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Neue Solidarität
Nr. 8, 24. Februar 2016

„China will einen fundamentalen Beitrag leisten“

Eine der treibenden Persönlichkeiten hinter Chinas Investitionen in bahnbrechende Beiträge zur Weltraumforschung ist Dr. Wu Ji, der Generaldirektor des Nationalen Zentrums für Weltraumwissenschaften in Beijing. Die auf China spezialisierte, englischsprachige Publikation GBTimes, die in Finnland erscheint, brachte am 16. Februar einen ausführlichen Beitrag von Andrew Jones über Chinas ambitionierte Raumfahrtpläne. Darin wird Wu zitiert: „Beim BIP stehen wir weltweit an zweiter Stelle. Das ist aber nur Geld. Wir müssen auch etwas für die Menschen und für unser Wissen beitragen.“ Wichtiger als die Sorge über Budgets sei die starke Unterstützung für die Raumfahrt in der Öffentlichkeit. „Die Menschen wollen Durchbrüche sehen, damit man sagen kann, daß China einen grundsätzlichen Beitrag zur Grundlagenforschung leistet.“

Als 1986 der Halleysche Komet am Nachthimmel zu sehen war, beobachtete Wu ihn am Europäischen Zentrum für Weltraumtechnik und -forschung im holländischen Noordwijk. „Das war sehr, sehr begeisternd für einen jungen Ingenieur“, sagte er Jones.

Wu und seine Kollegen haben die Pläne für Chinas Weltraummissionen im 12. Fünfjahresplan und dem nun beginnenden 13. Fünfjahresplan 2016-20 ausgearbeitet. Die erste Forschungsmission im All, die im Rahmen des neuesten Plans im Dezember gestartet wurde, war der Dark Matter Particle Explorer (DAMPE, chinesisch Wukong), eine Sonde zur Untersuchung der sog. Dunklen Materie. Drei weitere Sonden, darunter ein Röntgenteleskop, sollen noch in diesem Jahr folgen. Im Tiangong-2-Modul, das ebenfalls 2016 gestartet werden soll, werden außerdem acht Experimente in der Strömungsphysik durchgeführt. Längere, komplexere und anspruchsvollere Missionen für die Zeit bis 2030 befinden sich in Planung, sie umfassen fast alle Bereiche der Astrophysik und Kosmologie sowie Biowissenschaften.

Zu den Aussichten für internationale Zusammenarbeit im Weltraum, die China anbietet, sagte Wu, man habe dafür gerade eine neue Runde vorrangiger Missionen ausgewählt, darunter eine gemeinsame Sondenmission mit der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) zur Untersuchung des Sonnenwinds. Im Rahmen dieses Wissenschaftsprojekts arbeiten junge Wissenschaftler Chinas und der ESA an der Entwicklung eines gemeinsamen Satelliten. Die nächste Runde von Weltraummissionen werde um 2020 beginnen, sagte Wu.

Im November hatte Wu Ji bei einer Informationsveranstaltung über die künftigen Forschungsmissionen vor der Presse erklärt: „China sollte nicht bloß anderen in der Weltraumforschung nachfolgen, es sollte sich einige herausfordernde Ziele setzen, die noch nie von anderen erreicht wurden, wie etwa, die Mondsonde Chang’e-4 auf der erdfernen Seite des Mondes zu landen.“ Und genau das tut China jetzt.

mgf