Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 6, 10. Februar 2016

Aus Wissenschaft und Technik

2016: Ereignisreiches Jahr für Chinas Weltraumforschung

Chinas Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtwissenschaft und -technik (CASI) hat bestätigt, daß China in diesem Jahr nach drei Jahren Pause seine nächste bemannte Weltraummission, die Shenzhou-11-Mission, durchführen will. Außerdem soll auch das zweite kleine Orbitalmodul Tiangong-2 gestartet werden. Die Tiangong-Serie dient dazu, Technologien zu entwickeln und zu testen, die im kommenden Jahrzehnt für eine größere, ständig bemannte Raumstation benötigt werden. Shenzhou-11 wird an Tiangong-2 andocken, das im Vergleich zu Tiangong-1 verbesserte Lebenserhaltungssysteme für längere Mannschaftsaufenthalte haben wird. Neben anderen Verbesserungen soll unter anderem die Betankung des Fahrzeugs im Orbit demonstriert werden. Das erste, 20 Tonnen schwere Modul der großen Weltraumstation soll 2020 in die Umlaufbahn gebracht werden.

In diesem Jahr sollen auch Teststarts des nächsten chinesischen Raketenmodells stattfinden, der Schwerlastrakete Langer Marsch-5, die den unbemannten Frachttransporter Tianzhou ins All bringen soll.

* * *

Deutsch-Chinesische Wissenschaftskooperation

Als Ergebnis der deutsch-chinesischen Konsultationen im vergangenen November arbeitet das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) in Berlin mit der ZhongDe-Metallgruppe in Jieyang in der Provinz Guangdong zusammen, um ein spezielles Institut für den Technologietransfer in dieser Region Chinas zu schaffen, das die Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Entwicklung neuer Technologien fördern soll. Ein Schwerpunkt des Projekts ist die Beteiligung deutscher Mittelstandsfirmen im Hochtechnologiesektor an gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekten, um so über eine bloße Handelsbeziehung zwischen Deutschland und China hinauszugehen. Jieyang gehört zu den Seehäfen der Maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts und soll zu einem führenden Knotenpunkt für den Austausch zwischen mittelständischen Firmen in Deutschland und China werden.

Allgemein studiert China die Arbeit in führenden wissenschaftlichen Labors in aller Welt, um den besten Ansatz zum Aufbau vergleichbarer Einrichtungen in China zu finden. Die Nachrichtenagentur Xinhua zitierte am 3. Februar den Präsidenten der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Bai Chunli, der bei einem internationalen Seminar über die Verwaltung nationaler Laboratorien in China sagte, China plane die Einrichtung neuer nationaler Forschungslabors. Eine von Innovationen vorangetriebene Entwicklung sei die Grundlage der wissenschaftlich-technischen Reformstrategie des Landes. An dem Seminar nahmen Direktoren von 13 Forschungslabors in China sowie Forschungsleiter aus sieben weiteren Ländern teil: USA, Deutschland, Großbritannien, Schweden, Italien, Japan und Singapur.

Eines der Ziele des chinesischen Plans ist es, Laboratorien aufzubauen, die auf breiter, fachübergreifender Grundlage forschen. „Es ist sehr wichtig, mehrere umfassende nationale Laboratorien zu schaffen“, erklärte der Forschungsleiter des Nationalen Labors für die Physik verdichteter Materie in Beijing, Ding Hong. „Im Vergleich zu Laboratorien für eine einzige Disziplin können umfassende nationale Laboratorien größere wissenschaftliche Wissenschaftsprojekte und interdisziplinäre Forschungsprojekte unternehmen.“

Der Chinesischen Akademie gehören mehr als 65.000 Wissenschaftler an.

* * *

China baut schwimmende Kernkraftwerke

In einer Pressekonferenz am 27. Januar in Beijing kündigte der Vorsitzende der Chinesischen Atomenergiebehörde, Xu Dazhe, weitere Schritte für den geplanten Bau schwimmender Kernkraftwerke an. China betreibt gegenwärtig 30 Kernkraftwerke mit einer Kapazität von 28,3 Gigawatt, weitere 24 Reaktoren mit einer Kapazität von 26,7 GW befinden sich im Bau. Xu Dazhe erklärte: „Wir planen, schwimmende Kernkraftwerke zu bauen, auf der Grundlage strikter und wissenschaftlicher Einschätzungen. China ist entschlossen, Seemacht zu werden, und deshalb werden wir die Ozeanressourcen voll nützen.“

Zuvor hatten, wie World Nuclear News berichtet, der Atomkonzern China General Nuclear (CGN) und der größte Schiffsbauer Chinas, China Shipbuilding Industry Corporation (CSIC), ein Abkommen über strategische Zusammenarbeit geschlossen, um die Kooperation bei Offshore-Reaktorplattformen zu fördern.

Bei dem Projekt soll das Reaktordesign ACP50S eingesetzt werden, das am 30. Dezember 2015 von Chinas Nationaler Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) genehmigt wurde. CGN arbeitet an einem Demonstrationsreaktor, der nächstes Jahr gebaut werden soll. 2020 soll die Stromerzeugung beginnen. Der Reaktor wird eine Kapazität von 60 MWe haben und kann sowohl für die Stromversorgung als auch Wärmeerzeugung und zur Entsalzung von Meerwasser genutzt werden. Er kann auf Inseln oder Küstengebieten ebenso wie für die Offshore-Öl-und Gasförderung eingesetzt werden. Im Januar unterzeichnete CGN dazu auch ein Kooperationsabkommen mit dem Erdölkonzern China National Offshore Oil Corp.

Zudem kündigte auch die China National Nuclear Corporation (CNNC) kürzlich Pläne für den Bau eines schwimmenden Kernkraftwerks bis 2019 an, wofür das Modell des kleinen ACP100S-Reaktors genutzt werden soll. Das Projekt ist Teil von Chinas 13. Fünfjahresplan (2016-20).