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Aus der Neuen Solidarität Nr. 42/2007

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Amelia Boynton Robinson in Schweden: „Bereitet euch vor!“

Nachdem wir schon in der vorigen Ausgabe über Amelia Boynton Robinsons Aufenthalt in Schweden berichtet hatten, versucht der nachstehende Artikel das ganz besondere Flair ihrer Veranstaltungen zu schildern.

Für den 3. Oktober 2007 war Amelia an das Global-Gymnasium in Stockholm eingeladen, wo hundert Schüler kamen und hochkonzentriert ihrer Rede folgten, in der sie die jungen Leute ermutigte, im Geist der Liebe für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Die Schüler waren ganz in den Bann ihrer Ausführungen geschlagen. Ein Lehrer stellte hinterher fest: „Ich bin wirklich überrascht. Noch nie habe ich so viele Schüler so lange still und konzentriert gesehen - normalerweise sind sie es höchstens zwei Minuten lang.“

Amelia brachte den Schülern den Kampf der LaRouche-Bewegung nahe und forderte sie auf, das in unseren Schriften nachzulesen und mehr zu erfahren. Sie verband auf überzeugende Art und Weise die Ereignisse der 60er Jahre mit dem Geschehen heute, u.a. wie die Rassisten damals Martin Luther King verleumdeten und die gleichen Leute heute mit Lyndon LaRouche ebenso verfahren.

Drei Aktivisten verteilten Flugblätter an die Schüler und Lehrer, und mehrere Zuhörer gaben ihre Adresse oder Telefonnummer für weitere Diskussionen. Anschließend gab Amelia zwei Journalisten des Fernsehsenders TV 4 ein Interview. Sie legte ihnen ans Herz, sie als Zweite Vorsitzende des Schiller-Instituts vorzustellen.

Später am selben Tag gab es noch einen Vortrag an einer anderen Schule, wo ca. 60 Zuhörer auf Amelia warteten, und auch hier waren die Zuhörer wieder völlig durch Amelias Persönlichkeit in den Bann geschlagen. Am Ende erzählte sie eine Art Parabel über einen Mann, der in einem Käfig einen Vogel mit sich trug. Zwei Jungen, die des Weges kamen, fragten ihn: „Ist der Vogel lebendig oder tot?“ „Das bestimmt ihr“, war die Antwort des Mannes. Amelia gab die Auflösung des Rätsels: Hätten die Jungen gesagt, der Vogel sei tot, dann hätte der Mann in den Käfig gegriffen, dem Vogel das Genick gebrochen und ihn so getötet. Hätten sie aber gesagt, daß der Vogel lebt, dann hätte er mit der Hand den Vogel herausgeholt, sie dann geöffnet und den kleinen Sänger fliegen lassen. „Seht ihr, ihr bestimmt, wie es sein wird!“, waren Amelias abschließende Worte.

Am Mittwochabend wurden Teile des Interviews in den Nachrichten von TV 4 um 19 und um 22 Uhr ausgestrahlt. Auf der Webseite von TV 4 war die Nachricht über Amelia die am meisten besuchte an diesem Abend und am nächsten Morgen. Wir haben auf der schwedischen Webseite der LaRouche-Bewegung (www.nysol.se) einen Link dazu geschaltet.

Ein Interview, das sie am Vortag der großen Tageszeitung Dagens Nyheter gegeben hatte, erschien etwas verspätet als halbseitiger Artikel am 11. Oktober.

Am Donnerstag standen wieder zwei Schulen auf dem Programm. Die erste war Jensens Gymnasium. Dort hatte man für die Veranstaltung eine nahegelegene Kirche (die Sofia Kyrka) bekommen können. Wir erwarteten vielleicht 80 Teilnehmer, am Ende waren es fast 300! Hinterher sagte man uns, es sei das erste Mal seit der Hundertjahrfeier der Kirche im letzten Jahr gewesen - zu der die schwedische Königin erschienen war -, daß der Kirchenraum bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Der Rahmen für die Veranstaltung war wunderschön: auf einem Hügel gelegen, von dem man ganz Stockholm überblickt. Der Organist saß bereit, zu spielen, wenn Amelia die Kirche betritt. Sie wurde gebeten, zunächst in der Sakristei zu warten. Als die Zuhörer sich in der Kirche versammelt hatten, läuteten mehrere Minuten lang die Glocken, danach trat Amelia aus der Sakristei heraus vor den Altar. Sowie die Zuhörerschaft Amelia gewahr wurde, verstummt das bis dahin ziemlich laute Gemurmel sofort und wich einer Stille, in der man die buchstäbliche Nadel fallen hören konnte.

Amelia nahm Platz auf einem Stuhl, der auf den mit Teppich ausgelegtem Halbkreis vor dem Altar gesetzt worden war. Der Altar selbst war dem Ereignis entsprechend geschmückt und mit Kerzenlicht beleuchtet.

Nach einem kurzen Willkommensgruß durch den für den politischen Unterricht verantwortlichen Lehrer, der Amelia zu dem Vortrag eingeladen hatte, stellte Andreas Persson von der LaRouche-Jugendbewegung Amelia vor und gab eine kurze Beschreibung der Aktivitäten von Schiller-Institut und Jugendbewegung.

