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Neue Solidarität
Nr. 28, 8. Juli 2009

Das wirkliche „neue Bretton Woods“:
Ein dollargestützter globaler Wirtschaftsaufschwung

Von Lyndon LaRouche
- Fünfter Teil -

Die folgende Schrift erschien im englischen Original am 1. Mai 2009.

III. Das neue Weltsystem

An dieser Stelle des Aufsatzes muß ich wiederholen, daß alle jene vermeintlichen Ökonomen und führenden Politiker in den Nationen der Welt, die heute in Erklärungen kundtun, es bestehe für das gesamte bzw. irgendeinen einzelnen Bereich des jetzigen Weltfinanzsystems die Möglichkeit eines Aufschwungs, die gleiche Behandlung zum Schutz ihrer geistigen Gesundheit erhalten sollten wie jene, die im bereits brennenden, überfüllten Theater rufen: „Es brennt nicht!“ Wie Deserteure im Krieg gefährden sie durch ihre hysterische Realitätsverleugnung das Leben eines großen Teils der heutigen Zivilisation.

Entgegen dem in verschiedenen Kreisen der Welt verbreiteten Wunschdenken wird es niemals eine wirkliche Erholung des jetzigen Weltfinanzsystems geben, denn sie ist unter allen Umständen ausgeschlossen. Jeder führende Regierungsvertreter, der die Meinung äußert, eine Erholung dieses Systems sei möglich, muß somit als Gefahr für die Gesundheit und das Wohlergehen der Gesellschaft betrachtet werden.

Nur ein radikal neues Weltsystem könnte verhindern, daß der Planet in ein neues finsteres Zeitalter abstürzt. Nur unter der Bedingung, daß der Präsident das offen faschistische Team der sogenannten „Verhaltenspsychologen“ samt ihrer nazistischen Gesundheits- und Sozialpläne entläßt, könnte verhindert werden, daß Präsident Barack Obama mit unserem Staatsschiff untergeht. Unter dieser Bedingung bin ich, wie ich wiederholt erklärt habe, entschlossen, meine recht einzigartige Kompetenz einzusetzen, um die Regierung zu retten, wenn Präsident Obama dazu bereit ist.

* * *

Die entscheidende Frage für die gesamte Menschheit lautet: Wenn nicht sehr bald das gesamte weltweite Wirtschaftssystem einer bestimmten Form eines allgemeinen Konkursverfahrens unterzogen wird und ein Wechsel von einem monetären System zu einem Hamiltonischen Kreditsystem einsetzt, würde die gesamte Welt in Kürze in ein langes neues finsteres Zeitalter stürzen, mit der Konsequenz, daß die Weltbevölkerung wahrscheinlich sehr schnell die Zielmarke von weniger als zweieinhalb Milliarden Menschen erreichen wird, die Prinz Philip vom World Wildlife Fund mit seinem „Umweltschwindel“ gesetzt hat.

Um Prinz Philips Massenmordplan von zu blockieren, müssen wir unter dem Begriff „dringend benötigte Reform“ folgendes verstehen:

a) Abschaffung des gegenwärtigen liberalen Weltwährungssystems samt dessen spezifischen, dazugehörigen Vertragsvereinbarungen.

b) Wenn insbesondere die USA die jetzige Krise überleben sollen, müssen wir sämtliche fiktiven Geldforderungen, die jetzt „in den Büchern“ sind, abschreiben, d.h. alle Schulden, die auf Finanzderivaten oder anderen reinen Spielschulden basieren. Letztere Zahlungsverpflichtungen müssen für „null und nichtig“ erklärt werden, wie es im amerikanischen Konkursverfahren üblich ist, wenn jene Forderungen nicht den Schutzstandard erfüllen, die in dem vorbildlichen früheren Glass-Steagall-Gesetz vorgesehen waren.

c) Schutz jener Finanzeinlagen, die als berechtigt eingestuft werden, indem jener bereinigte Teil der Finanzforderungen im Rahmen der Abwicklungsbestimmungen eines Kreditsystems, welches der Absicht des Glass-Steagall-Gesetzes entspricht und wie es in dem Vorschlag von US-Finanzminister Alexander Hamilton für ein amerikanisches Nationalbankwesen festgelegt wurde, in Werte verwandelt wird.

