechisch-chinesischen Beziehungen zu fördern.

Tsipras besuchte außerdem den Technologiepark von Huawei, dem größten Hersteller von Telekommunikationsgeräten in China, und er traf sich mit den Vorständen der Reederei COSCO und des Onlinehändlers Alibaba, die an der Lieferung griechischer Waren nach China und Asien interessiert sind.

eir