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Neue Solidarität
Nr. 31, 31. Juli 2013

LaRouche-Demokrat Bill Roberts:
„Detroit ist too big to fail!

Insolvenz. Die Zahlungsunfähigkeit der amerikanischen Industriemetropole Detroit zeigt, wie dringend eine Glass-Steagall-Reform ist.

Während eines Internetforums am 19. Juli warnte Lyndon LaRouche, ohne die Wiederinkraftsetzung von Glass-Steagall „können wir uns von unserer Nation verabschieden“. Es sei unmöglich, die Banken des transatlantischen Finanzsystems zu retten. Diese würden letztendlich die Zahlungen an ihre Gläubiger einstellen, und ein großer Teil der Bevölkerung Europas und der Vereinigten Staaten würde obdachlos und mittellos verhungern.

Ein schreckliches Beispiel für diese Entwicklung ist die Stadt Detroit, die am 18. Juli Insolvenz angemeldet hat - die größte Stadt in der Geschichte der USA, die jemals einen Konkursantrag gestellt hat.

Der finanzielle Notverwalter Kevyn Orr hatte der Stadt eine Regelung aufgezwungen, bei der Schulden an Banken, auch aus Derivaten und Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) - deren Kosten durch den kriminellen LIBOR-Zinsbetrug in die Höhe geschraubt wurden -, zu 80-90% des Nennwerts bedient werden, aber Altersruhegelder um 80-90% reduziert werden. Da Städte und Gemeinden und deren Bedienstete nicht unbedingt Beiträge an die allgemeine Sozialversicherung zahlen müssen und deshalb von dort auch nichts erwarten können, bedeutet dies, daß eine ganze Bevölkerungsgruppe ihres Alterseinkommens beraubt wird. Mittlerweile wurden mehrere Klagen gegen den Konkursantrag eingereicht, da er die Verfassung des Bundesstaats Michigan verletze, die besonders die gemäß den Gesetzen des Bundesstaats abgeschlossenen Rentenverträge der öffentlichen Bediensteten schützt.

Bill Roberts von LaRouchePAC, der sich 2012 in Detroit für einen Sitz im US-Kongreß bewarb, erinnert in einer Erklärung am 21. Juli an das, was er vor einem Jahr vor dem Detroiter Stadtrat gesagt hatte:

Bill Roberts kandidierte 2012 im 11. Kongreßwahlkreis in Michigan und erhielt bei den demokratischen Vorwahlen 41% der Stimmen, insgesamt 15.338 Stimmen. Roberts kandidierte als Teil eines nationalen LPAC-Kandidatenteams und setzte sich für eine Drei-Punkte-Plattform zum Wiederaufbau der amerikanischen Wirtschaft ein - das Glass-Steagall-Trennbankensystem, ein Kreditsystem und große Aufbauprojekte wie NAWAPA-21.

Die Notlage Detroits ist ein warnendes Beispiel für den Zusammenbruch der Realwirtschaft in den ganzen Vereinigten Staaten. 2010 lag dort die Arbeitslosenrate bei 25% und die Armutsrate war nahezu doppelt so hoch. Seit dem Jahr 2000 sanken die Steuereinnahmen der Stadt um 40%, während die Banken gleichzeitig riesige Gewinne auf die von ihnen gewährten Kredite machten.

Doch der Konkurs war nicht unabwendbar. 2005 schlug LaRouchePAC mit Unterstützung von Gewerkschaften und Bürgergruppen vor, die ungenutzten Standorte und Maschinen des Automobilsektors für den Bau dringend benötigter Infrastruktur im Land einzusetzen. Doch der Kongreß und das Weiße Haus wiesen den Vorschlag zurück und der Zusammenbruch beschleunigte sich.

Präsident Obama schmückt sich gern mit der Behauptung, er habe die Autoindustrie gerettet. Doch die finanzielle Rettungsaktion für die „großen Drei“ GM, Ford und Chrysler im Jahr 2009 diente in Wirklichkeit nur der Rettung der Gläubiger und der Kreditunternehmen der Autokonzerne zur Finanzierung von Autokäufen. Gleichzeitig wurden gut bezahlte Automobilarbeiter durch eine kleinere Belegschaft ersetzt, die nur noch den halben Stundenlöhne bekam. Während die „großen Drei“ im wesentlichen auf Kosten der Steuerzahler finanziell aufgepäppelt wurden, wurden die Anlagen zur Schaffung realer Werte, die produktiven Kapazitäten der Automobilkonzerne, großenteils abgebaut und als Altmetall verkauft. Das führte wiederum zu weiterer Bevölkerungsabwanderung und zum Zusammenbruch der städtischen Einkünfte.

Das Vorgehen gegen Detroit sollte ein Anstoß sein, alle Fälle genauer zu untersuchen, in denen Kommunen und andere öffentliche Einrichtungen dazu verleitet wurden, hochriskante, unkalkulierbare Finanzpapiere zu kaufen, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa.

eir