Das sind die vordringlichen Grundüberlegungen, die angestellt werden müssen, um einen spezifisch Rooseveltschen Standard für ein zulässiges „Neues Bretton-Woods-System“ zustande zu bringen. Diese Vorschriften dienen insbesondere dazu, die zutiefst ruinösen, imperialistischen Vorstellungen des Monetaristen John Maynard Keynes zu Fall zu bringen, welche von Präsident Franklin Roosevelt unsanft und kurzerhand abgelehnt wurden, dann aber trotzdem von dem anglophilen US-Präsidenten Harry S Truman aufgegriffen wurden.

Der implizit imperialistische, weltweite Komplex der heutigen Währungssysteme muß einem Konkursverfahren unterzogen und durch ein globales Kreditsystem ersetzt werden, das sich in der Frage des physischen Prinzips mit dem Reformmodell von US-Finanzminister Alexander Hamilton deckt. Ohne eine solche Maßnahme gibt es keine Möglichkeit, daß sich die wichtigsten Volkswirtschaften der heutigen Welt erholen.

Geben Sie dem US-Zentralbankvorsitzenden Alan Greenspan die Schuld dafür, daß diese Reform schmerzhaft sein wird; er hat alle anderen Optionen verbraucht.

Solange die derzeitige, unmögliche Lage anhält, die von den monetaristischen Systemen West- und Mitteleuropas verursacht wurde, muß die wirkliche Integration vieler Teile der Welt in ein „Hamiltonisches“ Kreditsystem damit beginnen, daß eine begrenzte Zahl von Kräften mit großer Überzeugungskraft, die von einer Kombination aus den USA mit bestimmten führenden eurasischen Nationen wie Rußland, China und Indien gebildet wird, die Initiative ergreift.

Wenn auch die Länder West- und Mitteleuropas, besonders jene Nationen, die auf Drängen Londons und seiner Helfer das Prinzip der nationalen Souveränität zeitweise aufgegeben haben, aus diesem Grund nicht direkt an den allgemeinen Abmachungen zwischen jenen anderen Nationen, deren Souveränität noch halbwegs intakt geblieben ist, beteiligt werden können, muß man dennoch das Recht der Nationen mit eingeschränkter Souveränität anerkennen, sich irgendwann dazu zu entscheiden, ihre volle frühere souveräne Macht wiederherzustellen. Im Fall solcher Nationen, die ihre frühere Souveränität vorübergehend aufgegeben haben, oder von Nationen, wie vielen in Afrika, denen das Britische Empire und seine Helfer lange wirkliche Souveränität verweigert haben, müssen wir zumindest vorerst  ohne sie zu der nötigen internationalen Reform fortschreiten, d.h. zur Schaffung von Kreditsystemen, wie sie Alexander Hamilton festgelegt hat, anstatt weiter die Behinderung durch die zwangsläufig zum Untergang verurteilten jetzigen monetaristischen Systeme zu tolerieren. Auch wenn die Reform nur von einigen Nationen ausgeht, muß dahinter die Absicht stehen, durch die Initiative einiger Nationen unmittelbar die volle Souveränität aller Nationen zu erreichen, so wie Präsident Franklin Roosevelt vorhatte, über die Vereinten Nationen einen antikolonialistischen, antiimperialistischen Effekt zu erreichen.

Was den amerikanischen Kontinent als Ganzen angeht, so definiert meine eigene „Operation Juarez“ von 1982 die geeignetsten Mechanismen, um die Amerikas in Übereinstimmung mit den eurasischen Beziehungen unter den Hauptnationen USA, Rußland, China, Indien u.a. zu bringen.

Diese angestrebten globalen Reformmaßnahmen würden genügen, um jene geeigneten Reformen zu ermöglichen, die in kenntnisreicher Vorwegnahme der Wirkung dieser unmittelbaren Reformen durch die Initiativgruppe einiger Nationen ergriffen werden. Alle Nationen - auch jene Nationen in Europa, deren Souveränität derzeit durch supranationale Auflagen aufs schwerste beeinträchtigt ist - müssen das Recht erhalten, zu ihrer wahren Souveränität zurückzukehren und in der Folge in die Abmachungen des amerikanisch-eurasischen Initiativkerns der allgemeineren Reform aufgenommen zu werden.

