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Neue Solidarität
Nr. 10, 9. März 2017

Leserforum: Wenn der Hahn krächzt...

Die Zukunft des Flughafens und der Region bleibt ungewiß.

Der Flughafen Hahn ist der ideale Frachtflughafen mit 24-Stunden-Betrieb für die Region Westdeutschland, vom Ruhrgebiet über Rhein-Main bis in den Rhein-Neckar-Raum. Theoretisch können täglich mehr als 50.000 t Güter auf dem Hahn umgeschlagen werden. Zum Transport der 50.000 t Güter zu und von den Bestimmungsorten werden bei voller Auslastung täglich mehr als 1250 40-Tonner Lastkraftwagen benötigt. Nahezu im Minutentakt müßten die LKW den Hahn anfahren oder verlassen. Da nicht jeder LKW für jeden Bestimmungsort voll ausgelastet werden kann, erhöht sich die Zahl der benötigten LKW. Das Straßennetz rund um den Flughafen Hahn ist nicht geeignet, diese Belastung dauerhaft zu bewältigen.

Um den Flughafen Hahn zukunftsfähig auszulasten, ist ein zusätzlicher Passagierflugverkehr notwendig.

Ohne eine zielgerichtete Infrastrukturmaßnahme ist m.E. eine positive Entwicklung des Flughafens Hahn und der Region nicht vorstellbar. Dabei ist es unerheblich, ob der Hahn im Landesbesitz bleibt, oder ob ein privater Betreiber erfolgreich sein kann. Um einen „zügigen“ An- und Abtransport der Güter zu gewährleisten, muß ein mindestens zweigleisiger Eisenbahnanschluß zum Hahn in Angriff genommen werden.

Eine linksrheinische Bahnstrecke, vorzugsweise für den Güterverkehr, von Köln-Eifeltor über den Hunsrück bis nach Wörth und über den Rhein nach Karlsruhe, mit einem Anschluß-Gleisdreieck für den Hahn im Hunsrück, z.B. zwischen Rheinböllen und Laudert, sowie einem Gleisdreieck im Raum Ingelheim für das Rhein-Main-Gebiet, kann den Gütertransport in kürzester Zeit zum Bestimmungsort oder vom Bestimmungsort zum Hahn sicherstellen. Eine solche Streckenführung könnte die bestehenden Industriestandorte in Rheinland-Pfalz optimal anbinden und entlang der Stecke zu weiteren Investitionen führen.

Ein zukunftsfähiger Flughafen Hahn und eine positive Entwicklung im Bereich des Flughafens ist ohne begleitende Infrastrukturmaßnahmen nicht möglich, unabhängig davon, ob der Flughafen in absehbarer Zeit veräußert und durch einen privaten Investor betrieben, oder vom Land Rheinland-Pfalz durch einen landeseigenen Betrieb fortgeführt wird. Die Kosten für Rheinland-Pfalz dürften sich in beiden Versionen unter Zugrundelegung der bisherigen Veröffentlichungen in den nächsten zehn Jahren um mehr als 100 Mio. € bewegen.

Eine Entlastung des Mittelrheintals von dem Güterverkehr auf der Schiene ist seit langer Zeit vorgesehen. Die o.a. Trasse ist auch für diese Maßnahme eine ideale Lösung. Hier steht außer der Entlastung des Mittelrheintals auch die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Rheinland-Pfalz im Fokus. Ohne ausreichende Infrastruktur ist die Region Hunsrück wirtschaftlich nicht zu beleben. Der Status Quo wird bei Untätigkeit der Landesregierung quasi festgeschrieben.

Die in Aussicht gestellte Reaktivierung der Hunsrückbahn ab dem Anschluß Langenlonsheim wäre zwar eine Verbesserung gegenüber der bestehenden Infrastruktur, würde jedoch für eine optimale Auslastung des Hahn nicht ausreichen und somit die nächste Fehlinvestition. Da seit der Stillegung der Strecke in vielen Orten eine sehr gleisnahe Bebauung stattgefunden hat, ist die Strecke auch alleine für den Personenverkehr nicht realisierbar. Auch würden m.E. weder die Betriebskosten und unmöglich die Investitionskosten erwirtschaftet werden können.

Da kein Flughafen im o.a. Bereich problemlos rund um die Uhr betrieben werden kann, ist der Flughafen Hahn der ideale Standort, insbesondere für den Luftfrachtverkehr. Die wirtschaftlich unterentwickelte Region rund um den Hahn könnte zum Wirtschaftsstandort Nr. 1 in Rheinland-Pfalz avancieren

Auch eine bessere Straßenanbindung an das Rhein-Main-Gebiet wäre von Vorteil. Eine Weiterführung der A 66 ab Wiesbaden mit einer Autobahnbrücke über den Rhein, linksrheinisch zwischen Bingen und Ingelheim, mit einem Anschluß an die A 60 zwischen Ingelheim West und Bingen Ost würde eine schnelle Verbindung zum Flughafen Frankfurt gewährleisten. Unabhängig von der Entwicklung des Flughafen Hahn würde diese Verbindung auch das Verkehrsaufkommen rund um Mainz erheblich entlasten.

... hilft nur eine starke und kostspielige Medizin!

Winfried Reif, Bad Kreuznach