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Ein neuer Bericht der chinesischen Regierung belegt die erstaunlichen Fortschritte bei der Überwindung der Armut.
Die chinesische Regierung veröffentlichte am 17. Oktober 2016 – dem Tag, der seit 2014 jährlich als „Tag für die Ausrottung der Armut“ vorgesehen ist – ein Weißbuch über „Chinas Fortschritte bei Armutsbekämpfung und Menschenrechten“. Xinhua veröffentlichte den vollständigen Text auf Englisch, und er ist sehr lesenswert. Die chinesische Strategie geht vom Prinzip aus, daß die Regierung, „sich darum bemüht, Vorteile und allgemeinen Wohlstand für alle“ zu erreichen und daß ein Land nur dann „verarmten Menschen ihr Recht auf Leben“ sichern kann, wenn es gelingt, die Armut auszurotten.
Die in dem Weißbuch beschriebene Herangehensweise ist die gleiche, die China schon beim G-20-Gipfel im September auf die Tagesordnung gesetzt hatte: „Wirtschaftliche Entwicklung ist die grundsätzliche Lösung, um Armut auszumerzen.“ Das Weißbuch dokumentiert, wie mit dieser Strategie Ergebnisse erzielt wurden, die im weltweiten Kampf gegen die Armut herausragend sind:
„Während der letzten gut 30 Jahre seit Einführung der Reformen ... wurden mehr als 700 Millionen Chinesen von Armut befreit... Der UN-Bericht über die Millenniums-Entwicklungsziele von 2015 zeigt, daß der Anteil der Menschen, die in China in extremer Armut leben, von 61% im Jahr 1990 bis 2002 um die Hälfte auf 30% und bis 2014 weiter auf 4,2% gefallen ist. Die Anzahl der Bürger, die China aus der Armut herausgeholt hat, macht 70 Prozent der weltweiten Anzahl aus.“
In dem Bericht wird allerdings auch gewarnt, das Regierungsziel, bis 2020 alle Chinesen aus der Armut herauszuholen, „wird eine harte Nuß“. In China leben 55,75 Mio. Menschen – „soviel wie ein mittelgroßes Land“ – in extremer Armut, und viele Haushalte halten sich nur mit Mühe über der Armutsgrenze. Deshalb heißt es:
„Bis 2020 ist der Staat herausgefordert, sicher zu stellen, daß die verarmte Landbevölkerung dauerhaft Zugang zu angemessener Ernährung und Kleidung, allgemeiner Schulpflicht und medizinischer Grundversorgung sowie Wohnung hat; in armen ländlichen Gebieten eine höhere Wachstumsrate des pro Kopf verfügbaren Einkommens zu erzielen als im nationalen Durchschnitt; die Anzahl öffentlicher Einrichtungen an den nationalen Durchschnitt anzugleichen; sicherzustellen, daß die unter der Armutsgrenze lebende ländliche Bevölkerung und alle verarmten Gebiete aus der Armut herausgehoben werden; und die Probleme regionaler Armut zu lösen.“
Die Statistik belegt die erstaunlichen Fortschritte:
Bildung: Allein in den letzten drei Jahren wurden Wohnheime für 300.000 Lehrer gebaut und Fördergelder für mehr als eine Million Lehrer in abgelegenen ländlichen Gebieten bereitgestellt. Die Anzahl der Kinder in Vorschuleinrichtungen stieg durch ein Kindergarten-Bauprogramm um 30%. Die jährliche Wachstumsrate von eingeschriebenen Studenten aus armen ländlichen Gebieten wurde auf 10% angehoben.
Infrastruktur: Seit 2011 wurden 33.000 km Landstraßen gebaut, mehr als 7700 gefährliche Reservoirs und Schleusen repariert, mehr als 3900 km Uferbefestigungen gebaut oder verstärkt, weitere 14.500 km mittlerer und kleinerer Flüsse reguliert. Für 115 Millionen Landbewohner wurde für sauberes Trinkwasser gesorgt, usw.
Gesundheit: China verfolgt eine Strategie der „Armutsbekämpfung durch medizinische Sicherheit“. Für mehr als eine Milliarde Einwohner (von knapp 1,4 Mrd.) in Städten und auf dem Lande wurde eine Krankenversicherung mit einer Erstattungsrate von mindestens 50% eingerichtet. Ein Netz für Soforthilfe für notleidende schwerkranke Menschen wurde geschaffen, und die allgemeine medizinische Vorsorge zur Behandlung der wichtigsten Krankheiten wurde weiter verbessert, wobei die Kosten für die Landbevölkerung erheblich gesenkt werden konnten. Seit 2012 hat die Zentralregierung 79,4 Mrd. Renminbi (RMB) für Infrastruktur von 110.000 Gesundheitszentren in armen Regionen zur Verfügung gestellt. Programme wurden aufgelegt, um Studenten vom Lande, die zum Arbeiten in ihre Wohngebiete zurückkehren, kostenlose medizinische Ausbildung anzubieten, Allgemeinmediziner in Kliniken auf dem Lande zu schicken, Partnerschaften zwischen städtischen und ländlichen Krankenhäusern aufzubauen, um medizinische Assistenz zu ermöglichen, und zu organisieren, daß Kliniken auf Staatsniveau Krankenhäusern in armen ländlichen Gebieten helfen und diese unterstützen.
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