Das Recht aller Nationen, früher oder später aufgenommen zu werden, muß von Anbeginn geschützt werden, denn es sind rechtmäßige Möglichkeiten, die beispielsweise den Staaten West- und Mitteleuropas angeboten werden, um letztlich einen voll gleichberechtigten Status bei ihrer angestrebten Integration in die laufende allgemeine Reform zu erhalten, als hätten sie ihre vollkommene Souveränität nie verloren - eine Souveränität, die sie verloren haben, als wäre dies die Absicht hinter den Impulsen widerlicher Institutionen - gemeinsam vertreten durch Margaret Thatcher, US-Präsident George H.W. Bush und den französischen Präsidenten François Mitterrand - gewesen.35 Der relevante Grundsatz, der hier zur Anwendung kommt, ist ein Völkerrechtsprinzip, wonach das, was glaubwürdig ist, auch eine Form von Kredit ist (was auch Forderungen einschließt, die eigentlich auf moralischem und anderweitig anzuwendendem Recht beruhen, die aber zum Opfer betrügerischer Machenschaften ähnlich den Finanzderivaten geworden sind).

Ganz ähnlich könnte es beispielsweise in Afrika keine moralisch annehmbare Einigung auf das neue System geben, wenn damit nicht die Absicht einherginge, die derzeit von Britannien praktizierten Mißbräuche aus dem System zu verbannen - Mißbräuche, wie sie die deutlich zum Ausdruck kommenden britischen Völkermordpläne für den Kontinent darstellen. Sämtliche britischen und ähnlichen Täter dieser Mißbräuche müssen vollkommen vom afrikanischen Kontinent verschwinden, wodurch Afrika in den Genuß der gleichen Leistungen käme, wie sie ähnlich auch für die Nationen West- und Mitteleuropas vorgesehen sind.36 In dieser Hinsicht ist derzeit kein imperiales britisches oder ähnliches Sonderinteresse vorstellbar, das eine Ausnahme von der angestrebten weltweiten Reform rechtfertigen würde.37

Dem Vereinigten Königreich muß Gelegenheit gegeben werden, wirkliche, auf wissenschaftlichem Fortschritt beruhende Verbesserungen der Lebens-, Gesundheits- und Produktivitätsbedingungen seiner eigenen Bürger vorzunehmen, eine Aufgabe, der es ohne die traditionell imperialistischen und verwandten Praktiken der Monarchie besser nachkommen kann.

Sobald sich London im 18. Jahrhundert praktisch imperiale Befugnisse über einige kontinentaleuropäische Nationen angemaßt hatte, wie es speziell nach den Bedingungen des Pariser Friedens vom Februar 1763 geschah, hatte sich Britannien selbst gewissermaßen zu einem Imperium gemacht. Dieses war anfänglich ein Imperium der Britischen Ostindiengesellschaft, die damit gegenüber jenen Nationen, die auf diese Weise mißbraucht wurden, bis auf den heutigen Tag rechenschaftspflichtig bleibt.

Eine Lösung für die Amerikas insgesamt wurde von mir im August 1982 in meinem Entwurf „Operation Juarez“ dargestellt. Das damals vorgeschlagene Vorgehen muß geringfügig angepaßt werden, um bestimmte jüngste Entwicklungen in der Region dieser Gesamthemisphäre zu berücksichtigen; doch der Gedanke, auf dem der Plan von 1982 basierte, dient noch heute als Referenzmodell.

Vor allem die Kernenergie ist heute ein unabdingbares Recht für die künftige Entwicklung jedes einzelnen souveränen Staates der Amerikas. Nachdruck muß auch gelegt werden auf langfristige Investitionen zum Aufbau der grundlegenden Infrastruktur von Volkswirtschaften, die sich an der Notwendigkeit modernen Technologien zur Entwicklung hoher Energieflußdichten in Infrastruktur und ähnlichen Technologien orientieren.

Ohne die von mir hier beschriebene führende Rolle der USA bei diesem Reformansatz bestünde keine Hoffnung, daß irgendein Teil der heutigen Menschheit einem weltweiten finsteren Zeitalter entkommen könnte. Sollten die bestehenden legitimen US-Dollarschulden (wobei Finanzderivate und verwandte Spekulationsformen nicht als legitime Schulden gezählt werden dürfen) in den internationalen Finanz- und Wirtschaftsbeziehungen nicht geschützt werden, würde der gesamte Planet umgehend in eine Kettenreaktion wirtschaftlicher Desintegration ohne Ende eintreten.

