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Neue Solidarität
Nr. 8, 24. Februar 2016

Radioastronomie im sehr niedrigen Frequenzbereich

Die folgenden Forschungsgebiete könnten von radioastronomischen Beobachtungen des Universums im Niedrigstfrequenzbereich profitieren:1

Das unerwartete Unbekannte. Zunächst einmal und vor allem: Wissen, das wir noch nicht haben und auch nicht vorhersehen können! Jedesmal, wenn wir uns ein neues Fenster zum Universum eröffnen, stoßen wir auf Dinge, die wir nicht erwartet haben. Dies ist das vielleicht wichtigste Potential dieses gesamten Unternehmens.

Magnetfelder. Magnetfelder sind aus der Ferne schwer zu entdecken und zu messen, aber da sie oft mit Plasmastrukturen verbunden sind und Plasmastrukturen Strahlung mit sehr niedriger Frequenz aussenden, werden vielleicht neue Untersuchungen von Magnetfeldern verschiedener Größenordnungen möglich.

Große Plasmastrukturen. Im planetaren, stellaren, interstellaren und galaktischen Maßstab gibt es große, kohärente Plasmastrukturen, die untersucht werden können, weil sie Niedrigfrequenzstrahlung aussenden.

Solare Aktivität. Wir können ein neues Bild der Sonnenaktivität erhalten, das möglicherweise Licht auf die Natur der energetischen explosiven Ereignisse wirft, die den Sonneneruptionen und koronalen Masseauswürfen zugrunde liegen – Prozesse, die wir derzeit nicht völlig verstehen.

Aufnahmen von Planeten. Aufnahmen der Strahlungsaktivität (auch durch Blitze) der äußeren Planeten: Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Die Voyager-Sonde hat vor Jahrzehnten einige sehr begrenzte Messungen im Niedrigfrequenzbereich durchgeführt, aber es gibt noch viel zu erfahren.

Entdecken von Asteroiden und Kometen. Beobachtungen im Niedrigfrequenzbereich können eine neue Methode sein, Asteroiden und Kometen zu entdecken. Während sie das interplanetare Medium durchqueren, regen Asteroiden und Kometen den Sonnenwind (ein Plasma) an und lassen ihn Strahlung in diesen niedrigen Frequenzbereichen aussenden.2

Kosmische Strahlung mit geringer Energie. Kosmische Strahlen können die Heliosphäre der Sonne erst ab einem bestimmten Energiegehalt durchdringen, sodaß wir derzeit nichts über sie wissen. Aber sie können in sehr niedrigen Frequenzen strahlen.

Überreste von Supernovae. Man geht davon aus, daß die Überreste von Supernovae-Explosionen zum Teil Strahlung in sehr niedrigen Frequenzen aussenden.

Struktur der Milchstraße. Bestimmte Aspekte der Struktur des Magnetfeldes und des interstellaren Mediums unserer Galaxis können untersucht werden.

Radiogalaxien und andere aktive Galaxien. Das rätselhafte Phänomen der aktiven galaktischen Kerne kann auf völlig neue Art betrachtet werden, was Licht auf eines der interessantesten Rätsel der galaktischen Astronomie werfen kann.


Anmerkungen

1. Wenn nicht anders angegeben, sind die Angaben über die wissenschaftlichen Potentiale dem ESA-Bericht Very Low Frequency Array on The Lunar Far Side entnommen.

2. 1992 vorgeschlagen bei der Konferenz des Los Alamos National Laboratory über die Verteidigung des Planeten. Siehe J. Mills, „Space Optical and Low-Frequency Radio Searches für Earth-Crossing Asteroids and Comets“, in: Proceedings of the Near-Earth Object Interception Workshop, LANL, Los Alamos/New Mexico, Jan. 14-16, 1992.