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Neue Solidarität
Nr. 32, 10. August 2017

UN-Behörden: Cholera im Jemen „schlimmster Ausbruch weltweit“

Durch die Verheerungen des von Saudi-Arabien organisierten Krieges, der seit Frühjahr 2015 andauert, droht im Jemen nicht nur eine Hungersnot, auch die Cholera breitet sich rasch aus, wie die Leiter von drei Einrichtungen der Vereinten Nationen am 26. Juli bestätigten.

Nach einer Reise in den Jemen erklärten die Chefs des Kinderhilfsprogramms UNICEF, des Weltnahrungsmittelprogramms WFP und der Weltgesundheitsorganisation WHO: „Es handelt sich um den schlimmsten Choleraausbruch weltweit inmitten der weltgrößten humanitären Krise.“ Allein in den letzten drei Monaten seien 400.000 mutmaßliche Cholerafälle und fast 1900 Choleratote gemeldet worden. Die seit mehr als zwei Jahren andauernden Kampfhandlungen haben lebenswichtige Gesundheits- und Wasserversorgung und Kanalisation zerstört, wodurch die Voraussetzungen für die Ausbreitung von Seuchen entstanden.

Fast 2 Mio. Kinder sind akut unterernährt, mehr als 60% der Bevölkerung wissen nicht, woher ihre nächste Mahlzeit kommen wird. Die Mangelernährung macht sie anfälliger für Cholera. „In einem Krankenhaus besuchten wir Kinder, die kaum Kraft zum Atmen haben“, berichten die UN-Vertreter.

Sie fordern „die internationale Gemeinschaft auf, ihre Unterstützung für das Volk des Jemen zu vervielfachen. Wenn wir das nicht tun, wird die Katastrophe, die sich vor unseren Augen entfaltet, nicht nur weiter Menschenleben fordern, sondern wird zukünftige Generationen und das Land auf Jahre hinaus schwer schädigen.“

Dennoch hatte das UN-Komitee, das die Hilfslieferungen für den Jemen verwaltet, am 11. Juli die für diesen Monat geplante Lieferung von 1 Mio. Dosen Choleraimpfstoff abgesagt. Die Hälfte davon, die bereits auf dem Weg in das Land war, wurde in andere hilfsbedürftige Länder umgeleitet. UN-Sprecher Jamie McGoldrick erklärte die überraschende Entscheidung mit den Hindernissen bei der Lieferung, weil der Konflikt „das Gesundheitswesen lahmgelegt“ habe und einige Landesteile kaum erreichbar seien.

Sogar die US-Entwicklungshilfebehörde AID hat in diesem Monat anerkannt, daß im Jemen ein Notstand herrscht, und in dem AID-Papier wird in vieler Hinsicht dargelegt, warum der saudische Bombenkrieg schuld an der Lage ist. Die Luftangriffe fordern nicht nur unmittelbar Todesopfer, sie unterbrachen u.a. die Stromleitungen für die Trinkwasseraufbereitung in der Stadt Dhamar, und auch ein Cholera-Behandlungszentrum in Qahza wurde bombardiert.

US-Präsident Trump hat deswegen zusätzliche Finanzhilfe für den Jemen angeordnet, er hat aber die Unterstützung für die saudische Aggression noch nicht aufgekündigt, genauso wie die europäischen Regierungen, was noch sehr lange ein Schandfleck bleiben wird.

eir