Die anderen Nationen sind gewissermaßen in der Notwendigkeit gefangen, daß die ausstehenden internationalen Dollarverpflichtungen funktionsfähig bleiben. Wenn die USA nicht in die Lage versetzt werden, den moralisch legitimen Teil dieser Schulden zu befriedigen und gleichzeitig ihre eigene Entwicklung voranzutreiben, würden Amerikas Gläubiger in Asien und anderswo, auch wenn sich der Nutzen hiervon für die übrige Welt mittel- bis langfristig voll realisieren ließe, ausgelöscht und deshalb die Welt als Ganze in der Folge rasch in eine allgemeine Zusammenbruchskrise stürzen, in der ganze Nationen dieser Erde nach ihrer derzeitigen Definition von Staatlichkeit ihre Existenz verlören und die Weltbevölkerung von derzeit etwa 6,7 Mrd. wahrscheinlich auf zwei Mrd. Menschen oder weniger schrumpfte.

Unterdessen muß der Großteil jener wohl Billiarden Dollar an zweifelhaften Finanzobligationen, die sich auf das krebsartige Wachstum von Finanzderivaten zurückführen lassen, aus den Büchern gestrichen werden, indem man die Bestimmungen des amerikanischen Glass-Steagall-Gesetzes als Konzept für das internationale Vorgehen anwendet.

Daher sollte man aus guten Gründen wissen, daß die Welt zu einem langen „neuen finsteren Zeitalter“ verdammt ist, wenn die entsprechenden Kräfte des Britischen Empire dem nicht Einhalt gebieten wollen, was Prinz Philip als Plan hinter seinem offen faschistischen und imperialistischen World Wildlife Fund verkündet hat, und seine Absichten geduldet werden. Seine Anstrengungen, genau eine solche „neomalthusianische“ Katastrophe heraufzubeschwören, zeigen, daß genau dies die Folge der bis heute anhaltenden imperialen britische Politik sein wird, insbesondere der Politik von Prinz Philips naziähnlichem World Wildlife Fund, aber auch der katastrophalen Gesundheitspolitik der Vereinigten Staaten und Kontinentaleuropas. Diese jüngste Wendung der Politik der Regierung Obama entspricht nicht nur der Absicht des Hitler-Regimes, sondern auch der naziähnlichen britischen Gesundheitspolitik, die von London und seinen Wortführern in der Obama-Regierung jetzt für die Welt insgesamt vorgesehen ist.

Eine von mehreren wichtigen Fragen, die in diesem Teil des Aufsatzes behandelt werden sollen, dreht sich genau um die Implikationen, die den Spezifikationen, die ich zu Beginn dieses vorliegenden Kapitels angeführt habe, zugrunde liegen.

Die sich uns jetzt stellende Aufgabe

Dieser Aufsatz wendet sich nun der Behandlung jener Begriffe der Naturwissenschaft zu, die besonders mit den Definitionen zur Lösung der existentiellen Weltwirtschaftskrise zu tun haben.

Die dringend erforderliche allgemeine Reform des Weltsystems hat zwei jeweils unterschiedliche, aber miteinander verknüpfte Aspekte.

Der erste besteht in der relativ einfacheren Aufgabe, die bestehenden monetären Systeme völlig zu ersetzen, indem man ein globales Kreditsystem nach Alexander Hamiltons Modell errichtet. Das ist besonders vordringlich, um die Errichtung bzw. Wiedererrichtung souveräner nationaler Kreditsysteme in den jeweiligen Ländern zu fördern. Dabei sollte man sich auf den Präzedenzfall stützen, den der damals zukünftige US-Finanzminister Alexander Hamilton vorgegeben hatte und der später als grundlegendes Verfassungsprinzip eines Kreditsystems (im Gegensatz zu einem monetären System) in der Bundesverfassung der amerikanischen Republik verankert wurde.

Der zweite, anspruchsvollere Aspekt besteht darin, die realwirtschaftlichen Parameter für das reformierte System festzulegen, welches die einzig sichtbare Alternative darstellt, um zu verhindern, daß der augenblicklich ablaufende, sich beschleunigende Absturz des Planeten in den Tiefen einer umfassenden, globalen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise endet.

Was die erste Frage angeht, die ich in den folgenden Teilen dieses Kapitels ansprechen werde, so sind Alexander Hamiltons Anweisungen für ein Kreditsystem einfach und klar für jeden, der in dieser Angelegenheit vernünftig vorgehen will. Ich werde kurz auf diese Bedingungen eingehen, denn der systemisch unüberbrückbare Unterschied zwischen einem nationalen Kreditsystem und einem im Grunde imperialistischen monetären System, wie dem des Briten John Maynard Keynes, ist - wie die Verabschiedung der US-Bundesverfassung zeigt - an sich eine relativ einfache Veränderung, vorausgesetzt, die Frage des grundsätzlichen Unterschieds wird ehrlich und kompetent angesprochen.

