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Neue Solidarität
Nr. 7, 17. Februar 2016

Weltwirtschaftskrise zeigt sich bei den Reedereien

Während im transatlantischen Bankensystem gerade ein schlimmerer Finanzkrach als 2008 abläuft, ist die von der Wall Street und der Londoner City vergiftete Realwirtschaft bereits zusammengebrochen. Das belegen die Erklärungen des Chefs der größten Reederei der Welt, Maersk Shipping aus Dänemark, bei der Vorstellung des Jahresberichts des Unternehmens, das im vierten Quartal 2015 Verluste in Milliardenhöhe machte. Der Aktienkurs des Unternehmens ist innerhalb eines Jahres um 60% gefallen. Nils Anderson sagte: „Der Ölpreis ist jetzt auf dem niedrigsten Stand seit 2008-09, die Frachtraten sind noch niedriger. Das äußere Umfeld ist viel schlechter.“ Maersk habe seine Aufträge für Schiffsneubauten storniert, fügte Anderson hinzu, weil im letzten Jahr die Frachtkapazität in der Branche um 8% zunahm, während der Welthandel zurückging.

Maersk gehört zu den anerkannten Indikatoren für den Zustand der Weltwirtschaft insgesamt, ähnlich wie der Baumaschinenhersteller Caterpillar und die Speditionen UPS und DHL. Sie alle haben in den letzten Quartalen einen stetigen Rückgang der Einnahmen oder sogar Verluste verzeichnet.

Für viele Transportunternehmen wird die Lage kritisch. „Die rekordniedrigen Preise für den Transport von Kohle, Eisenerz und anderer trockener Massenfracht über See treiben die Reedereien in schwere finanzielle Not“, meldete Robert Wright am 8. Februar aus New York in der Financial Times. „Die Zahlungseinstellungen an die Gläubiger und große Abschreibungen von börsengehandelten Unternehmen spiegeln höchstwahrscheinlich ähnliche, aber verborgene Krisen bei den kleineren Privatunternehmen wider, die weltweit den größten Teil der Schiffe für den Transport dieser Produkte besitzen.“

Die Frachtrate für Schiffe der Kapklasse - die größten Frachtschiffe - ist auf 2824 $ am Tag gesunken, aber die Betriebskosten liegen bei etwa 8000 $. Viele Unternehmen haben Zahlungen aufgeschoben, bemühen sich um Umschuldung oder verkaufen Abteilungen, um solvent zu bleiben, darunter Western Bulk, Norden, Jinhui Shipping, Mizsui OSK Lines, Hyundai Merchant Marine und andere.

Wright fügt hinzu: „Wegen der hohen Verfahrenskosten ist es unwahrscheinlich, daß Unternehmen Gläubigerschutz in den USA beantragen, wie es viele in anderen Markteinbrüchen der Vergangenheit getan haben. Und auch Banken werden kaum große Unterstützung bieten, weil der fallende Wert der Schiffe ihren Wert als Sicherheit reduziert.“

eir