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Neue Solidarität
Nr. 24-25, 10. Juni 2015

LaRouche-Kandidaten: Win-win mit den BRICS

Am 18. Juni wird in Dänemark ein neues Parlament gewählt. Die dänische LaRouche-Bewegung „Freunde des Schiller-Instituts“ kandidiert mit vier Aktivisten, die in den wichtigsten Städten als unabhängige Bewerber antreten.

Die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt hat die nächste Parlamentswahl für den 18. Juni angesetzt, der Wahlkampf dauert somit nur wenige Wochen. Vier Aktivisten der dänischen LaRouche-Bewegung, der „Freunde des Schiller-Instituts“, treten als unabhängige Bewerber zur Wahl an: Tom Gillesberg, der Vorsitzende des dänischen Schiller-Instituts, in der Hauptstadt Kopenhagen, Christian Olesen in Kopenhagens Vororten, Poul Gundersen in der zweitgrößten Stadt des Landes Aarhus und Hans Schultz in der viertgrößten Stadt Aalborg.

Die Hauptstoßrichtung ihres Wahlkampfes ist die Kampagne gegen die Weltkriegsgefahr und für die Mitwirkung Dänemarks und Europas an der Aufbauperspektive der BRICS. Das ist auch ausgedrückt im Wahlplakat mit dem Slogan „Win-Win mit BRICS statt Kollaps und Krieg“. Unter dem Slogan sind eine Karte der Weltlandbrücke und ein Foto des jeweiligen Kandidaten abgebildet. Fast 1500 dieser Poster wurden in den Wahlkreisen aufgehängt.

Wie bei allen Wahlen der letzten Jahre waren Medien und andere schon neugierig auf das Plakat. Die große Zeitung Jyllands-Posten und der Fernsehsender TV2 präsentierten es unter ihrer Auswahl der interessantesten Wahlposter.

Jyllands-Posten druckte dazu am 30. Mai die Schlagzeile „Glass-Steagall oder Chaos“, einen berühmten früheren Wahlkampfslogan der LaRouche-Bewegung. Darunter heißt es: „Ein Klassiker im Straßenbild sind die Poster der Freunde des Schiller-Instituts. Dieses Jahr warnt Tom Gillesberg davor, die Bevölkerung zu opfern, damit die internationale Finanz- und Währungswelt weiter spekulieren kann. ,Wir brauchen einen Paradigmenwandel hin zu Investitionen in Infrastruktur, Produktion, Forschung und die Entwicklung der Gesellschaft in Zusammenarbeit mit den BRICS-Ländern und dem Rest der Welt - eine Win-win-Politik, von der wir alle profitieren’, wie es auf der Webseite der Freunde des Schiller-Instituts heißt.“ Jyllands-Posten verlinkt in der Internetausgabe auch auf die frühere, sehr gute inhaltliche Berichterstattung der Zeitung aus dem letzten Wahlkampf.

TV2 strahlte seinen Bericht über das Poster zum Abschluß der Abendnachrichten am 30. Mai aus. Das Plakat wird gezeigt und dazu hört man die Stimme Gillesbergs, der es erläutert:

Am 30. Mai wurde Gillesberg in der bekanntesten politischen Radiosendung des Landes Orientierung interviewt, und in einem Bericht über unabhängige Kandidaten wurde ein drei Minuten langer Auszug daraus gesendet. Er beschreibt darin die Kampagne des Schiller-Instituts für eine neue, gerechte Weltwirtschaftsordnung und betont, während allerseits behauptet werde, die Wirtschaft sei wieder auf Kurs, stehe in Wirklichkeit ein schlimmerer Crash als 2008 bevor. Als Schutz davor brauche man eine strikte Bankentrennung und dann ein Kreditsystem mit einer Nationalbank für große öffentliche Investitionen, wie u.a. eine Brücke über den Kattegat und ein Magnetbahnnetz. Dänemark müsse mit Osteuropa und Rußland für wirtschaftlichen Aufbau zusammenarbeiten.

Am 3. Juni erschien dann in Politiken, ebenfalls eine der drei großen Zeitungen des Landes, ein ausführlicher Interviewartikel über Gillesberg; die Überschrift lautet „Er macht Wahlkampf auf der Grundlage der Atomkriegsgefahr“. Der Artikel enthält etliche ironische Bemerkungen dazu, daß Gillesberg bei vorangegangenen Wahlen wenig Stimmen erhielt, daß er sich aber nichts daraus mache, solange die Inhalte seiner Kampagne übernommen werden. Diese Inhalte werden von Politiken auch korrekt wiedergegeben. So lautet der Einführungsabsatz: „Bei der Wahl 2007 sagte Tom Gillesberg den Finanzkrach voraus. Und wie wir wissen, hatte er recht. Jetzt warnt er, daß alles schrecklich schiefgehen kann, wenn wir nicht mit Rußland und China zusammenarbeiten.“ Dazu der ironische Zusatz: „Wir stellen einen der sichersten Wahlverlierer vor.“

Alle wesentlichen Punkte werden in dem Beitrag vorgestellt: die Gefahren von Finanzkrach und Weltkrieg ebenso wie Gillesbergs und LaRouches Lösungen, wie Zusammenarbeit mit den BRICS-Ländern, strikte Glass-Steagall-Bankentrennung und Infrastruktur-Großprojekte wie eine Magnetbahn über den Kattegat zwischen den beiden Großstädten Kopenhagen und Aarhus. Über die Chancen der Zusammenarbeit mit den BRICS-Ländern wird Gillesberg zitiert: „Sie sind für uns ein großes Potential. Diese fünf Volkswirtschaften sind in den letzten zehn Jahren um 400% gewachsen.“

Gillesberg erläutert auch, wie er politisch aktiv wurde, als er Aktivisten von Lyndon LaRouches Bewegung traf. Politiken kommentiert: „Seit einer Generation verkörpert LaRouche Ideen, die der monetaristischen Weltordnung ein Ende setzen und eine Gesellschaft schaffen werden, in der schöpferische Kräfte entfesselt werden, frei nach den Tugenden der Renaissance.“

Gegen Ende heißt es, da Gillesberg bei der letzten Wahl nur wenig Stimmen erhalten habe, sei es für ihn „ein weiter Weg, bis er vor dem Plenum des Parlaments sprechen“ könne. „Andererseits lohnt es sich vielleicht, einem Mann zuzuhören, der die Finanzkrise vorhergesagt hat.“

Weitere Interviews sind in Vorbereitung. Ein weiterer Schwerpunkt der Kandidaten im Wahlkampf neben den Plakaten und den Medien sind regelmäßige größere und kleinere öffentliche Kundgebungen, etwa an den großen U-Bahnstationen in Kopenhagen.

mr