Der zweite Aspekt, den ich anschließend behandele, ist intellektuell und wissenschaftlich weitaus anspruchsvoller. Mit einer Ausnahme wird dort überwiegend die Diskussion über Ökonomie als Naturwissenschaft (statt eines Finanzbuchhaltungssystems) in meinen Aufsatz eingebracht.38

Erstens, Kredit als solcher

Zur ersten Frage: Die entscheidende Schwierigkeit, die sich den meisten eigentlich kompetenten Ökonomen von heute stellt, besteht darin, daß die meisten von ihnen nur mit dem monetaristischen System vertraut sind. Daher konzentrierte sich das Denken der etwas Vernünftigeren in der Zunft der Ökonomen und ähnlicher Fachleute vor der Amtszeit Präsident Richard Nixons bis zum 1. März 1968 hauptsächlich auf Lösungsentwürfe für Probleme, die für die weniger exotischen Vertreter unter den US-Ökonomen in den Rahmen dessen fielen, was manchmal auch als das Modell des „fairen Handels“ für das amerikanische Finanz- und Wirtschaftssystem bezeichnet wurde.39

Diesbezüglich besaß vieles von dem Besten, wofür sich heute die etwas fähigeren monetaristischen Ökonomen einsetzen, durchaus eine gewisse Kompetenz, solange sich die behandelten Probleme im Rahmen ungefährer Übereinstimmung zwischen dem bewegten, was als Arbeitsmodell des verfassungsgemäßen amerikanischen Kreditsystems von Alexander Hamilton u.a. und einer entsprechenden Beschreibung des gleichen Problems im Sinne eines vernünftigen protektionistischen Währungssystems lag, das sich von der verrückten und zutiefst unmoralischen Form des Ruins unterschied, den die Regierung Richard M. Nixons betrieb.

Das war die praktische Seite der amerikanischen Einstellung, solange die jeweilige Politik im Rahmen jener eingeschränkten Vorbedingungen lag. Das blieb auch die Macht der Gewohnheit, da wir die Respektierung dieser Einstellung noch jahrzehntelang förderten, auch nachdem diese Einstellung nicht mehr tolerierbar war.

Doch seit der Amtseinführung Nixons und den ruinösen Maßnahmen, die seine Regierung unter der Anleitung von Arthur Burns und George Shultz ergriff - wie die schreckliche, geradezu verräterische Dummheit vom August 1971 sowie Shultz’ Einmischung in Fragen des internationalen Währungssystems - wandelten sich die Dinge radikal zum schlechteren. Das entstehende „Freihandelssystem“ wütete wie eine zerstörerische Kraft in der amerikanischen und der Weltwirtschaft, wie bei der Kontrolle über die Carter-Administration durch die Trilaterale Kommission. Eine Veränderung der Politik nach der anderen - zum Beispiel die skrupellose Abschlachtung des, wie wir im Licht der heutigen Eigenheimkrise im Nachhinein gesehen haben, extrem wertvollen Sparkassensystems in den USA - war jeweils verrückter als das, was kurz zuvor noch als der Weisheit letzter Schluss gegolten hatte.

Die Regierung Reagan übernahm somit ein Regime, das sich ganz im Griff der vergifteten Ideologie der Trilateralen Kommission befand, und deswegen hätte jedem aufmerksamen Ökonomen besonders nach dem ersten Quartal 1983 die heraufziehende tiefe Krise der USA praktisch unaufhaltsam erscheinen müssen.

Somit existierten die Bedingungen von vor 1968, als noch ein Kompromiß zwischen einem protektionistischen System und einer damals aufkommenden radikalen „freimarktwirtschaftlichen“ Ausrichtung tolerabel war, nicht mehr. Unter Nixon war ein ruinöses System des radikalen „Freihandels“ eingeführt worden. Das Fiasko, das durch diese und spätere radikale Veränderungen entstand, führte das heutige, seit Ende Juli 2007 absolute globale Desaster herbei. Jede wichtige politische Entscheidung der amerikanischen Regierung seit dem 1. September 2007 entsprach somit dem, was „Crazy Eddie“ aus New York als „verrückt“ angepriesen hat.