Amelias Vortrag war von historischer Dimension. Sie begann mit der Herausforderung an alle jungen Zuhörer, eine Aufgabe für ihr Leben zu finden. Die Welt sei in einem derart schlechten Zustand, und die Eliten überall so korrupt, daß die Jugend sich bereit machen müsse, das Kommando zu übernehmen. Sie beschrieb die momentane Situation und verknüpfte sie auf so beeindruckende Weise mit dem Kampf der Vergangenheit, daß niemand davon ungerührt bleiben konnte.

Die sich anschließenden Fragen drehten sich deshalb auch alle um die heutige Krise. Ein Schüler fragte, was er denn nun tun soll? Amelias Antwort war: „Bereite dich vor!“, und genauso forderte sie alle anderen auf, sich auf die Übernahme politischer Verantwortung vorzubereiten. Eine andere Frage ging um den Irakkrieg: Ob man über eine andere Nation bestimmen dürfe, auch wenn es bei oberflächlicher Betrachtung vielleicht gerechtfertigt aussieht? Amelias Antwort war „Nein“, und sie erklärte, warum man andere Nationen und ihre Verfassungen respektieren muß. Sie stellte den Schülern dar, daß die Absicht hinter diesen Kriegen die Schaffung eines neuen britischen Empire ist, nicht die Verbreitung der Demokratie.

Auf die Frage nach Martin Luther Kings berühmter Rede „Ich habe einen Traum“ antwortete Amelia, sie halte diese Rede für eine seiner schönsten. Besonders aber sei ihr seine allerletzte Rede über den „Gipfel des Berges“ unauslöschlich im Herzen und im Gedächtnis haften geblieben. Sie vermittelte, ausgehend von dieser Frage, den Schülern ihre Vorstellung von Unsterblichkeit: Wenn Menschen sich einer Aufgabe oder Idee völlig widmen, dann werden sie unsterblich. King habe sogar „mit seinem Tod noch ein bißchen mehr Bedeutung erlangt“, und wenn sie aus dieser Sicht darüber nachdenke, fühle sie keine Trauer mehr über seinen Verlust. Sie forderte die jungen Menschen heraus, in Kings Fußstapfen zu treten und ihre eigene Spur in der Geschichte zu hinterlassen, wie sie und Lyndon LaRouche es getan haben. Sie erzählte der Zuhörerschaft, daß LaRouche einen konkreten Plan zur Rettung der Nationen hat und daß die Menschen lieber mit ihm zusammenarbeiten sollten als gegen ihn.

Als nach diesen Ausführungen Amelias keine Frage mehr gestellt wurde, bat Andreas Persson den Vorsitzenden des schwedischen Zweiges des Schiller-Instituts, Hussein Askary, um einige Worte an die Versammlung. Askary stellte sich neben Amelia und berichtete den Schülern von der letzten internationalen Konferenz des Schiller-Instituts in Deutschland, der Finanzkrise und der Eurasischen Landbrücke als ein Mittel, Frieden durch ökonomische Entwicklung zu erlangen und einen schrecklichen „Kampf der Kulturen“ zu vermeiden. Auch bezeichnete er die Idee der Menschenrechte und soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit als ein und dasselbe, weshalb Amelias und Dr. Kings Kampf heute weitergehen muß. Amelia bestätigte das, und sagte, die beiden gehörten zusammen wie „love and marriage“ und „horse and carriage“.

Die Organisatoren meinten, das sei eine der erhebendsten Veranstaltung gewesen, an der sie je teilgenommen hatten. Die Schüler überreichten Amelia Blumen und ein kleines Geschenk, und auch der Vertreter der Kirchengemeinde war so bewegt, daß er Amelia aus Dankbarkeit eine CD mit in der Kirche aufgenommener Musik verehrte. Die Schüler bekamen Kopien von Gedichten, die Amelia geschrieben hatte, die „Kiedricher Erklärung“ und das „Gesetz zum Schutz von Eigenheimbesitzern und Banken“. Viele eilten dann zurück zur Schule, aber Lehrer und der Schulleiter blieben für weitere Diskussionen über die Wirtschaftskrise. Sie waren von Amelias Charakter fasziniert. Sie hinterließen ihre Adressen für weiteren Kontakt, und einer kaufte LaRouches Buch Die kommenden 50 Jahre der Erde auf Schwedisch.

Im weiteren Verlauf des Tages sprach Amelia noch vor der Internationalen Schule Stockholm, deren Verkehrssprache Englisch ist. An dieser Schule ließ Amelia kein gutes Haar an den Briten. Die Zuhörerschaft war kleiner und die Diskussion aus Zeitgründen kürzer. Dem Schulleiter, einem Amerikaner aus New York, gefiel Amelias Vortrag sehr und er bestand auf weiterem Kontakt.

Während der wenigen Tage ihres Aufenthalts erfüllte Amelia dieses Land und unsere Herzen mit der Leidenschaft für Wahrheit, Schönheit und Mut. Das ist die von ihr hinterlassene Spur, und Schweden wird nie wieder das sein, was es vor Amelias Besuch war.

hus

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