Erzeugerpreise in den USA liegen weit unter Parität

Das Prinzip des Paritätspreises in der Landwirtschaft wurde – angefangen mit dem Gesetz zur Anpassung der Landwirtschaft von 1933 – durch überparteiliche Bemühungen unter Präsident Franklin Delano Roosevelt und dem damaligen Landwirtschaftsminister Henry Wallace mit Erfolg eingeführt. Paritätspreise sorgten für die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung und für eine deutliche Steigerung der Produktion, als dies während und nach dem Zweiten Weltkrieg notwendig war.

Mit dem Beginn der „Deregulierung“ und des Freihandels in den 1970er Jahren wurde das Paritätspreisprinzip in der US-Agrarpolitik aufgegeben. Statt dessen wurde den Landwirten erklärt, sie müßten „Risikomanagement“ betreiben und sich gegen Preisschwankungen absichern – also Termingeschäfte (Futures) abschließen, um sich so an den Spekulationen der Warenterminmärkte zu beteiligen.

Parität bezieht sich auf ein System wissenschaftlich berechneter Preise, die den Landwirten auf verschiedenen Wegen vorgegeben werden und die Produktionskosten decken – einschließlich eines ausreichenden Anteils für Aus- und Fortbildung und Investitionen, um sicherzustellen, daß auch die kommenden Generationen in der Lage sein werden, einen modernen, hochtechnisierten Betrieb zu führen. Noch heute errechnet das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) auf der Grundlage verschiedener Basisjahre solche Paritätspreise. Die folgenden Paritätsdaten des Statistischen Dienstes des USDA für ausgewählte Produkte vom März 2017.

Robert L. Baker

Produkt/Einheit	Erzielter Preis ($)	Preis bei 100% Parität ($)	Erzielter Preis in % der Parität
Mais/Scheffel	3,50	13,60	27
Weizen/Scheffel	4,40	17,60	25
Sojabohnen/Scheffel	9,75	31,40	31
Rindfleisch/Zentner	124,80	320,00	39
Schweinefleisch/Zentner	53,13	161,00	33
Milch/Zentner	18,13	51,80	35
Eier/Dutzend	0,82	2,94	28
Äpfel/Pfund	0,35	0,98	36
Orangen/Kiste	12,40	25,30	49
Kartoffeln/Zentner	9,10	24,60	37