Als die Wall Street im Oktober 1987 einen Crash wie 1929 erlebte, meinten viele, das bereits todkranke monetäre System sei immer noch weitgehend beherrschbar. Doch seit dem Börsencrash vom Oktober 1987 wurde die Lage zunehmend unkontrollierbar. Die Wirtschaft schmierte unter dem Einfluß des neuen Fed-Chefs Akan Greenspan immer gnadenloser ab. Mit Beginn solcher eigentlich verfassungswidrigen Betrügereien wie den „Finanzderivaten“ und dem „Y2K“-Schwindel ergoß sich eine Flut von Geld in die Märkte, um eine vermeintliche Buchführungskrise vom Januar 2000 abzuwenden; das ruinierte das Bankensystem und markierte den Anfang vom Ende des schwerkranken Finanzsystems. Seit dieser Zeit wurde die rein spekulative, in Wirklichkeit aber hyperinflationäre Politik von Alan Greenspan, der Paul Volcker als Fed-Vorsitzender abgelöst hatte, von einem anfänglichen Schwindel zu dem offen diebischen Krebsgeschwür, zur verrückten Ruinierung der Fundamente unseres eigenen und anderer Bankensysteme.

Seit Frühjahr 2000 wurde das derzeitige monetaristische Weltsystem als Ganzes zunehmend unkontrollierbar - trotz der von extrem reichen Interessen hinter dem „11. September“ inszenierten Ablenkung, vor der ich am 3. Januar 2001 öffentlich gewarnt hatte. Seitdem ließ sich der tiefere, systemische Unterschied zwischen einem Geldsystem als solchem und einem Kreditsystem als solchem nicht länger unter einem gemeinsamen Verfassungsdach miteinander in Einklang bringen. Dieser veränderte Zustand war nicht nur für die USA, sondern global unübersehbar, seit ich in meinem internationalen Internetforum vom 25. Juli 2007 einen solchen unmittelbaren Systemzusammenbruch angekündigt hatte.

Wenn diese jüngsten Entwicklungen weiter anhalten, müssen der eine oder andere Teil des Weltsystems, entweder das monetäre System oder die Zivilisation generell - oder beide - in Kürze desintegrieren. Sollte die Entscheidung getroffen werden, das jetzige monetäre System in etwas modifizierter Form fortzuführen, wozu die Obama-Regierung bisher entschlossen ist, wären die USA wie auch andere, ähnlich ratlose Nationen der Welt bereits so gut wie zum Untergang verurteilt. Dieser Umstand hat sich seither wiederholt als der eindeutig vorherrschende Trend erwiesen.

Was zum Beispiel der kaltschnäuzige, geistig absonderliche Larry Summers wie auch Zentralbankchef Bernanke nicht begriffen haben, ist der Umstand, daß das amerikanische und britische System des offenen Diebstahls, Betrugs und anderer öffentlicher und privater Korruption jetzt mit einer naziähnlichen Gesundheitsreform kombiniert wird, um uns von der Last der angeblichen „nutzlosen Esser“ zu befreien. All das schreitet auf einer relativen Skala weit schlimmer als der von Sommer/Herbst 1923 in Weimardeutschland voran, wobei dieses Desaster jetzt mit einer Gesundheitspolitik zusammenfällt, die genauso nazistisch ist wie die von Adolf Hitler 1939. Obamas Politik ist bisher eindeutig nicht der gesamtamerikanische Weg zum Aufschwung, sondern genau das Gegenteil.

Es muß deshalb betont werden: Wenn unter den jetzigen Bedingungen einem monetaristischen Ansatz der Vorzug gegeben werden sollte, wird leider keines der derzeitigen Wirtschaftssysteme auf diesem Planeten auch nur die unmittelbare nächste Zeit überleben. Ein solcher Zustand war in der einschlägigen europäischen Literatur seit Beginn des 20. Jahrhunderts - wenn auch nur prophetisch - als „allgemeine Zusammenbruchskrise“ bekannt. Wir erleben derzeit die schwerste Krise der Zivilisation in der europäischen Geschichte seit dem sogenannten „neuen finsteren Zeitalter“ im 14. Jahrhundert. Wir haben einen damit annähernd vergleichbar extremen, globalen Krisenpunkt mehr als erreicht.

Nur extrem beschränkte Staats- und Regierungschefs würden diese Tatsache heute noch leugnen, zumindest nicht in privaten Unterredungen mit ihren vertrautesten Beratern. In Deutschland zum Beispiel ist 1923 zurückgekehrt, um im Jahre 2009 erneut sein Unwesen zu treiben. Deutschland befindet sich bereits auf dem Weg zu einer Neuauflage dieses Novembers 1923, und dieses Mal nicht in Deutschland allein, sondern weltweit. Alle Nationen insbesondere West- und Mitteleuropas, aber auch darüber hinaus, sind von genau diesem, bereits weit fortgeschrittenen, sich verschlimmernden Zustand ergriffen.

Mit dem bisher Gesagten wenden wir uns nun dem Kern der Frage, der dringenden Reform selbst, zu.

Die Dynamik des Amerikanischen Systems

Halten wir erst einmal kurz inne, denn bevor wir uns mit den tieferen wissenschaftlichen Fragen beschäftigen, die das Hauptthema dieses Aufsatzes sind, möchte ich einige wenige wichtige Beobachtungen anstellen, um das Umfeld der wissenschaftlichen Fragen als solche abzustecken.

Historisch bleibt der Hauptunterschied zwischen dem Amerikanischen System der politischen Ökonomie, das als Pilotprojekt in Massachusetts von 1620-1688 entwickelt wurde, und den traditionellen europäischen Systemen bestehen; er äußert sich weiter als der Gegensatz zwischen einerseits der amerikanischen Tendenz, die auf Alexander Hamiltons gewichtigen Beitrag zum amerikanischen Verfassungssystem zustrebt, und andererseits einem im Grunde monetaristischen und deshalb imperialistischen System, das nach wie vor in Europa und nach letzten Berichten auch im derzeit sehr verwirrten Geisteszustand von Präsident Barack Obama vorherrscht. Wie ich bereits in den vorigen Kapiteln dieses Aufsatzes erwähnt habe, bleibt der imperialistische Charakter der vorherrschenden Wirtschaftssysteme Europas sowie im Moment auch des „Weißen Hauses“ tief verwurzelt im Wesen und der Rolle aller wirklich monetären Systeme.

Die dringend erforderliche generelle Lösung für die sich beschleunigende globale Zusammenbruchskrise besteht darin, sämtliche Reste monetärer Systeme zu beseitigen, denn sie werden aufgrund ihrer axiomatischen Natur als supranationale Systeme immer imperialistisch sein. Die ruinierten Volkswirtschaften lassen sich nur wiederbeleben, wenn man die monetaristischen Systeme durch Hamiltonische Kreditsysteme ersetzt. Ansonsten sind auch Sie ganz persönlich bald dem Untergang geweiht.

Ich habe wiederholt darauf hingewiesen, daß die neuen Systeme mit Hilfe von Hamiltonischen Nationalbanksystemen errichtet werden müssen, Systemen, die ein Machtmonopol des souveränen Nationalstaats zur Schöpfung von Kredit für die souveräne Nation besitzen, wodurch die Weiterführung imperialistischer, internationaler monetärer Systeme ausgeschlossen ist.

Die erforderlichen Reformen müssen deswegen durch langfristige vertragliche Vereinbarungen bewirkt werden, wie sie Präsident Franklin Roosevelt angestrebt hatte, Vereinbarungen, die mit festen Wechselkursen der Währungen einhergehen müssen, die für vollkommen souveräne, aber auf Zusammenarbeit angelegte Nationalbanksysteme spezifisch sind.40 Besonders Präsident Harry S Trumans geradezu verräterische Absprachen mit Winston Churchill seit dem 13. April 1945 - Absprachen, die darauf hinausliefen, die USA selbst wieder dem britisch-imperialen monetären System zu unterwerfen -, zerstörte die Hoffnung all jener nicht nur in Afrika und Asien, sondern weltweit, die Opfer der imperialistischen Vergewaltigung durch den anglo-holländischen Liberalismus geworden sind.

Die Globalisierung muß von Grund auf ausgemerzt werden. Insbesondere müssen die Überreste eines Keynesianischen imperialistischen monetären Systems ausgemerzt werden, welches inzwischen so hoffnungslos bankrott ist, daß derzeit für keinen Teil der Menschheit eine Hoffnung besteht, wenn nicht jener monetäre Imperialismus ausgerottet wird, der in Keynes’ Berliner Ausgabe seiner Allgemeinen Theorie von 1937 dargestellt wird. Die jetzt hoffnungslos bankrotten monetaristischen Systeme müssen ausgerottet und mit einem Hamiltonischen globalen Netzwerk souveräner staatlicher Kreditsysteme zur Kooperation zwischen vollkommen souveränen Nationalstaaten ersetzt werden, die durch den Westfälischen Frieden von 1648 und dessen Vorläufer in De Pace Fidei des Nikolaus von Kues verbunden sind.

Für die Vereinigten Staaten muß es wieder selbstverständlich werden, daß nur vom souveränen Nationalstaat nach Maßgabe der amerikanischen Bundesverfassung erzeugtes Kapital die einzig zulässige Quelle für eigene Zahlungsmittel und Verschuldung des souveränen Nationalstaats wird. Diese Staatsschulden können nur unter wucherfreien Vertragsvereinbarungen bei richtiger Anwendung der US-Bundesverfassung für langfristige Kredite zwischen den Vertragspartnern eines solchen Systems verwendet werden.

Nehmen wir die spezifischen Beispiele Rußlands und Chinas, um das grundsätzliche Vorgehen zu beleuchten.

Wird fortgesetzt


Anmerkungen

35. In seiner letzten großen öffentlichen Ansprache hat US-Präsident Abraham Lincoln vorgeschlagen, die früheren Unionsstaaten sollten wieder in die Union aufgenommen werden, und zwar mit vollen Rechten als Mitgliedsstaaten, die ihnen zustünden, wenn sie nie ausgetreten wären. Das Prinzip einer Pecora-Kommission ist heute praktisch amerikanisches Verfassungsrecht und könnte genauso auf Nationen angewendet werden, deren Souveränität vorübergehend geschwächt ist.

36. Der von einem bestimmten Kreis in der Obama-Administration mit großen Nachdruck verfolgte Plan, unmittelbar eine Reihe mörderischer Maßnahmen im Gesundheitswesen und anderen Bereichen durchzusetzen, welche die Regierung vom Nazi-Regime Adolf Hitlers kopiert hat - und zwar in erschöpfenden, vervollkommneten und zunehmend genauen und verfeinerten Einzelheiten - ist ein schwerwiegender, nicht zu tolerierender Fehler, der den entsprechenden Personen und Institutionen nicht vergeben werden kann. Diese Elemente müssen sofort aus der Regierung verschwinden. Diese Elemente innerhalb der Regierung müssen samt ihrer naziähnlichen Sozial- und Wirtschaftspolitik verbannt werden. Die Schuldigen sind solche Nationen, die Sklavenhandel und Rauschgifthandel mit Opium und ähnlichen Stoffen betrieben haben, Praktiken, die anfangs mit den Habsburgern und später im 19. Jahrhundert mit den iberischen und niederländischen Monarchien sowie vor allem der britischen Monarchie bzw. der Britischen Ostindiengesellschaft verbunden waren.

37. Sie stimmen dieser Maßnahme nicht zu? Dann ist es Ihr Pech, daß Sie dennoch nicht anders können als sie zu akzeptieren.

38. Wie ich bereits festgestellt habe: Die Physik ist entscheidend für unsere Beziehungen zur Lithosphäre und Biosphäre, doch die Beziehung des Menschen zum Menschen liegt im wesentlichen in jenen Prinzipien der klassischen Dichtung und Musik, die sich auf die menschliche Betrachtung des Menschen in der Noosphäre beziehen.

39. Für die „exotischen Ökonomen“ standen die Anhänger des Positivisten Ernst Mach und des Extremisten Bertrand Russell, wobei das schlimmste Beispiel sicher die „Elfenbeinturm-Schule“ von Russell-Verehrern wie Prof. Norbert Wiener und John von Neumann war.

40. Es genügt, wenn die relativen Währungskurse nahe an dem liegen, was sich in etwa mit den relativen Bewertungen der jüngsten Zeit deckt. Die entscheidende langfristige Frage ist nicht die genaue Marktbewertung, sondern die Nähe zu einem jüngst vorherrschenden Preisniveau. Nach einer entsprechenden Einigung richtet sich das eigentliche Interesse der Vertragspartner, die diese Einigung in Kraft gesetzt haben, auf die Entwicklungsrate der Volkswirtschaften.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Das wirkliche „neue Bretton Woods“: Ein dollargestützter globaler Wirtschaftsaufschwung - 4. Teil
- Neue Solidarität Nr. 27/2009
Das wirkliche „neue Bretton Woods“: Ein dollargestützter globaler Wirtschaftsaufschwung - 3. Teil
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